Ob er am Samstag in Hoffenheim (15.30 Uhr, LIVE! bei kicker.de) bereits im Kader steht? Trainer Martin Schmidt sprach sowohl ihm als auch Bojan die nötige körperliche Fitness dafür zu. "Ich stehe voll im Saft. Wenn ich die Chance kriege, bin ich bereit", erklärt Quaison selbstbewusst. Flexibilität zeichnet ihn aus. So sagt der Offensivmann über sich selbst, dass er am liebsten hinter der Spitze auflaufe, aber auch auf dem Flügel oder im Angriff agieren könne. Warum er nach Mainz gekommen ist? "Ich fühlte, dass das eine gute Chance ist, ein Schritt in die richtige Richtung." Auch die vollen Stadien in der Bundesliga hätten eine Rolle gespielt. "In Italien waren es mal 7000, mal 25.000 Zuschauer." Und natürlich die "Art des Fußballs" in Deutschland.
Den charakterisiert der 23-Jährige als schneller, intensiver und mit höherem Druck auf den Ball als in der Serie A, wo er in der laufenden Saison in 17 Einsätzen viermal getroffen hat für den Vorletzten Palermo. Dorthin wechselte er 2014. Mit 20 Jahren. Das ist früh. "Anfangs war es schon hart. Viele Italiener sprechen nicht so gut Englisch. Aber ich habe schnell Italienisch gelernt." Ohnehin: Lernen steht ganz oben auf dem Zettel des zwei Millionen Euro teuren Neuzugangs. Sprache, System. "Ich weiß, dass ich lernen muss. Und ich hoffe, ich lerne schnell. Aber ich gebe mir auch die nötige Zeit."
Heißt: Quaison, ein zurückhaltender, dennoch klar wirkender junger Mann, erwartet nicht, stante pede in der Startelf zu stehen. Trotz Olympiaerfahrung ("Es war so heiß in Brasilien, das kann man sich gar nicht vorstellen") und seinem U-21-Europameistertitel, den er 2015 mit dem schwedischen Nachwuchs holte. "Ich weiß nicht, ob das die Karriere beschleunigt hat", sagt er zurückhaltend. "Aber so einen Titel zu gewinnen, fühlt sich gut an."
Debüt in Schwedens A-Nationalelf 2013
Schon zwei Jahre zuvor stand er bei vielen Klubs auf dem Zettel, spätestens nach seinem Debüt für die A-Nationalelf der Skandinavier im Januar 2013 war das der Fall. Damals kickte er noch für AIK Solna. Mit Torwart Patrik Carlgren, Innenverteidiger Alexander Milosevic (aktuell Darmstadt 98) und eben Quaison standen im 2015er Finale gegen Portugal drei Spieler, die den Sprung in den Profifußball bei Solna gepackt hatten, auf dem Feld. "Ich denke, AIK hat ein Geheimnis. Sie haben eine klasse Jugendakademie mit tollen Trainern, die den Spielern helfen. Und das nicht nur auf dem Platz, sondern auch mental. Im Fußball geht es auch darum, wie du dich außerhalb des Platzes verhältst. Gerade wenn du jung bist, passiert unheimlich viel in deinem Leben. Und AIK ist da besonders gut."
Derlei Attribute sagt man auch dem Mainzer Nachwuchsleistungszentrum nach. Mag sein, dass auch das eine Rolle gespielt hat für Quaisons nächsten Schritt.