Ekdal zeigt Reue, die so dringend benötigten Punkte bringt das nicht. Der HSV erlebte einen schweren Rückschlag im Duell mit einem direkten Konkurrenten, der nun schon beinahe enteilt ist. Vor allem vor dem Hintergrund, dass sich der Dino bereits vor dem Platzverweis erschreckend harmlos präsentiert hatte. Nicht eine auch nur im Ansatz gelungene Aktion im Spielaufbau konterkariert diesen Eindruck von Debütant Kyriakos Papadopoulos. "Mit elf Mann hätten wir hier was geholt."
Tatsächlich? Hamburg kreierte in 90 Minuten keine Torchance, nur wenig hatte der Vortrag mit den ordentlichen Auftritten vor der Winterpause gemein. Einzig die erneute Ampelkarte erinnerte an die Herbstserie: Fünf Platzverweise in den zurückliegenden Spielen sind eine besorgniserregende Bilanz.
Spielersteckbrief Ekdal
Trainersteckbrief Gisdol
Über die zweite Gelbe Karte müssen wir nicht reden. Das war wirklich dumm. Ich weiß nicht, warum das passiert ist, ich mache mir große Vorwürfe.
Jene von Ekdal ist es ebenso: In nun eineinhalb Jahren Hamburg ist der Mittelfeldmann erstmals fit, nun fehlt er im nächsten Abstiegs-Duell in Ingolstadt wieder. Gerade einmal 25 Spiele bestritt er bislang für den HSV - eine überaus enttäuschende Bilanz des mit 2,5 Millionen Euro fürstlich entlohnten Mittelfeldspielers. Immerhin: Er hadert nicht mit der Fehlentscheidung von Schiedsrichter Felix Zwayer, die zur ersten Gelben Karte geführt hatte. "Das war gar nix", merkt er zurecht an, sagt aber: "Über die zweite Gelbe Karte müssen wir nicht reden. Die muss ich mir auch nicht nochmal im TV ansehen. Das war wirklich dumm. Ich weiß nicht, warum das passiert ist, ich mache mir große Vorwürfe."
Genaue Diagnose bei Djourou zu Wochenbeginn
Diese gibt es auch vom Trainer. Markus Gisdol zeigte sich extrem verärgert von Ekdals Aussetzer ("Ich hätte nicht gedacht, dass er sich so eine Gelb-Rote Karte abholt") und kündigte ein Gespräch mit dem Nationalspieler an. Erschwerend hinzu kommt für den HSV-Coach: Ekdal ist kommenden Samstag vermutlich nicht der einzige Ausfall. Johan Djourou hatte das Aufwärmprogramm wegen Instabilität im Knie abgebrochen. Die Kernspintomografie am Sonntag ergab eine Innenbandzerrung. Der Schweizer wird einige Tage mit den Training aussetzen und voraussichtlich auch die Partie in Ingolstadt am kommenden Samstag verpassen.
