Bundesliga

Bellarabi gefeiert: Das Mysterium um das 50.000. Tor

Die Bundesliga und ihr Tor-Jubiläum

Bellarabi gefeiert: Das Mysterium um das 50.000. Tor

Ball im Bundesliga-Netz: Die offizielle 50.000er-Marke ist geknackt.

Ball im Bundesliga-Netz: Die offizielle 50.000er-Marke ist geknackt. picture alliance

Karim Bellarabi wird gefeiert: Er hat am Freitagabend das 50.000. Tor in der höchsten deutschen Spielklasse erzielt. Nach Zählweise der DFL. Es gibt aber auch andere Sichtweisen, wann das außergewöhnliche Jubiläum erreicht ist - oder bereits erreicht wurde. Gleich vier verschiedene Zählweisen gibt es nämlich. Keine ist falsch, aber es darf auch keine einen absoluten Anspruch auf die "Wahrheit" erheben.

Variante 1: 49.953 Tore

Addiert man alle Treffer der Ewigen Bundesliga-Tabelle, käme man nach Bellarabis Tor auf erst 49.950 Treffer und mit den drei weiteren Treffern der Partie auf 49.953. 50 würden dann noch fehlen, um auf die 50.000 Tore zu kommen.

Variante 2: 49.994 Tore

In der Ewigen Tabelle fehlen 41 Tore, die Bielefeld 1971/72 tatsächlich erzielt hatte, die aber wegen des Lizenzentzugs der Arminia infolge des Bundesligaskandals am Saisonende abgezogen wurden. Die Ostwestfalen werden 1971/72 mit 0:0 Toren und 0 Punkten geführt, obwohl der Ball 41-mal im Gehäuse des Gegners einschlug. Mit den DSC-Toren wären es also 49.994 Treffer, sechs würden demnach jetzt noch fehlen.

Variante 3: 50.003 Tore

Eine weitere Variante weist neun Tore mehr auf. Fünf Spiele in der Bundesliga-Historie wurden am grünen Tisch in ein 2:0 umgewandelt, was in der Endabrechnung zehn Treffer ergibt - 19-mal zappelte der Ball aber auf dem grünen Rasen im Netz des Gegners. So wurde beispielsweise das 5:2 des FC Bayern am 15. April 1995 in Frankfurt in ein 2:0 für die Eintracht umgewandelt, weil die Münchner verbotenerweise vier Vertragsamateure auf dem Platz stehen hatten. Mit den 19 auch wirklich erzielten Treffern stieg die Zahl durch Bellarabis Tor auf 50.000, derzeit auch die offizielle Zahl der Deutschen Fußball-Liga (DFL), die den Leverkusener entsprechend als Schützen des Jubiläumstores führt.

Variante 4: 50.017 Tore

Phantom-Tor 1994 in Nürnberg

Phantom-Tor: Der Ball geht 1994 am Nürnberger Gehäuse vorbei, führt den FCB aber zum 2:1 gegen den Club. picture alliance

Geht es nach den von den Schiedsrichtern anerkannten Toren, standen mit dem Bellarabi-Tor und den drei weiteren Treffern der Partie bereits 50.017 Treffer in der Bundesliga-Bilanz, also noch einmal 14 Tore mehr. Dauerregen 2008 in Nürnberg, ein Feuerzeugwurf 1988 in Karlsruhe, Nebel in Hamburg (1963), Stuttgart (1967) und Braunschweig (1972) führten dazu, dass die Spiele abgebrochen werden mussten und ebenso wie nach dem Phantom-Tor von Thomas Helmer für Bayern gegen Nürnberg 1994 ein Wiederholungsspiel nötig wurde. Die 19 Tore der Neuansetzungen flossen in die Statistik ein, die 14 erzielten Treffer der ursprünglichen Partien wurden aus sämtlichen Wertungen gestrichen.

Kurios: Kießlings Phantom-Tor zählt

Das von Stefan Kießling 2013 in Hoffenheim erzielte Tor, als der Ball erst durchs löchrige Netz den Weg in das TSG-Gehäuse fand zählt in allen Statistiken: Tatsachenentscheidung!

nik

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