Bundesliga

K-Frage? Thomas Tuchel entscheidet "ganz spät"

BVB-Trainer sieht Sunderland-Test als ein Stück "Normalität"

K-Frage? Thomas Tuchel entscheidet "ganz spät"

BVB-Coach Thomas Tuchel will in der 'K-Frage' erst "ganz spät" entscheiden.

BVB-Coach Thomas Tuchel will in der 'K-Frage' erst "ganz spät" entscheiden. Getty Images

Aus Dortmunds Trainingslager in Bad Ragaz berichtet Thomas Hennecke

Bei dem Thema, wer in Zukunft die Binde bei der Borussia tragen wird, beschleicht Tuchel immer mehr das Gefühl, es sei "aus einer anderen Zeit". Ob er nun Marco Reus oder Marcel Schmelzer, die als Favoriten auf den Posten gelten, mit der Spielführer-Funktion beauftrage, habe für ihn "keine große Bedeutung". Die Verantwortung werde auf "so viele Schultern verteilt".

Ähnlich hatte sich am Tag zuvor auch der intern hoch angesehene Schmelzer geäußert. Es sei "fast egal", wer neuer Kapitän in Dortmund werde, sagte der Linksverteidiger und verwies auf "viele Spieler im Mannschaftsrat, die Verantwortung übernehmen wollen". Diese Ansammlung von Führungsspielern - und niemand allein - werde am Ende "das Team leiten". Zumindest kommissarisch bis zur Rückkehr des noch verletzten Reus wird Schmelzer wie am Freitagabend in Altach das Amt übernehmen.

Ihre Wunschelf

Wichtiger als die Klärung der K-Frage ist Tuchel ohnehin, extrem unterschiedlich belastete Gruppen bis zum Saisonstart zusammenzuführen. "Wir haben Jungs, denen stecken schon vier Wochen Training in den Beinen und anderen nicht einmal eine", sagte Dortmunds Trainer. "Es ist nicht einfach, das zusammenzubringen." Immerhin ist die Trainingsgruppe, abgesehen von Reus und Erik Durm (Knieprobleme), seit Montag komplett. Tuchel bescheinigt der Gruppe ein extrem hohes Niveau: "Dass wir es so früh schaffen, viele Abläufe schon mit dieser Präzision und in diesem Tempo zu spielen, war nicht zu erwarten."

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Tuchel: "Nichts Weltbewegendes passiert"

Auch wenn er basierend auf diesen für ihn erfreulichen Eindrücken gegen Premier-League-Vertreter Sunderland einen anderen (und besseren) Auftritt erwartet hatte, heftete Tuchel die 90 Minuten in der "Cashpoint-Arena" als ein Stück Normalität zu diesem Zeitpunkt der Vorbereitung ab. "Es ist nicht Weltbewegendes passiert", versicherte der BVB-Coach. Es sei sogar gut, wenn seinen Spielern nicht immer alles leicht von der Hand gehe, "das hebt die Aufmerksamkeit". Wenn bescheiden geführte - und nicht gewonnene - Tests einen Vorteil hätten, dann diesen: "Es gibt den besten Effekt daraus."

Von Samstagnachmittag bis Sonntagmittag gibt Tuchel den Dortmunder Profis frei. Für die verbleibende Zeit ab Montag kündigt er einen "zweiten intensiven Block" an. Am Dienstag in St. Gallen (Anstoß 18.45 Uhr) wartet dann mit Athletic Bilbao der nächste und letzte hochkarätige Gegner im Rahmen des Trainingslagers in der Schweiz.

Thomas Hennecke

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