Bundesliga

Bremer Befreiungsschlag mit saftigen sechs Toren

Überblick: Keine Feier beim FCB - Leverkusen in der Königsklasse

Bremer Befreiungsschlag mit saftigen sechs Toren

Für den SV Werder Bremen lief der Montagabend wie geschmiert: Es gelang ein 6:2 gegen Stuttgart.

Für den SV Werder Bremen lief der Montagabend wie geschmiert: Es gelang ein 6:2 gegen Stuttgart. Getty Images

Tore satt, Alu-Treffer, Zweikämpfe: Abstiegskrimi geht an Werder

Erstmals seit dem 28. Februar 2000 (Bielefeld - Ulm 4:1) fand in der Bundesliga wieder ein Montagspiel statt - und was für eines: Bremen empfing Stuttgart in einem nur so vor Spannung krachenden Abstiegskrimi - und im Duell der beiden schwächsten Defensivreihen (je 63 Gegentreffer). Es fielen Tore, die Bälle folgen ans Aluminium und über die volle Distanz legten beide Teams alles an Intensität in die Waagschale - befeuert vom Publikum.

Den besseren Start erwischte Werder, das nach einem eleganten Chip von Pizarro durch Bartels in Front ging (10.). Die Antwort ließ aber nicht allzu lang auf sich warten: Erst traf Kostic die Latte (17.), ehe der sträflich im Strafraum vergessene Didavi das 1:1 markierte (26.). Das Spiel wogte hin und her, doch am Abzug waren einfach die Grün-Weißen an diesem Abend stärker - und sie waren mit dem Glück im Bunde: VfB-Verteidiger Barba (Italiener) missverstand sich mit Torwart Tyton (Pole) und fabrizierte ein Eigentor (33.) - das siebte des VfB in dieser Saison. Noch vor der Pause erhöhte der für den verletzten Yatabaré eingewechselte Öztunali (42.). Bitter: Harnik war zuvor das 2:2 verwehrt geblieben (Pfosten, 37.).

Abschnitt zwei ließ dann die Schwaben wieder auf den Plan treten: Unglücksrabe Barba brachte seine Farben mit der Hacke wieder auf 2:3 ran (53.). Die Aufbruchstimmung sollte allerdings nicht von langer Dauer sein, denn in Minute 64 ertönte erneut der Werder-Jingle: Rekordtorjäger Pizarro verbuchte das 4:2. Dann schwammen den Stuttgartern die Felle komplett davon: Bartels (80.) und Ujah (87.) machten das halbe Dutzend voll. Mit 6:2 ließ der SVW den VfB abblitzen und verschwand aus der direkten Abstiegszone.

Gladbachs Hahn spuckt den Bayern in die Meistersuppe

Sein Tor reichte nicht zur Meisterschaft: Müller jubelt mit Tasci.

Sein Tor reichte nicht zur Meisterschaft: Müller jubelt mit Tasci. Getty Images

Mit dem 1:1 zwischen dem FC Bayern und Gladbach wurde die Meisterfrage vertagt. Im Vergleich zum 0:1 in Madrid rotierte FCB-Trainer Pep Guardiola ordentlich durch - unter anderem stand Boateng nach seiner schweren Muskelverletzung Ende Januar erstmals wieder auf dem Platz. Den Führungstreffer für den deutschen Rekordmeister erzielte der bei Atletico "geschonte" Müller per Kopfball. Das Duell blieb im ersten Abschnitt gegen umständlich agierende Borussen ausgeglichen. In Hälfte zwei verflachte die Partie immer mehr. Die Münchner wollten nicht mehr Gas geben, die Gladbacher indes agierten überraschend viel zu verhalten und kamen dann aber doch durch Hahn zum 1:1-Ausgleichstreffer. Damit müssen die Bayern weiter auf die Schale warten, die Gladbacher Borussen hoffen weiter auf die Champions League.

BVB fegt desaströse Wolfsburger aus dem Stadion - Pfiffe für Hummels

Die Dortmunder feiern den Kantersieg gegen Wolfsburg: Joker Aubameyang traf doppelt.

