Bundesliga

Ratloser Adler: "Wir lassen uns abschlachten"

Hamburg: Gisdols Heimdebüt geht gänzlich schief

Ratloser Adler: "Wir lassen uns abschlachten"

"Mir fehlen die Worte" - René Adler ist nach der 0:3-Niederlage bedient.

"Mir fehlen die Worte" - René Adler ist nach der 0:3-Niederlage bedient. Picture Alliance

"Wir lassen uns abschlachten, wir ergeben uns. Das kann man als Bundesliga-Mannschaft nicht machen", polterte Adler am "Sky"-Mikrofon, nachdem seine Kollegen zuvor eine teils indiskutable Leistung abgeliefert hatten. Gegen kaltschnäuzige Frankfurter fehlte es beim HSV an allem, in allererster Linie aber haperte es einmal mehr an der Kreativität.

Denn auch Mittelfeld-Juwel Alen Halilovic (22 Ballkontakte, kein gewonnener Zweikampf) schaffte es in der Zentrale nicht, das lahmende Offensivspiel (seit 573 Minuten ohne eigenen Treffer) zu lenken. In den ersten 60 Minuten schossen Lasogga, Müller und Co. nicht ein einziges Mal auf das von Lukas Hradecky gehütete Tor der SGE.

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Eigentor und Platzverweis

Spielbericht

Stattdessen fiel der HSV wieder in alte Muster, leistete sich schwerwiegende Patzer und schwächte sich gleich mehrmals selbst: Erst leitete Lewis Holtby mit seinem (wenn auch) unglücklichen Eigentor die Niederlage ein (35.), ehe Rechtsverteidiger Dennis Diekmeier nach der zweiten Gelben Karte für personelle Missverhältnisse sorgte (57.). "Spätestens", gestand Adler, "als wir die Rote Karte kriegen, war das Ding durch."

Und in der Tat: Keine drei Minuten später zappelte das Leder zum zweiten Mal im Hamburger Kasten - Shani Tarashaj hatte dem Nordklub mit seinem ersten Bundesliga-Treffer den Knockout verpasst (60.), bevor Haris Seferovic sogar noch einen draufpackte und den aus Hamburger Sicht bitteren Endstand herstellte (69.) "Du verlierst zu Hause 0:3, lässt dich abschlachten - da fehlen einem die Worte", so Adler.

Abstiegskampf? Adler lächelt: "Sind ja erfahren"

Angst vor dem Abstieg habe der ehemalige Nationaltorhüter trotz der prekären Tabellensituation (zwei Punkte nach acht Spielen, Platz 17) nicht, denn "wir sind ja erfahren", sagte Adler, nicht aber ohne süffisant zu lächeln. Zweimal in den letzten drei Spielzeiten hatte sich der Nordklub erst in der Relegation zum Klassenerhalt gerettet. Trotzdem fordert er: "Wir müssen unser Herz in die Hand nehmen und arbeiten." Am besten schon am kommenden Dienstag (20.45 Uhr, LIVE! bei kicker.de) im DFB-Pokal bei Drittligist Halle.

ssc

Bilder zur Partie Hamburger SV - Eintracht Frankfurt