Bundesliga

Selbstkritischer Gerhardt: Schalke als gutes Omen

Köln: Youngster lobt Schiedsrichter

Selbstkritischer Gerhardt: Schalke als gutes Omen

Freut sich auf das Duell mit Schalke: Yannick Gerhardt.

Freut sich auf das Duell mit Schalke: Yannick Gerhardt. imago

Nein, so richtig glücklich war Yannick Gerhardt nicht. "Über 90 Minuten gesehen, können wir zufrieden sein. Aber gerade ich hatte in der Anfangsphase gute Möglichkeiten, die ich liegen gelassen habe. Deswegen ärgert es mich, dass wir nicht in Führung gehen konnten", übte sich das Talent nach dem Remis beim Aufsteiger in erfrischender Selbstkritik.

Der Linksfuß, der sich langsam vom Talent zum fixen Startelfspieler entwickelt, hatte auf der Zehn eine ordentliche Partie gespielt, strahlte über die gesamte Spielzeit betrachtet von den Kölner Offensivkräften mit die meiste Präsenz aus, ließ es aber - typisch für das FC-Spiel - in den entscheidenden Momenten an Präzision vermissen. Besonders in der siebten Minute, als er über die halbrechte Position Richtung Tor stürmte, dann aber nicht selbst entschlossen auf den Abschluss ging, sondern quer und ungenau auf Leonardo Bittencourt spielte - der verpasste.

Spielersteckbrief Gerhardt
Gerhardt

Gerhardt Yannick

Die Schalker lagen uns in der Vergangenheit ganz gut.

Yannick Gerhardt

"Wir hatten ein paar gute Möglichkeiten, die wir wieder nicht zu Ende gespielt haben, bei denen der letzte Kontakt nicht gut war", fasste Gerhardt die Kölner Problematik treffend zusammen. Für den spielstarken Mittelfeldspieler war die hart umkämpfte und mit vielen hohen Bällen geführte Partie aber nicht gerade wie gemalt. "Leider haben wir uns den Ingolstädtern angepasst. Für mich war das nicht so angenehm, weil ich jemand bin, der lieber flach spielen möchte", erklärte der 21-Jährige.

Gerhardt zeigt sich fair - Erleichterung bei Stöger

Zum Foul von Ingolstadts Robert Bauer, der FC-Torjäger Anthony Modeste beim Versuch den Ball zu spielen hart gegen den Kopf getreten hatte, äußerte sich Gerhardt bemerkenswert fair: "Das manche Spieler da mehr sehen als eine Gelbe Karte, ist auch verständlich, aber ich glaube, der Schiedsrichter hat das gut geahndet."

Einen Rückstand gedreht und nach zwei Niederlagen in Folge zumindest ein Unentschieden geholt - ein Resultat, mit dem Peter Stöger gut leben konnte. "Der Punkt war wichtig - für die Tabelle und auch für die Psyche", erklärte Kölns Trainer. Denn so geht seine Mannschaft mit einem guten Gefühl in die Partie gegen Schalke 04.

Am Samstag soll Königsblau für das nächste Erfolgserlebnis stehen. "Die Schalker lagen uns in der Vergangenheit ganz gut", sagt Gerhardt. In der Tat: Seit dem Wiederaufstieg hat der FC alle drei Partien gegen Schalke gewonnen - und in allen drei Spielen scorte der Mittelfeldspieler (zwei Treffer und eine Vorlage). "Schalke war für mich bisher immer ein gutes Omen ich hoffe, dass ich der Mannschaft am Samstag ähnlich helfen kann. Wenn wir da einen Dreier holen, können wir mit der englischen Woche gut leben."

Stephan von Nocks