Bundesliga

Jubilar Illgner hofft auf Kölner Europa-Tour

Weltmeister von 1990 lobt Timo Horn

Jubilar Illgner hofft auf Kölner Europa-Tour

Halb hielt er ihn, halb wurde er angeschossen: Deutschlands Nationalkeeper Bodo Illgner pariert im WM-Halbfinale 1990 gegen England den Elfmeter von Stuart Pearce.

Halb hielt er ihn, halb wurde er angeschossen: Deutschlands Nationalkeeper Bodo Illgner pariert im WM-Halbfinale 1990 gegen England den Elfmeter von Stuart Pearce. picture alliance

Eigentlich ist Bodo Illgner kein Mann der großen Reden, was sich auch in der Beurteilung seiner wohl berühmtesten Rettungstat ablesen lässt: "Wobei das ja eigentlich keine Parade war, ich bin ja halb angeschossen worden", sagte Illgner dem kicker zu seinem gehaltenen Elfmeter von Stuart Pearce im WM-Halbfinale 1990 gegen England. Was folgte, ist bekannt: Deutschland zog mit 4:3 i.E. ins Finale ein, am Ende feierte die deutsche Nationalmannschaft mit dem 1:0 gegen Argentinien ihren dritten WM-Titel. Und Illgner wurde mit 23 Jahren jüngster Keeper, der jemals Weltmeister wurde.

1998 gewann Illgner im Trikot der Königlichen die Champions League. "Der Triumph mit Real war dann eine richtige Bestätigung meiner Karriere", blickt Illgner auf sein zweites Karriere-Highlight zurück. Doch Freud und Leid liegen manchmal nah beieinander, auch im Fußball: Denn nur gut ein Jahr später verlor Illgner wegen einer Schulterverletzung seinen Stammplatz an den jungen Iker Casillas. Den Champions-League-Sieg Reals im Jahr 2000 erlebte er mehrheitlich von der Bank aus, kurz darauf beendete er seine Karriere.

Dem Fußball blieb Illgner, der abwechselnd "wegen der Wärme" in den USA und in Spanien lebt, aber auch nach dem Ende seiner aktiven Laufbahn verbunden. Und hat dabei natürlich auch den 1. FC Köln im Blick, der ihm aktuell zu seinem runden Geburtstag viel Freude bereitet: "Auf jeden Fall. Der Verein nimmt eine sehr positive Entwicklung, zuletzt wieder das wichtige 1:0 gegen Frankfurt", sagt Illgner. "Peter Stöger und Jörg Schmadtke leisten hervorragende Arbeit, die den Klub vielleicht ja schon Ende dieser Saison nach Europa führt", hofft Illgner.

Er ist ein Torhüter, der durchaus internationale Ambitionen haben darf.

Bodo Illgner über FC-Keeper Timo Horn

Eine Qualifikation für den internationalen Wettbewerb wäre auch wichtig, damit Timo Horn dem FC erhalten bleibt: "Er ist ein Torhüter, der durchaus internationale Ambitionen haben darf", lobt Illgner das Eigengewächs. "Und wenn er die beim FC erfüllen kann, wäre das ein Grund weniger, Köln zu verlassen. Das wäre wichtig für den Klub."

Für sich selbst wünscht sich Illgner zu seinem 50. Ehrentag vor allem "Gesundheit und Glück für meine Familie und mich". Zwar hegt er noch den Traum, als Sportdirektor zu arbeiten, "doch mit großer Obsession" verfolge er dieses Ziel nicht mehr.

jer

Alles Gute zum 50: Bodo Illgners Karriere in Bildern