Bundesliga

Dardais Geschmacksfrage

Eine Achterbahnfahrt, die nicht alle glücklich macht

Dardais Geschmacksfrage

Gezeichnet von einer wilden Achterbahnfahrt: Frankfurts Michael Hector (l.) und Berlins Vedad Ibisevic (r.).

Gezeichnet von einer wilden Achterbahnfahrt: Frankfurts Michael Hector (l.) und Berlins Vedad Ibisevic (r.). Getty Images

Ein Spitzenspiel, das seinen Namen verdient

Vierter gegen Fünfter hieß es bei Frankfurt gegen Berlin - auf dem Papier ein Spitzenspiel. Nicht selten versprechen derartige Partien mehr, als sie am Ende halten können. Oft dominieren taktische Zwänge statt bedingungslosem Offensivfußball. Eintracht und Hertha aber wussten an diesem Samstagnachmittag zu begeistern. Und das obwohl in den Anfangsminuten tatsächlich noch die taktische Kompontente dominierte: Beide Mannschaften stellten sich in einer 4-2-3-1-Grundordnung auf - gegen den Ball wurde daraus ein 4-4-2. Beide Defensivreihen waren strukturiert und schienen nur schwer überwindbar.

Eintracht Frankfurt - Vereinsdaten
Eintracht Frankfurt

Gründungsdatum

08.03.1899

Vereinsfarben

Rot-Schwarz-Weiß

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Hertha BSC - Vereinsdaten
Hertha BSC

Gründungsdatum

25.07.1892

Vereinsfarben

Blau-Weiß

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Bundesliga - 5. Spieltag
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Pl. Verein Punkte
1
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2
Borussia Dortmund Borussia Dortmund
12
3
1. FC Köln 1. FC Köln
11

Drei Führungswechsel

Ein verwandelter Foulelfmeter von Vedad Ibisevic (19.) brachte die Dinge dann aber ins Rollen und die Partie entwickelte eine gewisse Eigendynamik. Kurz vor der Pause nämlich sorgten Marco Fabian nach einem Bilderbuch-Konter (39.) und Alex Meier nach einer Ecke (45.) für die plötzliche SGE-Führung. Nach dem Seitenwechsel drehten die Hauptstädter dann binnen sieben Minuten den Spieß wieder um: Ibisevic donnerte eine punktgenaue Flanke des eingewechselten Alexander Esswein in die Maschen (58.), dann machte es der Joker selbst und stellte mit einem sehenswerten Schuss auf 3:2 (65.). Der wilde Ritt aber hatte die Pointe noch nicht erreicht: In der Nachspielzeit machten die jeweils eingewechselten Ante Rebic und Michael Hector den Wahnsinn perfekt: Rebics Flanke köpfte Hector zum 3:3-Endstand ins Tor (90.+2).

Dardai stören die Gegentore

Spielbericht

Esswein, Hector und Rebic also stachen als Joker - ein Grund mehr für Begeisterung bei den Trainern? Mitnichten! "Wir sind beide unzufrieden", erklärte Dardai nach dem Schlusspfiff bei Sky, "beide Mannschaften haben drei Tore kassiert, das ist nicht nach unserem Geschmack." Die 45.000 Zuschauer in der Commerzbank-Arena waren da selbstredend anderer Meinung und feierten das Unentschieden frenetisch.

Esswein: "Ein geiles Spiel"

"Ein geiles Spiel für den neutralen Zuschauer", befand Esswein, "dann aber zwei Minuten vor Schluss das Gegentor zu kriegen, ist bitter." Frankfurts Kapitän Meier lobte dagegen die Moral seiner Truppe: "Wir sind zweimal in Rückstand geraten, aber immer wieder zurückgekommen. Das ist auch eine Qualität." Ähnlich sah es auch Eintracht-Coach Kovac: "Es hat gezeigt, dass sich die Mannschaft weiterentwickelt hat. Sie hat nicht aufgegeben, hat immer weiter gekämpft", so die Analyse des gebürtigen Berliners, "wir sind zufrieden mit dem Punkt, haben sieben Punkte in der englischen Woche geholt. Darüber bin ich sehr froh."

cru

Bilder zur Partie Eintracht Frankfurt - Hertha BSC