Bundesliga

Lahm über Ancelotti-Taktik: "Wir spielen anders als zuletzt"

Heimpremiere für den neuen Trainer

Lahm über Ancelotti-Taktik: "Wir spielen anders als zuletzt"

Verändert bereits das Bayern-Spiel: Coach Carlo Ancelotti.

Verändert bereits das Bayern-Spiel: Coach Carlo Ancelotti. picture alliance

57 Jahre ist Carlo Ancelotti im vergangenen Juni geworden. Was der ehemalige Profi im Laufe dieser Zeit erlebt hat, kann sich durchaus sehen lassen. Er gewann als Spieler zweimal den Europapokal der Landesmeister mit Milan, wurde insgesamt dreimal Meister der Serie A und stand auch im Kader der italienischen Nationalmannschaft, die 1990 im eigenen Land WM-Dritter wurde. Als Trainer wurde es später nicht langweiliger. Er gewann mit Real Madrid und Milan dreimal die Champions League, wurde in England, Italien und Frankreich Meister, führte die Nationalmannschaft 1994 zur Vizeweltmeisterschaft. Der Mann hat also einiges erlebt.

Umso überraschender vernahm man am Mittwochabend seine Aussage nach dem ersten Heimspiel mit seiner neuen Mannschaft: "Ich war aufgeregt wie am ersten Schultag", gab der "Mister" preis. Ganz ernst nehmen musste man diese Aussage aber wohl nicht. Da hat er schon ganz andere Dinge erlebt. So wie das Spiel von Real Madrid bei Bayern im April 2014. Es war das letzte Mal, das er als Trainer auf dem Feld der Allianz-Arena stand. Damals fegte er mit Real Madrid die Bayern mit dem 4:0 aus der Champions League. "Ich kenne das Stadion, ich kenne die Fans", so Ancelotti, der sich mit dem Spiel seiner Mannschaft bei seiner Premiere in der Allianz-Arena als Heimtrainer recht zufrieden zeigte. "Spielerisch war es ein ganz guter Anfang heute. Natürlich ist es immer schwer gegen ein starkes Team wie Manchester City. Wir haben für diese Phase der Vorbereitung ganz gut gespielt. Wir haben gezeigt, dass wir in einer guten Verfassung sind, aber wir haben noch Zeit, um noch besser zu werden."

Als richtigen Härtetest konnte das Spiel allerdings nicht taugen. Dafür fehlten auf beiden Seiten zu viele Spieler, dafür kam das Spiel auch zu früh, so dass sich das Spiel dahinschleppte, allein unterbrochen, wenn Franck Ribery aufdrehte. Der Franzose war auf dem Feld der auffälligste Spieler, wirkte überraschend spritzig, kreativ und dribbelstark. "Er ist ein fantastischer Spieler. Franck hat sehr gut gespielt. Er ist einer guten Verfassung und ich hoffe, dass es noch besser wird", freute sich Ancelotti über die Frühform seines Angreifers.

Ancelotti ließ gegen die Engländer in einem 4-2-3-1 spielen, das sich aber immer wieder auch zu einem 4-4-2 formierte. Kapitän Philipp Lahm: "Man hat gesehen, dass wir ein wenig anders spielen als zuletzt. Wir stellen ein wenig was um. Wir haben einen Mix zwischen Pressing und Abwarten. Das muss man natürlich trainieren. Da muss man sich dran gewöhnen. Das dauert alles, auch mit den Laufwegen", so Lahm, der ebenso wie Rafinha 90 Minuten durchspielte. Für Trainer Ancelotti steht aber fest: "Zusammen können wir viel erreichen und eine gute Saison spielen." Nächster Test: am Samstag bei der Spvgg Landshut.

Mounir Zitouni

Ancelotti: Seine Stationen, seine Titel