Perez und Watzke kennen sich seit Jahren. Ein Foto zeigt sie, wie sie im Estadio Santiago Bernabeu gemeinsam das Spiel zwischen Real und dem BVB (2:2) verfolgen. Und vermutlich wird Perez seinem Freund aus Deutschland auch zu verstehen gegeben haben, wie gut ihm Dortmunds Tormaschine Aubameyang gefällt.
Nichts deutet aber im Moment darauf hin, dass Perez das (verbale) Zuspiel aufnimmt, das der BVB-Angreifer ihm zum wiederholten Mal in seine Hälfte gelegt hat. Aubameyang bekräftigte in den vergangenen Wochen, wie viel ihm daran liegt, den Herzenswunsch seines im März verstorbenen Opas Francois zu erfüllen - für Real Madrid zu spielen. Und am Mittwoch hat Aubameyang mit zwei Torbeteiligungen noch einmal ein entsprechendes Bewerbungsschreiben hinterlegt.
Doch dass der 27-Jährige in absehbarer Zeit zu einem Vorstellungsgespräch (heißt: zu Vertragsverhandlungen) eingeladen wird, folgt daraus nicht. Mit Cristiano Ronaldo, Gareth Bale und Karim Benzema, dazu noch Alvaro Morata und Lucas Vazquez, ist Reals Angriff schon prunkvoll besetzt.
Transfersperre bis Ende 2017
Gern vergessen wird in diesen Tagen außerdem, dass Real Madrid - wie auch Ortsrivale Atletico - bis zum 1. Januar 2018 ohne neue Spieler auskommen muss. Dieses Urteil der FIFA-Disziplinarkommission hat die FIFA-Berufungskommission zweitinstanzlich erst im September 2016 bestätigt.
Beide Kammern sahen es als erwiesen an, dass die Königlichen zwischen 2005 und 2014 gegen die Wechselbestimmungen bei Minderjährigen verstoßen haben. In einem vergleichbaren Fall hatte die FIFA wegen ähnlicher Vergehen zuvor auch beim FC Barcelona hart durchgegriffen und Reals großen Rivalen ebenfalls mit einem Transferverbot für zwei Wechselperioden belegt.
Sollte der Internationale Sportgerichtshof CAS dem anhängigen Einspruch von Real Madrid nicht stattgeben, dürfte der elfmalige Champions-League-Sieger in diesem Winter und im Sommer 2017 zwar - rein formal - neue Spieler kaufen, sie würden allerdings keine Spielberechtigung erhalten. Real wertete das als "zutiefst ungerechte" Entscheidung.
Aubameyang lässt Zukunft offen
Bleibt Aubameyang deshalb in Dortmund? Das heißt es nicht - und gehört weiter in den Bereich der Spekulation. Der Nationalstürmer Gabuns hat seine Zukunft gerade erst nach dem Spiel gegen Gladbach (4:1) bewusst offengelassen. Wenn schon der Champions-League-Titelverteidiger nicht zugreifen kann - auch bis zu den Top-Klubs der Premier League hat sich herumgesprochen, dass Aubameyang "schneller als der Schall" ist, wie die Zeitung AS notierte, und Tore wie am Fließband schießt.