Bundesliga

Kübler und der Beweis, "keine Gurke" zu sein

Freiburg: Das lange Warten auf den ersten Einsatz

Kübler und der Beweis, "keine Gurke" zu sein

Debüt in Leverkusen: Freiburgs Lukas Kübler.

Debüt in Leverkusen: Freiburgs Lukas Kübler. imago

"Ich bin erstmal erleichtert und froh, dass ich zeigen konnte, dass ich keine Gurke bin", sagt Kübler und die Freude über sein Bundesligadebüt und den Punktgewinn ist ihm auch Tage danach noch deutlich anzusehen.

Obwohl er nach zwei Knieoperationen zunächst nur in der Oberliga-Mannschaft des SC Spielpraxis sammeln konnte und langsam an die Belastung über 90 Minuten herangeführt wurde, hat ihm Trainer Christian Streich in Leverkusen den Vorzug vor Routinier Aleksandar Ignjovski gegeben. Kübler harmonierte gut mit dem bisherigen Rechtsverteidiger Pascal Stenzel, der in diesem Spiel weiter vorn agierte. "Das hat gut funktioniert", findet der 24-Jährige.

Spielersteckbrief Kübler
Kübler

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Streich spricht von "blitzblanker Partie" gegen den Ball

Sein Trainer bescheinigte ihm "gegen den Ball eine blitzblanke Partie" und auch er selbst war mit sich zufrieden, würde aber gerne "noch mehr nach vorne machen". Das sei aber zum einen gegen Leverkusen nicht möglich gewesen, zum anderen brauche er dafür auch noch ein bisschen mehr Kraft. Nach 70 Minuten hatte die merklich nachgelassen, weshalb er seinem Trainer auch signalisiert hat, dass er ausgewechselt werden muss. Die Belastung in der Oberliga sei mit der in der Bundesliga nicht zu vergleichen. "Die vielen Sprints und das Anlaufen, das geht in die Muskulatur", erklärt Kübler.

Nach dem Spiel habe ihm alles weh getan, aber diese Schmerzen hat er gerne ausgehalten. Diesmal wusste er nämlich, woher sie kamen. In der vergangenen Saison hatten ihn noch Knieschmerzen geplagt, deren Ursprung lange nicht gefunden wurde. Kurz nach seinem Wechsel zum Sportclub traten sie zum ersten Mal auf. "Davor hatte ich nie Knieprobleme", erzählt Kübler. Für ihn begann eine "ganz schwere Zeit", weil er nicht wusste, ob er überhaupt wieder auf den Platz zurückkehren wird und weil er in der neuen Stadt und der neuen Mannschaft noch gar nicht richtig angekommen war und kaum eine Chance hatte, sich zu integrieren.

Nur der Bruder wusste vom Debüt

Manchmal saß er bei den Heimspielen auf der Tribüne, manchmal auch zu Hause vor dem Fernseher, wenn der Frust zu groß war. Seine Familie und seine Freundin waren ihm in dieser Zeit eine große Hilfe. Als er wusste, dass er in Leverkusen spielen würde, nur rund 40 Kilometer entfernt von seinem Elternhaus, hat er ihnen nicht Bescheid gegeben. "Ich wollte ihre Nerven schonen und außerdem meine Ruhe haben." Nur der Bruder wurde eingeweiht, der dann zusammen mit den Eltern vor dem Fernseher saß. Er wunderte sich nur, dass er nach dem Spiel nicht gleich eine Nachricht von ihnen bekam. "Da habe ich erstmal gefragt, ob sie noch leben", scherzt Kübler. Er hätte nichts dagegen, wenn seine Eltern am kommenden Samstag wieder nervös sind, wenn der SC gegen den SV Darmstadt spielt.

Daniela Frahm