Bundesliga

Der schüchterne Derby-Held Dahoud

Borussia will Klarheit bei Nordtveit schaffen

Der schüchterne Derby-Held Dahoud

Aussagekräftig auf dem Rasen, eher still daneben: Derby-Held Mahmoud Dahoud.

Aussagekräftig auf dem Rasen, eher still daneben: Derby-Held Mahmoud Dahoud. Getty Images

Mit einem strahlenden Lächeln verließ Gladbachs Keeper Yann Sommer die Katakomben im Stadion. Erstmals nach neun Bundesliga-Spielen, ja sogar nach zwölf Pflichtspielen, gewann die Borussia wieder eine Bundesliga-Partie ohne Gegentor. "Das tut gut. Gerade in einem Derby", gab der 27-jähige Schweizer nach dem 1:0 im 95. rheinischen Derby gegen den 1. FC Köln zu. Zur Erinnerung: In den besagten zwölf Pflichtspielen fingen sich die Fohlen satte 30 Gegentore.

Dieses Mal griff Sommer aber nicht hinter sich und durfte zudem über den verdienten Siegtreffer von Dahoud vor 52.226 Zuschauern jubeln, womit außerdem klar war: Die Gäste aus der Domstadt bleiben seit fast acht Jahren ohne Erfolgserlebnis beim Erzrivalen. Der letzte Dreier des "Effzeh" in Gladbach datiert vom 4. Oktober 2008, ein 2:1 .

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Schubert: "Wir haben mit viel Leidenschaft verteidigt"

Wie groß das Selbstvertrauen der Fohlen plötzlich wieder ist, unterstrich Kapitän Granit Xhaka klar: "Es war ein sehr wichtiger und aus meiner Sicht auch hochverdienter Sieg, der zu einem perfekten Zeitpunkt kam. Unsere Ziele sind international, und die wollen wir erreichen. Wichtig ist jetzt, dass wir eine Serie starten." Auch Trainer Andre Schubert, dessen Team Ende 2015 und zu Rückrundenbeginn 2016 nicht mehr die anfängliche Frisch versprüht hatte und unter anderem aus dem DFB-Pokal ausgeschieden war, zeigte sich angetan: "Wir haben gleich gezeigt, was wir uns vorgenommen haben. Es war ein rassiges, sehr emotionales Spiel. Wir haben mit viel Leidenschaft verteidigt."

Kritikpunkte gab es auch von anderen Spielern, die mit dem 1:0 Tabellenrang fünf (35 Punkte) erobert haben, nicht. Derbyheld Dahoud freute sich gegenüber vereinsinternen Medien über die drei Punkte und darüber, dass ein Derbysieg immer "etwas Besonderes" sei, während Nordtveit zugab: "Es war ein harter Kampf, aber genau das war nötig, um als Sieger vom Platz zu gehen."

Eberl und die Akte Nordtveit - der schüchterne Dahoud

Havard Nordtveit und Anthony Modeste

Havard Nordtveit (hier gegen Kölns Anthony Modeste) soll sich bald entscheiden. Getty Images

Ein eventuell harter Kampf steht den Gladbachern aber noch in Sachen Nordtveit bevor, denn noch ist die Zukunft des 25-jährigen Norwegers nicht geklärt. Englische Teams sind am Abwehr-Allrounder, dessen Vertrag am Saisonende ausläuft, dran. Sportdirektor Max Eberl machte deswegen eine klare Ansage - die Personalie Nordtveit soll bis Ende dieses Monats geklärt sein: "Der Februar sollte nicht ohne Entscheidung vorbeigehen. Das ist unser Wunsch."

Spielbericht

Erste Nachfragen müssen sich die Gladbacher auch schon bei Dahoud gefallen lassen. Der 20-jährige Deutsche mit syrisch-kurdischer Herkunft trumpfte einmal mehr mit toller Übersicht, klugem Passspiel und Spielwitz auf. Während der gefeierte Derby-Held aber selbst wie eh und je in der Mixed Zone schwieg, sangen dessen Kollegen Loblieder. "Er spielt mit großem Selbstvertrauen und hat viel Qualität", sagte Torhüter Sommer. Kapitän Xhaka bezeichnete seinen Nebenmann auf der Doppelsechs derweil als "sehr wichtig für uns".

Weckt das Mittelfeld-Juwel eventuell Begehrlichkeiten? "Mo Dahoud hat einen langfristigen Vertrag. Daher machen wir uns keine Gedanken", winkte Schubert direkt ab. Vielmehr lobte auch der Borussia-Coach seinen Schützling, der noch ein Arbeitspapier bis 2018 besitzt, und sagte über dessen Medien-Scheu: "Ihm ist das alles drum herum sehr suspekt. Mo möchte sich vor allem auf Fußball konzentrieren."

mag/dpa

Bilder zur Partie Bor. Mönchengladbach - 1. FC Köln