Die Dortmunder feiern den Kantersieg gegen Wolfsburg: Joker Aubameyang traf doppelt. Getty Images

Beim Heimspiel der Dortmunder gegen Wolfsburg ging es ziemlich viel um die Personalie Mats Hummels, dessen Wechselwunsch am Donnerstag offiziell publik gemacht wurde. Der Südtribüne bedachte den BVB-Kapitän mit Pfiffen bei jedem Ballkontakt - allerdings hatten die schwarz-gelben Fans ziemlich schnell auch etwas zu jubeln, denn sportlich lief es bei der Tuchel-Elf wie geschmiert: Kagawa und Ramos stellten schnell auf 2:0, die Niedersachsen waren lange Zeit nur ein Spielball des BVB und stabilisierten sich erst kurz vor der Pause. In der zweiten Halbzeit änderte sich am pomadigen Auftritt der Hecking-Elf wenig, und hätten die Dortmunder ihre Überlegenheit und Torchancen besser ausgenutzt, wäre für den VfL durchaus ein noch größeres Debakel möglich gewesen. So erhöhten Reus und der doppelte Aubameyang, der als Joker kam, zum 5:0. Den 5:1-Endstand markierte Wolfsburgs Schürrle.

Huntelaar und Schöpf sei Dank - Schalke träumt weiter von der Königsklasse

Die Schalker wollten beim feststehenden Absteiger Hannover 96 die Hoffnung auf Platz vier am Leben halten – und schafften dies dank einer eiskalten Chancenverwertung auch. Choupo-Moting brachte die Königsblauen in Führung und Huntelaar war es, der nach dem zwischenzeitlichen Ausgleich durch Sobiech die Knappen erneut jubeln ließ. Die 2:1-Halbzeitführung war für die Schalker allerdings ein wenig schmeichelhaft, denn die 96er agierten überlegen, im Abschluss aber zu ungenau. In der zweiten Halbzeit spielte die Stendel-Elf weiter gefälliger, aber die Schalker zeigten sich erneut abgebrühter: Nach Matips glänzender Vorarbeit machte Joker Schöpf das 3:1.

Abstiegskampf: 2:1-Auswärtssieg! Frankfurts Aigner dreht das Hessenderby

Nicht zu halten: Frankfurts Aigner nach dem 2:1 in Darmstadt.

Nicht zu halten: Frankfurts Aigner nach dem 2:1 in Darmstadt. imago

Der Kampf um den Klassenerhalt: Darmstadt empfing im heißen Hessenderby die Frankfurter Eintracht, die ohne ihre Fans im Stadion auskommen musste. Die Lilien gingen durch Vrancic in Führung und waren vor allem in den Zweikämpfen das wesentlich präsentere Team. Die SGE brachte im ersten Abschnitt in der Offensive wenig zustande und hatte Glück, dass SV98-Torjäger Wagner einen Elfmeter verschoss. Mit Wiederbeginn öffneten die Frankfurter ein wenig mehr das Visier und kamen durch Hasebes abgefälschten Schuss aus der zweiten Reihe zum etwas glücklichen 1:1-Ausgleich. Postwendend hätte Heller beinahe per Kopf getroffen, aber Eintracht-Keeper Hradecky parierte glänzend. Nach einer Standardsituation war es dann Frankfurts Aigner, der die Kovac-Elf zum 2:1-Auswärtssieg schoss. Damit springt die SGE vorerst auf den Relegationsrang.

Hoffenheim jubelt wieder dank Joker Amiri

Hoffenheim stand zu Hause gegen die geretteten Ingolstädter unter Druck und musste zunächst einem Rückstand nach einem Tor des FCI-Stürmer Lex hinterherlaufen. Die Partie wurde im ersten Abschnitt teilweise recht hart geführt, die Sinsheimer wiesen die bessere Spielanlage auf und glichen vor der Halbzeit durch Uths Schlenzer verdientermaßen aus. Nach dem Seitenwechsel hätte Kramaric mit einem Foulelfmeter das Spiel für die TSG drehen können, doch er verschoss mehr oder weniger kläglich. In der Schlussphase hatten die Kraichgauer aber dann doch die Nase vorn, denn Volland legte im Strafraum gekonnt quer und der eingewechselte Amiri schoss überlegt und flach zum 2:1-Heimsieg ein.

