Bundesliga

Stöger wundert sich über Kölner Meisterwette

Köln auf den Spuren von Leicester?

Stöger wundert sich über Kölner Meisterwette

Meister Köln? Peter Stöger würde nicht drauf wetten.

Meister Köln? Peter Stöger würde nicht drauf wetten. imago

Der 1. FC Köln verwöhnt seine Fans derzeit mit dem zweiten Tabellenplatz. Verläuft das Wochenende optimal, könnte sich der Traditionsverein gar an die Tabellenspitze setzen. Dafür müssten die Geißböcke "nur" in Berlin gewinnen, der FC Bayern gegen Mönchengladbach verlieren und Leipzig nicht zu hoch gegen Bremen gewinnen. Wer vor der Saison dieses Szenario für möglich gehalten hätte, wäre für bekloppt erklärt worden. Ein paar Unentwegte wollten es aber wissen und haben in einem Wettbüro den FC als Meister getippt.

"Wenn der FC tatsächlich Meister werden sollte, müssten wir knapp zwei Millionen Euro auszahlen", gab Wettbürobetreiber Mark Debler am Donnerstag gegenüber dem SID zu. Das Kölner Vereinsmitglied hatte mit seinem Bruder und Geschäftspartner Marcel vor der Saison "aus einer Bierlaune heraus" die Quote 999:1 auf den Titelgewinn der Geißböcke angeboten - eine vermeintlich bombensichere Sache.

Doch schon das Beispiel Leicester City hat gezeigt, dass im Fußball mitunter verrückte Dinge passieren. In England kauften die Wettbüros vor lauter Angst die Wettscheine ihren Kunden im Winter zurück – nicht alle spielten mit und das sensationelle Ende ist bekannt.

Wenn ich auf der sicheren Seite sein möchte, würde ich diese Wette so nicht platzieren.

Peter Stöger

"Wir ziehen das eiskalt durch. Allerdings wäre mir doch lieber, wenn der FC nicht Meister wird", sagte Mark Debler. Ein bisschen kalte Füße haben sie dann aber doch bekommen. Nachdem zunächst mehr als 20 Tipper auf das außergewöhnlich dotierte Angebot angesprungen waren, haben die Brüder die Quote nach dem besten Kölner Saisonstart seit 29 Jahren mittlerweile auf 400:1 reduziert. Obwohl seitdem weitere knapp 50 FC-Meisterwetten eingegangen sind, denken die Neffen von Ex-Nationalspieler Gerd Strack weiterhin nicht daran, das Angebot zurückziehen.

Kölns Erfolgstrainer Peter Stöger ist das Zocken verboten, er würde sein Geld allerdings ohnehin anders einsetzen. "Wenn ich auf der sicheren Seite sein möchte, würde ich diese Wette so nicht platzieren", sagte der Österreicher am Donnerstag. "Aber es überrascht mich eher", weiß er um den fußballverrückten Anhang, "dass es relativ wenige Menschen sind in Köln, die diese Wette so platziert haben, da kommen noch einige dazu fürchte ich." Und wer weiß, vielleicht sind die Kölner am Samstagabend tatsächlich erstmals seit 20 Jahren wieder Tabellenführer. Die Wettquote dürfte dann weiter fallen...

tru/sid

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