Beim 1:2 in Hamburg kassierte Fritz bereits seine 13. Gelbe Karte in dieser Saison. Den bislang vom heutigen Co-Trainer Torsten Frings gehaltenen "Klubrekord" hat er damit eingestellt. Vor allem aber läuft Fritz Gefahr, ausgerechnet am letzten Spieltag gegen Frankfurt oder in der Relegation noch einmal aussetzen zu müssen.
Auf welch schmalem Grat sich der Ex-Nationalspieler mit seinem bedingungslosen Einsatz bewegt, zeigte sich gerade im Nordderby. Dort hätte er nach einem zweiten Gelb-würdigen Foul an Kacar eigentlich schon nach 75 Minuten vom Platz fliegen müssen. Und auch bei seiner finalen Rettungsaktion in der Nachspielzeit gegen Lasogga hatte er Glück. Das Dilemma ist offenkundig: Gebremsten Schaum lässt Werders prekäre sportliche Situation nicht mehr zu. In einem entscheidenden Zweikampf zurückziehen mit Rücksicht auf die nächste Partie - dafür ist es schlichtweg zu spät. Sollte sich am Ende gar die vor dem 0:5 beim FC Bayern mutmaßlich bewusst eingehandelte zehnte Verwarnung doch noch rächen?
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Die Auswirkung für Werder könnte fatal sein
Das wäre eine ganz besonders bittere Ironie des Schicksals für Fritz. Seit jenem 26. Spieltag sah er noch dreimal Gelb, blieb also nur jede zweite Partie ohne persönliche Bestrafung. Setzt sich dieser Trend fort, müsste Fritz im Fall der Fälle ausgerechnet im zweiten und alles entscheidenden Relegationsspiel zuschauen. Aber auch wenn ihn die 15. Gelbe Karte schon vorher ereilt - die Auswirkung für Werder könnte fatal sein. Und der zweifelhafte Vereinsrekord Fritz einen tragischen Abschied von der Erstliga-Bühne bescheren.
Thiemo Müller