"Wir hatten in der ersten Hälfte alles unter Kontrolle", resümierte Herthas Coach Pal Dardai nach dem Spiel am Mikrophon von "Sky". "Wir hätten auch mit zwei Toren Vorsprung in die Pause gehen können." Doch es reichte nur zum Treffer von Ibisevic in der 43. Minute. Sturmpartner Salomon Kalou legte mustergültig auf und der Bosnier vollstreckte cool und traf damit erstmals nach torlosen 599 Minuten wieder. Ihm scheinen zudem die Kölner zu liegen, bereits beim 2:0 im Hinspiel markierte er beide Treffer .
"Ich glaube es passt für beide", ging der Trainer hinterher auf sein gesetztes Sturmduo Salomon Kalou/Ibisevic ein, stellte dann aber auch klar: "Die Chemie stimmt in der ganzen Mannschaft." Und diese gesamte Mannschaft überzeugte nicht über die vollen 90 Minuten: Nach dem Seitenwechsel gerieten die Hauptstädter nämlich zum Ende hin nochmals unter Druck. Speziell die 73. Minute sorgte für Gesprächsstoff: Per Cilian Skjelbred bekam im eigenen Strafraum den Ball an die Hand, Schiedsrichter Tobias Stieler ließ jedoch weiterlaufen. "Klar ist es ein bisschen Hand, aber es geht so schnell. Ich weiß nicht, ob das Absicht ist oder nicht", sagte der Norweger selbst, der auf mehrmaliges Nachfragen zugab: "Klar kannst du ihn geben, aber das ist keine Absicht." Dardais Erklärung fiel derweil humorvoll aus: Der Ungar sagte mit einem Lächeln: "Leider ist der Bildschirm zu klein, ich sehe die Aktion nicht richtig."
Dardai: "Haben etwas Glück gehabt"
Spielbericht
Nach der Elfmeterszene trafen die Kölner zudem noch in Person von Anthony Modeste den Pfosten. Doch mit etwas Glück und Geschick brachten die Berliner den knappen Vorsprung über die Zeit. "Zum Schluss haben wir etwas Glück gehabt", gab auch Dardai zu. "Aber der Sieg ist verdient. Es ist wichtig, dass du heute mit drei Punkten nach Hause fährst." Damit festigte Hertha BSC Platz drei und fuhr nach zuletzt einer Niederlage und vier Remis wieder einen Sieg ein.
Gegen Frankfurt nachlegen
Doch lange darauf ausruhen kann man sich nicht, bereits am Mittwoch (20 Uhr) geht es in der englischen Woche gegen Eintracht Frankfurt weiter. "Jetzt haben wir ein Heimspiel und können nachlegen", so der Trainer. "Die drei Punkte wollen wir heute genießen. Am Mittwoch ist ein neues Spiel und ein neuer Gegner, da müssen wir weiterarbeiten", wagte auch Skjelbred bereits einen Blick in die Zukunft.
Lustenbergers Vertragsverlängerung naht
Durch den Sieg sieht es nun sportlich 2016 wieder gut aus. Und auch personell bahnt sich bei den Berlinern Positives an: Hertha-Kapitän Fabian Lustenberger steht unmittelbar vor einer Vertragsverlängerung bis 2019 (bisheriger Vertrag bis 2017). Der neue Kontrakt muss laut kicker-Informationen bei Hertha nur noch durch die Gremien (Präsidium), das ist aber nur noch Formsache. Die Verkündung soll zeitnah erfolgen.
Mit Lustenberger bindet sich damit nach Sebastian Langkamp (2019), Marvin Plattenhardt (2020), John Anthony Brooks (2019) und Rune Jarstein (2019), die allesamt in dieser Saison verlängerten, der nächste Leistungsträger langfristig an Hertha. Auch mit Mitchell Weiser (aktueller Vertrag bis 2018) und Skjelbred (2017) verhandelt Manager Michael Preetz seit Wochen über eine vorzeitige Vertragsverlängerung. Im Fall von Mittelfeldspieler Alexander Baumjohann, dessen Vertrag zum 30. Juni ausläuft und dem der Klub ein unterschriftsreifes Arbeitspapier vorgelegt hat, wird in Kürze mit einer Entscheidung gerechnet. Die Tendenz ist positiv.