Keine Tore in Mainz: HSV noch nicht gerettet

Die Partie in Mainz zwischen dem FSV und dem Hamburger SV war intensiv, blieb aber ohne Tore. In den Zweikämpfen ging es ordentlich zur Sache, die Hanseaten waren im ersten Abschnitt leicht überlegen und vergaben kurz nach dem Seitenwechsel die Riesenchance, als Schipplock alleine auf Keeper Karius zulief, den Ball aber nicht im Tor der Rheinhessen unterbrachte. Mit dem torlosen Remis ist der FSV noch nicht sicher im Europapokal vertreten und der Hamburger SV ist noch nicht gerettet.

2:1 gegen Hertha: Bayer mit dem siebten Streich in der Königsklasse

Leverkusen bejubelt das zwischenzeitliche 2:0 gegen Hertha durch Bender.

Leverkusen bejubelt das zwischenzeitliche 2:0 gegen Hertha durch Bender. Getty Images

Bayer Leverkusen hat sich am Samstagabend das Direkt-Ticket für die Champions League gesichert. Die Werkself bezwang den direkten Konkurrenten Hertha BSC mit 2:1 und ist nach dem siebten Sieg in Folge nicht mehr vom dritten Tabellenplatz zu verdrängen. Die Hauptstädter indes mussten die Gladbacher dank deren besserer Tordifferenz vorbeiziehen lassen und liegen nun auf Rang fünf - die Europa League hat die Dardai-Elf allerdings sicher erreicht. Die Leverkusener begannen mit viel Selbstbewusstsein und lagen schon nach 77 Sekunden in Führung. Brandt hatte mit links getroffen, es war der sechste Treffer in aufeinanderfolgenden Bundesliga-Spielen für den 19-jährigen Youngster. Kurz danach machte Rechtsverteidiger Bender nach einer Standardsituation das 2:0, so dass die Messe schon früh gelesen schien für die Berliner. Doch nach Ibisevics Anschlusstreffer in der 21. Minute war die Partie wieder offen. Leverkusen blieb prinzipiell gefährlicher, doch verpasste es speziell Bellarabi, den Sack bei zwei Großchancen zuzumachen. Es blieb bis zum Ende spannend. Am verdienten Dreier für Bayer gab es aber nichts zu rütteln.

Nullnummer in Augsburg - trotz FCA-Überzahl

Milos Jojic gegen Markus Feulner

Kölns Milos Jojic (li.) im Duell mit Augsburgs "Maskenmann" Markus Feulner. imago

Am Freitagabend (20.30 Uhr) trafen sich mit Augsburg und Köln zwei formstarke Mannschaften. Der FCA verschaffte sich zuvor mit drei Siegen in Folge etwas Luft im Abstiegskampf, der FC holte zwei Siege in Serie und sicherte damit vorzeitig den Klassenerhalt. Und der Respekt voreinander war beiden Teams deutlich anzumerken. Dabei begann es mit Chancen durch Maroh (2.) und Werner (6.) vielversprechend. Anschließend überwog allerdings der Sicherheitsgedanke, sowohl der FCA als auch der FC mieden das Risiko. Möglichkeiten blieben so bis zur Pause Mangelware, da die Defensivreihen taktisch zuverlässig agierten und das Umschaltspiel des Gegners jeweils konsequent unterbanden. Allerdings hatten die Kölner auch Glück, dass Schiedsrichter Tobias Welz ein Handspiel von Modeste im Strafraum (13.) übersah.

Zäh war es zunächst auch nach dem Seitenwechsel, dann aber traf Lehmann mit dem hohen Bein Werner am Kopf, Gelb-Rot für den FC-Kapitän war die Folge (57.). FCA-Coach Markus Weinzierl reagierte und schickte mit Bobadilla einen weiteren Offensiven auf den Platz. Dieser meldete sich gleich mit einem Freistoß an, der aber knapp links vorbeistrich (67.). Die Fuggerstädter legten in Überzahl einen Zwischenspurt ein, doch Altintop verzog aus aussichtsreicher Position (70.). Weinzierl warf dann auch noch Ji in das Match, doch das Siegtor, durch das Augsburg so gut wie sicher gerettet gewesen wäre, fiel nicht mehr. So kann der Rechenschieber noch nicht verschwinden, der FCA stellte immerhin seinen Vereinsrekord von drei Zu-Null-Spielen in Folge ein.

cru/jer/bst/mag

Spieltagsbilder 32. Spieltag 2015/16