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Kovac: "Wir müssen ein ganz anderes Gesicht zeigen"

Frankfurt: Diskussionen um Huszti stören den Coach

Kovac: "Wir müssen ein ganz anderes Gesicht zeigen"

"In dieser Form kann die Mannschaft nicht mehr auftreten": Eintracht-Coach Niko Kovac.

"In dieser Form kann die Mannschaft nicht mehr auftreten": Eintracht-Coach Niko Kovac. imago

Die Befürchtungen um Jesus Vallejo bestätigten sich zu Wochenbeginn. Der Innenverteidiger zog sich gegen Ingolstadt einen Muskelfaserriss im Oberschenkel zu . "Es ist ein kleiner Faserriss. Ich denke nicht, dass es so lange dauern wird und gehe von zwei bis drei Wochen aus", sagt Kovac.

Für zwei Spiele verzichten muss er auch auf David Abraham, dessen Sperre nach der Roten Karte am Samstag vom DFB-Sportgericht auf zwei Spiele festgelegt wurde. Kovac wirkte sichtlich erleichtert, dass der Innenverteidiger keine längere Zwangspause verordnet bekommen hat. Da Abraham im Pokalhalbfinale gegen Arminia Bielefeld zur Verfügung steht, bleibt er im Rhythmus.

Spielersteckbrief Vallejo
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Ich glaube, dass meine Mannschaft heute schon wahrgenommen hat, dass sie in der Form nicht mehr auftreten kann.

Niko Kovac

Trotz aller Ausfälle - auch Omar Mascarell (10. Gelbe Karte) muss pausieren - ist der Coach zuversichtlich, dass sich sein Team in Berlin wieder besser präsentieren wird. "Ich glaube, dass meine Mannschaft heute schon wahrgenommen hat, dass sie in der Form nicht mehr auftreten kann. Wir müssen von der ersten Minute an ein ganz anderes Gesicht zeigen. In den letzten Spielen haben wir einige Minuten verstreichen lassen, bis wir überhaupt auf dem Platz waren", moniert Kovac.

Der 45-Jährige trifft mit seiner Analyse ins Schwarze, wenn er resümiert: "Wir sind oben gelandet, weil wir sehr unbequem zu bespielen waren, nur wenige Chancen zugelassen haben, gut gegen den Ball gearbeitet haben und kompakt waren. Das hat sich in den letzten zwei, drei Spielen ein bisschen zum Negativen verändert. Wir lassen zu viel zu und müssen schleunigst wieder dahin kommen, dass wir kompakt stehen. Wenn man zwei oder drei Tore schluckt, wird es schwierig, drei oder vier zu schießen."

Huszti: Nicht mehr da, aber dennoch ein Thema

Der Coach richtete aber nicht nur kritische Worte an seine Mannschaft. Ihn stört, dass Husztis Wechsel nach China noch immer thematisiert wird. "Szabolcs ist ein wichtiger Spieler gewesen, der einen Riesenanteil daran hatte, dass wir überhaupt da stehen. Aber er ist jetzt nicht mehr da, es hilft nichts, jemandem nachzuweinen, der nicht mehr da ist", bekräftigt Kovac. Er weist zudem darauf hin, dass der seit Anfang Januar an Achillessehnenproblemen laborierende Ungar noch immer nicht fit sei und ohnehin nicht zur Verfügung stünde, falls man ihm den Wechselwunsch ausgeschlagen hätte. Huszti "den besten Vertrag seines Lebens" zu verwehren, sei keine Option gewesen, da 33-Jährige mit dem Kopf dann nicht mehr in Frankfurt gewesen wäre, meint der Trainer.

Außerdem betonte Kovac, dass man auch ohne Huszti Schalke, Darmstadt und Hannover geschlagen hätte. Für die Eintracht bezahlbare Alternativen seien wiederum nicht auf dem Markt gewesen: "Es gibt sicher zwei, drei interessante Spieler. Aber wenn Sie die Summen anschauen, was die verdienen oder an Ablöse kosten, das können wir nicht stemmen."

An der Feststellung, dass die Personaldecke im defensiven Mittelfeld ausgesprochen dünn ist und Husztis Verlust nur schwer kompensiert werden kann, ändert das freilich nichts.

Julian Franzke