Werder war ohne seine Nationalspieler sowie weiterhin ohne Claudio Pizarro angetreten - und lief ab der 38. Minute einem Rückstand hinterher. Youngster Maurice Litka hatte Felix Wiedwald mit einem trockenen Schuss nicht gut aussehen lassen.
Ausgerechnet auf den Keeper aber kommt es nach der Verletzung der neuen Nummer eins, Jaroslav Drobny, an. Der Tscheche hatte sich am Dienstag bei der Nationalmannschaft am Handgelenk verletzt, Alexander Nouri verwies nach dem Test am Millerntor auf das ausstehende ärztliche Bulletin. "Freitag kriegen wir die Diagnose, dann werden wir sehen, wie es weitergeht."
Spielersteckbrief Johannsson
Der Chefcoach hadert mit dem Ausfall seines Routiniers und war auch sonst nicht restlos zufrieden. "Wir müssen defensiv noch kompakter stehen, die Absprachen passen an manchen Stellen noch nicht." Das galt auf St. Pauli nicht nur für die Defensive, sondern durchaus auch für das Angriffsspiel. Zu Chancen - und zum späten Ausgleich - kam Werder ausschließlich durch Standards.
Unterstützungsaktion für Deniz Naki
Gegner St. Pauli hatte vor dem Spiel mit einer ungewöhnlichen Aktion seine Unterstützung für seinen Ex-Spieler Deniz Naki bekundet. Im Vorfeld der Partie hatten die Spieler T-Shirts mit dem Aufdruck "Für Deniz" getragen. Außerdem wurden alle Nachnamen der Spieler bei der Verkündung der Mannschaftsaufstellung und anderen Durchsagen zu "Naki" abgewandelt. Naki steht in der Türkei unter Anklage wegen angeblicher Verbreitung von "Terrorpropaganda". Bei Verurteilung drohen ihm bis zu fünf Jahre Haft. Der Verband sperrte ihn bereits für zwölf Spiele. Er hatte auf Facebook nach dem sensationellen Pokalsieg seines Teams Amed SK gegen Bursaspor den Erfolg denen gewidmet, "die bei den Grausamkeiten, die seit über 50 Tagen auf unserem Boden stattfinden, getötet oder verletzt wurden." Naki gab an, er habe nur Friedensbotschaften verbreiten wollen.
Statistik zum Spiel
Tore: 1:0 Littka (38.), 1:1 Johannsson (83.)
St. Pauli: Heerwagen (46. Himmelmann) - Hornschuh, Avevor (46. Sobiech), Ziereis, Buballa - Dudziak, Buchtmann (61. Keller) - Sahin (81. Choi), Rosin - Duksch, Litka
Bremen: Wiedwald (63. Zetterer) - Bauer (46. Zander), Sane (46. Verlaat), Fröde, Santiago Garcia - Fritz (46. Eggestein), Aidara (63. Sternberg) - Bartels, Kainz - Thy (63. Manneh), Johannsson
