Bundesliga

Schmidt: "Manchmal produzierst du extra etwas"

Der Schweizer als Trainings-Schiedsrichter

Schmidt: "Manchmal produzierst du extra etwas"

Stellt sich im Training gerne mal bisschen "blind": Der Mainzer Coach Martin Schmidt.

Stellt sich im Training gerne mal bisschen "blind": Der Mainzer Coach Martin Schmidt. Getty Images

"Manchmal produzierst du auch extra irgendwas, um ein Team zu wecken", erklärt der Trainer der Rheinhessen. Was der 49-Jährige damit meint: Den Ehrgeiz einer Mannschaft im Trainingsspiel anzustacheln, vielleicht sogar durch bewusste Fehlentscheidungen. "Wenn sich ein Team nicht wehrt, wenn ich übersehe, dass einer drei statt der erlaubten zwei Kontakte macht", führt Schmidt Beispiele an.

Dass es auch mal ein Wortgefecht gibt, findet der Coach gut: "Streitkultur gehört dazu, genau wie auch mal laut zu werden. Wenn du so ein Spiel pfeifst und dann beendest und merkst: Viel war nicht drin, weil du kaum aufpassen musstest ..." Schmidt lässt das Satzende offen, was er aber meinen dürfte: Fehlt das Feuer in den Übungseinheiten, fehlt es auch in den Pflichtspielen.

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In Mainz kommt das selten vor, was laut dem Schweizer ein Charaktermerkmal ist. Im jüngsten Mittwochstraining beispielsweise drehte ein Team im Abschlussspiel ein 0:3. "Da zeigt sich Mentalität. Da ist Wettkampfcharakter drin, da ist Zweikampfhärte drin, da wird über ein Foul diskutiert und nicht klein beigegeben", lobt Schmidt: "Ich habe das dem Team drin in der Kabine dann auch gesagt: Beim Abschlussspiel war das Niveau hoch, da war schon viel Spielcharakter drin."

Ohnehin konstatiert Schmidt seit seinem Einstieg im Februar 2015: "Man kann vom Anfang bis jetzt eine Steigerung erkennen." Das betreffe auch die Individualität seiner Profis: "Im Sommer war es so, dass von diesem Kader zehn, zwölf immer gut trainiert haben und fünf, sechs etwas wegfielen." Nach so einem Training wie am Mittwoch müsse er sagen: "Da sind alle sehr, sehr engagiert."

Ein gutes Zeichen also für die bevorstehende Aufgabe am Sonntag gegen den 1. FC Köln (17.30 Uhr, LIVE! bei kicker.de).

Benni Hofmann