Bundesliga

Nach 999 Minuten Flaute: Müller trifft und verliert

München: Wette mit Rummenigge

Nach 999 Minuten Flaute: Müller trifft und verliert

Wettete gegen sich und verlor: Thomas Müller nach dem Sieg gegen Wolfsburg (re. Thiago).

Wettete gegen sich und verlor: Thomas Müller nach dem Sieg gegen Wolfsburg (re. Thiago). Getty Images

Dennoch: Die Erleichterung bei Müller, seinen Teamkollegen und selbst den Fans in der Arena war in der 76. Minute greifbar. "Im Stadion hat man gemerkt, dass uns allen ein Stein vom Herzen gefallen ist. Schön, dass er wieder zurück im Spiel ist", freute sich auch Keeper Manuel Neuer. Besonders sehenswert war der Treffer nicht, den Müller nach einer so halb geplanten Vorlage von Arjen Robben erzielte, die Form war aber unwichtig. "Manchmal brauchst du einfach das Quäntchen Glück, das war kein brillantes Tor, sondern erzwungen und etwas glücklich, dass der Ball zu mir kommt."

Gelassen und analytisch, nicht überschwänglich oder euphorisiert – überhaupt freute sich Müller mehr über Auftritt seines Teams und die zurückeroberte Tabellenführung als über den eigenen Brustlöser: "Mir hat die erste Halbzeit besser gefallen als mein Tor, da haben wir phasenweise wirklich gut gespielt. In den letzten Spielen haben wir überhaupt ganz ordentlich Fußball gespielt. Das wollen wir jetzt mit in die beiden Spiele vor der Winterpause nehmen, um dann auch als Tabellenerster an den Christbaum zu gehen."

Trotzdem ging der 27-Jährige irgendwie auch als Verlierer aus dem Spiel gegen Wolfsburg. "Ich habe mit ihm gestern gewettet, dass er heute ein Tor macht. Wahrscheinlich musste ich ihn ein bisschen reizen oder motivieren", verriet der Vorstandsvorsitzende Karl-Heinz Rummenigge. Eine kuriose Situation für Müller: "Schon komisch, dass ich gegen mich gewettet habe, aber es blieb mir nichts anderes übrig, sonst hätte es keine Wette gegeben." Und vielleicht ja auch kein Tor.

Patrick Kleinmann