Bundesliga

Wolf: Ein Transfer mit viel Fantasie

Frankfurt: Fabian und Huszti fehlen auch im Derby

Wolf: Ein Transfer mit viel Fantasie

"Wir werden ihn erst einmal aufpäppeln": Coach Kovac über Neuzugang Marius Wolf.

"Wir werden ihn erst einmal aufpäppeln": Coach Kovac über Neuzugang Marius Wolf. imago

Um 16 Uhr am Dienstagnachmittag rief Niko Kovac seine Mannschaft zur ersten Einheit der Woche zusammen. Dabei musste er einmal mehr auf eine ganze Reihe an Spielern verzichten. Marco Russ fehlte angeschlagen (Überbelastung) ebenso wie Guillermo Varela, dessen vollständige Genesung sich nach dem am 2. Spieltag erlittenen Deltabandriss weiter verzögert. Auch Szabolcs Huszti (Achillessehnenreizung) und Marco Fabian (Probleme im Hüftbereich) pausierten noch immer und werden im Derby gegen Darmstadt 98 nicht zur Verfügung stehen. Einen guten Eindruck hinterließ dafür Danny Blum, der ein ums andere Mal eine Fackel ins Tor jagte.

Noch nicht mit dabei war Marius Wolf. Der 21-jährige offensive Flügelspieler absolvierte am Dienstag den obligatorischen Medizincheck und wird morgen ins Mannschaftstraining einsteigen. Wolf kommt von Hannover 96 auf Leihbasis bis zum Saisonende - das ist nicht viel Zeit, um sich für eine Weiterbeschäftigung zu empfehlen. Nachdem der Youngster in dieser Saison lediglich in der zweiten Mannschaft der Niedersachsen trainieren und spielen durfte (neun Einsätze), ist der Wechsel zum Tabellendritten der Bundesliga freilich wie ein Sechser im Lotto.

Spielersteckbrief M. Wolf
M. Wolf

Wolf Marius

Spielersteckbrief J. Gerezgiher
J. Gerezgiher

Gerezgiher Joel

Spielersteckbrief Bunjaki
Bunjaki

Bunjaki Enis

Wir werden ihn erst einmal aufpäppeln, er ist ja doch ziemlich dürr. Aber ich glaube, dass das einer werden kann.

Eintracht-Trainer Niko Kovac über Marius Wolf

"Wir werden ihn erst einmal aufpäppeln, er ist ja doch ziemlich dürr. Aber ich glaube, dass das einer werden kann. Marius kann als Linksaußen und Rechtsaußen spielen, ist sehr schnell und geradlinig", sagt Kovac und erklärt: "Wichtig ist, dass man gewisse Sachen sieht - dann kann man sich mit Fantasie etwas ausmalen für die Zukunft." Diese Fantasie hatte vor einem Jahr auch Hannover 96, das für Wolf immerhin 1,5 Millionen Euro Ablöse an 1860 München überwiesen hatte. Doch das Talent zog sich damals prompt einen Muskelfaserriss zu und verpasste die Winter-Vorbereitung - ein denkbar schlechter Start. Im Bundesliga-Abstiegskampf kam er dann lediglich zweimal zum Zug, unter Schaaf-Nachfolger Daniel Stendel spielte er schließlich gar keine Rolle mehr. Vor seinem Wechsel nach Hannover bestritt Wolf 39 Zweitligaspiele für die Löwen, erzielte dabei fünf Tore und bereitete vier weitere Treffer vor.

Bunjaki und Gerezgiher finden neue Klubs

Keine Perspektive am Main haben dagegen Enis Bunjaki (Twente Enschede) und Joel Gerezgiher (Holstein Kiel), die am Dienstag neue Arbeitspapiere unterschrieben haben. Beiden war schon vor Beginn der Vorbereitung ein Vereinswechsel nahegelegt worden. Ohne die Wolf-Verpflichtung wäre Frankfurt durch die Abgänge der zwei Talente übrigens nicht mehr auf die von der DFL geforderten zwölf deutschen Lizenzspieler gekommen und hätte einen weiteren Jugendspieler mit einem Profi-Kontrakt ausstatten müssen.

Traoré hat keine Zukunft bei der Eintracht

Für Testspieler Boubacar Traoré (Dreams FC) gibt es ebenfalls keine Zukunft in Frankfurt. Chefscout Ben Manga hatte den 18-jährigen Malier mal in der Juniorennationalmannschaft beobachtet. "Wir wollten uns einen Überblick verschaffen, der Junge bemüht sich und wird noch zwei, drei Tage hierbleiben, aber wir werden ihn nicht verpflichten", sagt Kovac.

Julian Franzke

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