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Was der FC mit Barça gemeinsam hat

Stöger: "Wir lassen uns nicht verrückt machen"

Was der FC mit Barça gemeinsam hat

Zahlenspiele: Kölns Trainer Peter Stöger weiß, dass es nur auf Ergebnisse ankommt.

Zahlenspiele: Kölns Trainer Peter Stöger weiß, dass es nur auf Ergebnisse ankommt. imago

Magere fünf Punkte aus den vergangenen acht Partien. Dabei gerade mal fünf Törchen erzielt. Derzeit stehen beim FC Aufwand und Ertrag in einem groben Missverhältnis. Oder wie es Kapitän Matthias Lehmann formuliert: "Jeder, der die Spiele gesehen hat, weiß, dass die Art und Weise, wie wir gespielt haben und die Punktausbeute nicht zusammenpassen. Doch am Ende interessiert das niemanden. Da zählen nur die Punkte. Und in der Rückrunde haben wir deutlich zu wenig geholt." Exakt zehn, was Rang 16 in der Rückrundentabelle bedeutet.

Zwar kassiert der FC wie zuletzt gegen Leverkusen auch "zu einfache Tore", wie Lehmann anmerkt, doch allen beim FC ist klar, dass der eigentliche Haken die magere Torausbeute darstellt. 29 Treffer nach 29 Partien. Kein Ruhmesblatt und der vordringlichste Grund, warum das Thema Abstiegsgefahr immer noch nicht endgültig abgehakt werden kann.

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2
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Trainersteckbrief Stöger
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Skeptiker und Pessimisten lässt der Negativlauf um den Klassenerhalt des FC bangen trotz sechs Punkten Vorsprung auf den Relegationsplatz. Eine zu hysterische Sichtweise, wie Peter Stöger meint. "Es ist keiner aufgeregt, es ist jeder konzentriert. Wir reden uns die Situation nicht beruhigender als sie möglicherweise ist, und lassen uns auch nicht verrückt machen, wenn irgendjemand den Abstiegskampf ausruft", erklärt der Trainer zum internen Stimmungsbild.

Der Sport ist brutal und geht auf Ergebnisse. Der Situation musst du dich stellen.

Peter Stöger

Zu der derzeitigen Trefferarmut und der Art und Weise, wie seine Akteure damit umzugehen haben, führt er dabei ein überraschendes wie treffendes Beispiel an. "Barcelona hat jetzt zum ersten Mal seit 2008 zwei Spiele hintereinander nicht getroffen - schon sind sie weg. Die haben eine unfassbar beschissene Phase momentan", erklärt der FC-Trainer zur Ironie des Fußballs, "der Sport ist brutal und geht auf Ergebnisse. Der Situation musst du dich stellen. Und wenn du nicht triffst, musst du damit fertig werden."

Eine 0:1-Niederlage in San Sebastian nach dem 1:2 im Clasico gegen Real Madrid lässt Barça in der Liga nochmal um den schon sicher geglaubten Titel zittern. Das 0:2 am Mittwoch bei Atletico Madrid bedeutete das Aus im Champions-League-Viertelfinale. Die Katalanen könnten im Endspurt einer bis vor einer Woche grandios anmutenden Saison an ihren Zielen vorbeirauschen.

Beim FC ist diese Spielzeit nach einem sensationellen Start und einer starken Hinrunde nun nur dort gemündet, wo man sich selbst erwartet hatte. "Im Moment ist es eine relativ normale Saison", ordnet Stöger die Lage ein. Am Ende werden in Köln alle froh sein, wenn dieses Urteil auch noch nach dem 34. Spieltag Bestand hat. Dann könnte der FC all seine Saisonziele (über 40 Punkte, spielerische Weiterentwicklung) erreicht haben – im Gegensatz zum FC Barcelona, der sein Aus in der Königsklasse nicht mehr wettmachen kann. Doch Vergleiche mit Barça verbieten sich ja für den FC.

Stephan von Nocks