Bundesliga

Rudy: Allzweckwaffe oder Streichkandidat?

Hoffenheimer ist variabel einsetzbar

Rudy: Allzweckwaffe oder Streichkandidat?

Kann er Bundestrainer Joachim Löw dank seiner Variabilität überzeugen? Sebastian Rudy gehört zum vorläufigen EM-Kader.

Kann er Bundestrainer Joachim Löw dank seiner Variabilität überzeugen? Sebastian Rudy gehört zum vorläufigen EM-Kader. picture alliance

Vor allem ein Punkt könnte ihm bei der Entscheidung des Bundestrainers zu einem kleinen Bonus verhelfen: Rudy ist variabel einsetzbar, ein Allrounder. In Hoffenheim gehört sein Wirkungsbereich vor allem zur Mitte des Platzes. Als Sechser, als Zehner und auch als zuverlässige Kombination aus beidem hat sich der 26-Jährige nach Monaten im Schatten zuletzt unter Trainer Julian Nagelsmann zurück ins Rampenlicht gespielt. Rudy ist gereift, stellt hohe Ansprüche an sich selbst und konnte diese im zweiten Saisonabschnitt immer öfter und besser erfüllen. Dass er als Profi ohne Allüren und mit großer Professionalität gilt, rundet das Paket ab.

Angesichts vieler Spezialisten, die um die Plätze für Frankreich kämpfen, könnte die Variabilität des Hoffenheimers bei der Endauswahl für ihn sprechen. Vor allem, wenn Jogi Löw sich für die taktische Variante mit einer Dreierabwehrreihe und hoch positionierten Außenverteidigern entscheidet, wären Rudys Qualitäten gefragt. Dann ist der technisch versierte, spielstarke und auch noch torgefährliche Profi in seinem Element. Dann kann er seine Ball- und Passsicherheit sowie seine Flankenläufe einsetzen. Für Julian Nagelsmann "passt er gut ins Anforderungsprofil von Joachim Löw. Jetzt drücken wir ihm die Daumen, dass er auch den Sprung in den endgültigen Kader schafft".

Die Erfüllung eines Traums, der für einen anderen TSG-Spieler zerplatzte. Rudys Klubkamerad und Freund Kevin Volland fehlte bei der Bekanntgabe der vorläufigen EM-Fahrer. Eine bittere Nicht-Nominierung, die der letzte Faktor in seiner Entscheidung gewesen sein dürfte, die TSG in diesem Sommer trotz seines bis 2019 laufenden Kontrakts zu verlassen. Volland wechselt für rund 20 Millionen Euro zu Bayer Leverkusen, wo er bis 2021 unterschreibt. Beim Champions-League-Klub hofft er, sich noch besser präsentieren und für die Nationalmannschaft empfehlen zu können.

George Moissidis

Der deutsche EM-Kader: Diese 23 Profis sind dabei