Bundesliga

Pizarro an der Spitze - Junuzovics Versprechen

Bremer zeigen sich beeindruckt von den Fans

Pizarro an der Spitze - Junuzovics Versprechen

Die Stimmung nach Spielschluss bei Claudio Pizarro (re.) und Florian Grillitsch war bestens.

Die Stimmung nach Spielschluss bei Claudio Pizarro (re.) und Florian Grillitsch war bestens. Getty Images

Der Mannschaftsbus der Bremer wurde vor Spielbeginn von etlichen jubelnden Fans empfangen. Es war bereits vor dem Spiel zu sehen: Alle stehen zum Team. "Wenn du da in die Einfahrt kommst und 10.000 Menschen vor dem Stadion stehen, ist das ein Gänsehautmoment. Da zerreißt du dich natürlich gern", sagte Zlatko Junuzovic nach dem Spiel am Mikrofon von Sky. Der Österreicher zeigte vorher eine starke Leistung, war an allein drei Bremer Toren beteiligt.

Beim ersten Treffer holte Junuzovic den Elfmeter raus, den Claudio Pizarro mit Hilfe des Innenpfostens verwandelte. Damit setzte sich der Peruaner mit 102 Treffern auf Platz eins der Bremer Torjägerliste in der Bundesliga, verwies Marco Bode (101 Tore) auf den zweiten Rang.

Die Werderaner fingen sich jedoch nach der Führung den Ausgleich nach einem Standard, Joshua Guilavogui durfte alleine aus wenigen Metern einköpfen. Die Frage war nun, welches Gesicht zeigen die Norddeutschen nach dem Seitenwechsel? Oft in dieser Spielzeit ließen sie nach einer guten ersten Hälfte eine schlechtere zweite folgen. Doch nicht am Samstag gegen den VfL Wolfsburg. Angetrieben von den eigenen Fans spielten die Gastgeber weiter nach vorne. Der Lohn: Das 2:1 durch Fin Bartels, der nach Zuspiel von Junuzovic einschob. Und auch den dritten Bremer Treffer bereitete der Österreicher vor, Sambou Yatabaré musste bei seinem ersten Bundesliga-Treffer nur noch den Fuß hinhalten.

"Die Mannschaft war in der Pflicht"

"Wir spielen nicht nur für uns, sondern auch für solche tolle Zuschauer, für den Verein Werder Bremen und für die ganze Stadt", sagte Coach Skripnik nach Spielende. "Die Mannschaft musste heute eine Antwort geben, da war sie in der Pflicht und das hat sie auch getan", freute sich Manager Thomas Eichin. Die Wölfe kamen kurz vor dem Ende nochmal zum Anschluss durch Bas Dost, doch mit Wille und Leidenschaft brachten die Grün-Weißen die Führung über die Zeit.

Spielbericht

"Die Stimmung war sehr gut", zeigte sich auch Kapitän Clemens Fritz begeistert von den Fans. "Wir haben eine sehr gute Leistung gebracht und das Spiel hochverdient gewonnen." Das Erfolgsrezept hatte der Bremer Führungsspieler auch gleich parat: "Wir waren mutig, haben uns nicht hinten eingeigelt und die Wolfsburger früh attackiert. Wir waren heute eklig."

Unten geht es ganz eng zu

Ein Blick auf die Tabelle zeigt, wie wichtig der Sieg war. Mit Augsburg, Hoffenheim und Darmstadt haben gleich drei Mannschaften aus dem Keller ebenfalls gewonnen. Immerhin konnte durch die Niederlage der Frankfurter der Abstand auf Rang 17 auf vier Zähler ausgebaut werden. Die Werderaner stehen weiterhin auf Platz 16, zwei Zähler sind sie hinter dem neuen Tabellen-15. aus Stuttgart. "Es sind viele Truppen jetzt unten mit drin", weiß auch Bartels. "Wir haben noch vier wichtige Spiele vor der Brust, in denen man punkten kann. Das ist das Ziel und dann werden wir sehen."

Zlatko Junuzovic

War an allen drei Bremer Toren beteiligt: Zlatko Junuzovic. imago

Erst Pokal, dann Derby

"Der Abstiegskampf wird bis zuletzt eng bleiben, das ist uns bewusst", sagte Fritz. Doch bevor es in der Liga weitergeht, steht für Werder am Dienstag (20.30 Uhr, LIVE! bei kicker.de) das Pokal-Halbfinale beim FC Bayern an. Eine Partie, in der die Norddeutschen eigentlich ohne Druck aufspielen können. "Wir haben nichts zu verlieren", weiß auch der Bremer Kapitän, der schon zweimal in Berlin beim Finale dabei war. "Niemand wird irgendwas auf uns setzen, aber wir werden unsere Chance suchen." Lange verschnaufen können die Grün-Weißen nach dem Pokal jedoch nicht, bereits am Freitag (20.30 Uhr, LIVE! bei kicker.de) steht das prestigeträchtige Nordderby beim Hamburger SV an. Wichtige Wochen beim SVW, doch Spielmacher Junuzovic macht den Fans eine Versprechen. "Bremen bleibt drin", sagte der Österreicher direkt nach der Partie.

mst

Bilder zur Partie Werder Bremen - VfL Wolfsburg