Bundesliga

Forsbergs "Aussetzer" ärgert Rangnick

Leipzig ist trotz Lehrstunde stolz auf das Erreichte

Forsbergs "Aussetzer" ärgert Rangnick

Platzverweis: Leipzigs Emil Forsberg streckt Bayerns Philipp Lahm mit einem Tritt von hinten nieder.

Platzverweis: Leipzigs Emil Forsberg streckt Bayerns Philipp Lahm mit einem Tritt von hinten nieder. picture alliance

Alexander Zorniger war nach München gefahren, um ein interessantes Fußballspiel zu sehen - und natürlich auch, um viele alte Bekannte aus seinen drei Jahren bei Leipzig zu treffen. Anschließend war der Coach auch als Seelsorger gefragt. Bei Yussuf Poulsen beispielsweise leistete er sogleich Aufbauarbeit, auch bei Timo Werner, den er noch vom VfB Stuttgart kennt. Lobende Worte fand er danach für die Vorstellung des FC Bayern. "Das war wieder Guardiola-Fußball", sagte Zorniger, der inzwischen Bröndby IF in Dänemark trainiert. Leipzig solle sich deshalb nicht zu sehr grämen.

Direkt nach dem Spiel hatte sich die Mannschaft samt Begleitern im Teamhotel in Bogenhausen noch zum Mitternachtsdinner versammelt. Danach verabschiedeten sich alle in den Urlaub. Nicht aber, ohne vorher auch mit einigem Stolz auf das bisher Erreichte zu verweisen. Mit 36 Punkten nach 16 Spielen ist man bester Aufsteiger seit dem späteren Meister 1.FC Kaiserslautern 1997/98. Die nur 15 Gegentore sind die wenigsten für einen Neuling seit dem Wuppertaler SV 1972/73. In den ersten 13 Partien ungeschlagen gewesen zu sein, bedeutete gar einen neuen Rekord.

RB Leipzig - Die letzten Spiele
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Ancelotti sticht Hasenhüttl aus

"Erhobenen Hauptes" verlasse man darum München als weiterhin Zweitplatzierter, erklärte Coach Ralph Hasenhüttl, der sich aber eingestand, dass er wohl lieber auf den angeschlagenen Naby Keita hätte verzichten sollen. Das Duell der Trainer ging diesmal ohnehin klar an Hasenhüttls Gegenüber. Denn Ancelotti hatte gezeigt, dass er nicht nur der schinkenkauende Carletto aus der Emilia Romagna ist, sondern ein gewiefter Taktiker mit stolzer Titelsammlung.

Rangnick: "36 Punkte sind eine fantastische Bilanz"

Das weiß freilich auch Leipzigs Sportdirektor Ralf Rangnick, der trotzdem zunächst die positiven Aspekte hervorhob: "36 Punkte sind eine fantastische Bilanz, die Mannschaft hat es grandios gemacht." Mit Ausnahme freilich des Abschlusses in Bayern. "Da haben wir leider nicht unser Leistungslimit erreicht", so Rangnick, den "die Aussetzer von Gulacsi, Keita und Forsberg" wurmten. Emil Forsberg hatte sich schon in der Halbzeit bei Philipp Lahm für das harte Foul entschuldigt, das dem Schweden zu Recht Rot einbrachte. "Richtig ärgerlich ist es, dass wir im Januar dann auf ihn verzichten müssen", sagte Rangnick, der mit bis zu zwei Spielen Sperre rechnet. Immerhin ist Forsberg mit seinen fünf Toren und neun Assists sowie der immensen Laufbereitschaft ein Pfeiler der RB-Offensive.

Testspiel gegen die Glasgow Rangers

So stehen eben Poulsen und Co. noch mehr im Fokus. Der Däne fliegt an diesem Donnerstag erst heim nach Kopenhagen, ehe es dann weitergeht in die Emirate. "Ein bisschen Sonne, den Akku wieder aufladen. Das letzte halbe Jahr war ziemlich anstrengend", sagt der Stürmer. Und auch Rangnick pflichtet bei: "Die Pause wird uns jetzt guttun." Am 3. Januar steigt RB wieder ins Training ein, am Tag darauf geht es nach Lagos (Portugal) ins Trainingslager. Am 15. Januar kommen die Glasgow Rangers zum Testspiel nach Leipzig, sechs Tage später geht es dort gegen Eintracht Frankfurt wieder um Punkte. "Da wollen wir dann wieder an unsere Leistungen anknüpfen", sagt Torwart Peter Gulacsi. An die Leistungen der Spiele vor der Lektion in München.

Martin Gruener

Bilder zur Partie Bayern München - RB Leipzig