Bundesliga

Schmidt auf der Suche nach den Schlupflöchern

Mainz: "Sie haben uns gezeigt, wie Abstiegskampf geht"

Schmidt auf der Suche nach den Schlupflöchern

Setzt auf den Lerneffekt: Der Mainzer Trainer Martin Schmidt vor dem gang zum VfB Stuttgart.

Setzt auf den Lerneffekt: Der Mainzer Trainer Martin Schmidt vor dem gang zum VfB Stuttgart. imago

"Sie haben uns damals gezeigt, wie Abstiegskampf geht", sagt der 49-Jährige im Rückblick auf die 0:2-Niederlage der Rheinhessen am 32. Spieltag beim zu diesem Zeitpunkt Tabellenletzten. Fast auf den Tag genau ein Jahr später weist die Situation des VfB erkennbare Parallelen auf. Durch eine desolate Vorstellung in Bremen (2:6) sind die Schwaben auf Rang 17 abgerutscht, kämpfen ums sportliche Überleben in der Beletage. Das macht die Aufgabe für die Nullfünfer nicht unbedingt leichter, ist die Elf von Trainer Jürgen Kramny am Samstag doch gewissermaßen zum Siegen verdammt. Schmidt erwartet daher "sicherlich eine Reaktion", räumt aber ein: "Ich weiß nicht, ob es besser wäre, wenn sie mit 6:0 gewonnen hätten und voller Euphorie auftreten würden."

Gedanken an die prekäre Situation des kommenden Kontrahenten will der FSV-Coach ohnehin nicht verschwenden. Dass die Gastgeber etwa den verletzungsbedingten Ausfall von Sechser Serey Dié (Sehnenriss im Adduktorenbereich) kompensieren müssen, spielt für den Schweizer weder in der Vorbereitung der Mannschaft noch in den taktischen Planungen eine Rolle: "Das ändert nichts an der Herangehensweise", erklärt der Fußballlehrer. "Wir bauen unser Spiel nicht auf einzelnen Personen auf, sondern wir wollen den Gegner verteidigen."

Schmidt: "Das ist ein Kopfansatz, den wir mit reinnehmen müssen"

Einen Ausrutscher wie vor einem Jahr wollen und dürfen sich die Mainzer nicht noch einmal erlauben, im Gegenteil. Schmidt setzt auf einen Lerneffekt der Seinen, um den FSV im Kampf um Europa soweit wie möglich auf einen vorderen Tabellenplatz zu dirigieren: "Aus dem 0:2 können wir die richtigen Lehren ziehen. Das ist ein Kopfansatz, den wir mit reinnehmen müssen."

Welche Lehren damit genau gemeint sind, gibt er öffentlich zwar nicht preis. Da ein fußballerischer Leckerbissen in Stuttgart aber kaum zu erwarten ist, wird sich der Nullfünf-Trainer seine Gedanken gemacht haben, das Team auf ein hochintensives, kampfbetontes Spiel einzustellen. Oder, in Schmidt-Diktion ausgedrückt: "Wir werden versuchen, Schlupflöcher zu finden und so das Spiel zu gewinnen."

Maximilian Müller