Weil der Elfmeterpfiff von Schiedsrichter Felix Zwayer nach dem Handspiel von Marc Bartra (92.) ausblieb, machte Weinzierl eine Blitz-Metamorphose zum Wüterich durch - und wurde von Zwayer für die restlichen Sekunden auf die Tribüne verbannt. Auf die Frage nach der ihm gegenüber geäußerten Begründung verriet Weinzierl am Montag: "Zu viele Emotionen."
Wenn Zwayer den Coach in der hektischen Phase mahnend um Contenance gebeten hätte, hätte das sicher ausgereicht. "Wenn er zu mir kommt und sagt, dass ich mich beruhigen und hinsetzen soll, dann setzt sich die gesamte Bank hin und die Sache ist erledigt", sagt Weinzierl, der an der Seitenlinie häufiger mal emotional wird. Aber die Situation "dann noch aufzustacheln, war zu viel".
Kein Verständnis im Falle einer Geldstrafe
Für eine nachträgliche Geldstrafe, die nun seitens des DFB droht, hätte Weinzierl keinerlei Verständnis. "In der Schlussphase so einen Elfmeter nicht zu bekommen, stört mich. Es ist im Bereich des Möglichen, dass eine Strafe kommt, aber ich würde das als äußerst überzogen empfinden, nun auch noch Geld dafür zu bezahlen, dass man einen Elfmeter nicht bekommt", sagt er. Am Montagabend ist Weinzierl zu einer Stellungnahme aufgefordert worden. Der Schiedsrichter Felix Zwayer schreibt allerdings in seinem Sonderbericht, dass Weinzierl nie beleidigend geworden sei, nur Art und Dauer des Aufregens sei kritikwürdig gewesen. Der Schalke-Coach hat sich in der Kabine dafür entschuldigt, womit für die Schiedsrichter die Sache ausgeräumt war.
Keine DFB-Strafe für Schalker Maskottchen
Keine Konsequenzen wird der "Fall Erwin" haben. Wie der DFB am Montagnachmittag mitteilte, wird der Kontrollausschuss auf Ermittlungen gegen das Schalker Maskottchen verzichten. Der Erwin-Darsteller hat sich nach Auskunft von Zwayer nach Schlusspfiff in der Schiedsrichter-Kabine glaubwürdig entschuldigt. Allerdings wurden die Knappen angeschrieben "und wegen des Auftretens seines Maskottchens gegenüber Schiedsrichter Felix Zwayer am vergangenen Samstag im Rahmen des Bundesligaspiels gegen Borussia Dortmund ermahnt". Im Wiederholungsfall müsse der Revierklub "mit einer Sanktion rechnen".