Schon in der ersten Halbzeit wollten die Schützlinge von Trainer Viktor Skripnik ihr Offensivpotenzial, das sie am Samstag beim 0:1 gegen Betis noch vermissen ließen , zeigen: Maximilian Eggestein und Florian Kainz scheiterten zum Beispiel binnen einer Minute (18.). Auf der anderen Seite konnte sich zudem Torwart Jaroslav Drobny beweisen: Der Neuzugang vom Hamburger SV parierte einen Abschluss von Andreas Lambertz stark (37.) und bewahrte seine Kollegen somit vor einem Rückstand zur Pause.
Gewohntermaßen veränderte das Trainerteam der Hanseaten die Aufstellung für den zweiten Durchgang: Izet Hajrovic, Leon Guwara und Lukas Fröde spielten für Sambou Yatabaré, Theodor Gebre Selassie und Niklas Moisander.
Mit Eggestein 2 kommt die Wende
Die umformierte Elf machte schließlich auch im zweiten Abschnitt Druck aufs Tor: So verzeichnete Eggestein die bis dato beste Gelegenheit, als sein Schuss noch den Außenpfosten streifte (58.). Sechs Minuten später traf Kainz nach einer Kombination mit Hajrovic nur die Latte.
Matchwinner gegen Dresden: Johannes Eggestein. imago
Und wie es oftmals ist, wenn du die eigenen Chancen nicht nutzt - dann schlägt der Gegner zu: Stefan Kutschke traf in der 82. Minute zur Dresdner 1:0-Führung. Doch Werder meldete sich prompt zurück: Joker Johannes Eggestein stocherte das Leder zum späten Ausgleich ins Tor (87.), sodass es ins Elfmeterschießen ging. Dort glänzte Keeper Drobny mit zwei parierten Elfmetern gegen Ex-Bremer Marcel Hilßner sowie Niklas Kreuzer, zwischenzeitlich verschoss noch Ulisses Garcia bis wiederum Johannes Eggestein den 4:3-Endstand im Shootout herstellte und zum Matchwinner aufstieg.
Thy darf ran
Formation: Werder-Coach Skripnik mischte seine 4-1-4-1-Formation im Vergleich zum Vortag kräftig durch. Lediglich die Verteidiger Moisander, Gebre Selassie sowie Mittelfeld-Mann Yatabaré standen erneut in der Startelf. Das Gehäuse hütete bekanntlich Drobny, die Viererkette komplettierten Janek Sternberg und Fallou Diagne, vor der Abwehr agierte Thanos Petsos. In der offensiven Mittelfeldreihe durften sich Maximilian Eggestein und Kainz neben Yatabaré beweisen, im Sturm erhielt Ex-Paulianer Lennart Thy seine Chance.
Skripnik grundsätzlich zufrieden
Werder-Coach Skripnik sagte nach dem Spiel - veröffentlicht auf der Website des Bundesligisten: "Grundsätzlich war ich heute zufrieden, gerade mit der Defensivarbeit, aber wir haben noch Luft nach oben. Die Beine waren schwer, jetzt wollen wir nach und nach unseren Rhythmus finden. Natürlich freut uns das, dass wir am Ende das Elfmeterschießen gewonnen haben."
Statistik zum Spiel:
SG Dynamo Dresden - SV Werder Bremen 3:4 i.E. (1:1)
Werder Bremen: Drobny - Gebre Selassie (46. Guwara), Diagne (67. Veljkovic), Moisander (46. Fröde), Sternberg - Petsos - Yatabaré (46. Hajrovic), M. Eggestein, U. Garcia, Kainz (72. Lorenzen) - Thy (72. J. Eggestein)
SG Dynamo Dresden: Schwäbe - Texeira (46. Kreuzer), Modica (46. Starostzik), Müller (46. Awassi), Wachs (46. Hartmann), Lambertz (46. F. Müller), Konrad (46. Fluß), Aosman (35. Hauptmann), Berko (46. Kutschke), Stefaniak (46. Hilßner), Testroet (46. Väyrynen)
Tore: 0:1 Kutschke (82.), 1:1 J. Eggestein (87.)
Zuschauer: 13.852