Als Roger Schmidt, Trainer bei Bayer 04 Leverkusen, auf dem sonnendurchfluteten Trainingsplatz neben der BayArena seine Spieler eine Runde laufen lässt, traben zwei prominente Protagonisten vorneweg: Kapitän Lars Bender, der nach einer verletzungsgeplagten Saison endlich wieder der Chef sein will und Kevin Volland, der mit 20 Millionen Euro teuerste Einkauf der Klubgeschichte.
Während der aus Hoffenheim geholte Volland sich in Lob für Umfeld, Trainer und Mitspieler übt, steht Bender vor dem Absprung - zumindest kurzzeitig. Der Mittelfeldspieler wird zu den Olympischen Spielen nach Brasilien reisen, vermutlich ebenso wie sein Bruder Sven, der beim BVB spielt. Auch Angreifer Julian Brandt gehört zum Kader der Deutschen. "Wir werden ja auch nicht jünger", sagt Bender. "Und dort nochmal mit Sven zusammenzuspielen, wäre eine super Möglichkeit für uns." Einen Großteil der Vorbereitung mit der Werkself wird Bender verpassen, Schmidt sieht das aber gelassen: "Für Lars ist das eine tolle Gelegenheit, aber auch eine gute Vorbereitung für die Saison."
Schmidt: "Kann nicht sagen, dass er zu 100 Prozent bleibt"
Für die ist Schmidt "zuversichtlich, dass wir besser spielen" - auch dank Neuling Volland. "Er hat große Qualitäten in der Verwertung, aber auch Vorbereitung von Chancen und in der Arbeit gegen den Ball", lobt der Trainer. Dass Volland gemeinsam mit Karim Bellarabi spielt sei "zu 100 Prozent" sicher - in der Causa Ömer Toprak dagegen schwingt Skepsis mit: "Ich kann nicht sagen, dass er zu 100 Prozent bleibt. Aber ich hoffe es natürlich."
Abgängen von weniger wichtigen Spielern steht Schmidt dagegen aufgeschlossener entgegen: "Es muss für jeden Spieler die Chance geben, auf dem Platz zu stehen." Das allerdings könnte vor allem für die Flügelspieler Robbie Kruse, Admir Mehmedi und Seung-Woo Ryu, Stürmer Joel Pohjanpalo und Verteidigter Malcolm Cacutalua schwierig werden.
Die erste Bewährungschance des hochgelobten Volland könnte dagegen bereits am Freitag kommen. Dann spielt Bayer im Testspiel beim SC Verl, mit dem sich Schmidt noch aus Zeiten als Aktiver freundschaftlich verbunden fühlt.