Bundesliga

Draxler: "Es war ein Spiel zum Vergessen"

Wolfsburg auf der Suche nach Einheit

Draxler: "Es war ein Spiel zum Vergessen"

Gesenktes Haupt: Julian Draxler nach dem 0:3 des VfL in Gelsenkirchen.

Gesenktes Haupt: Julian Draxler nach dem 0:3 des VfL in Gelsenkirchen. Getty Images

Wolfsburgs Trainer nahm nach der erneuten Auswärtspleite kein Blatt vor den Mund. "Das war ein verdienter Sieg. Wir haben ordentlich begonnen und hatten bei dem Lattenschuss von Daniel Caligiuri etwas Pech. Nach dem 1:0, das nach einem Konter fällt, haben wir ein wenig den Faden verloren. In der Rückwärtsbewegung war bei uns nicht alles in Ordnung. Wenn Schalke vor der Pause die Konter besser ausspielt, hätte es sogar schon 3:0 oder 4:0 stehen können", resümierte Hecking.

Besonders frappierend war tatsächlich, wie angeschlagen es derzeit um das Nervenkostüm des Pokalsiegers bestellt ist. Nach dem Führungstor von Klaas Jan Huntelaar, das ebenso haltbar wirkte, wie später Alessandro Schöpfs 3:0, fiel die Abwehr des VfL förmlich auseinander. Dies eröffnete den Schalkern vor der Pause einige Überzahlsituationen und zahlreiche gute Tormöglichkeiten. Nach der Pause steigerte sich Wolfsburg zwar, entwickelte gegen nun passivere Gelsenkirchener aber kaum Torgefahr; auch, weil es an spielerischem Esprit, Leidenschaft und Durchsetzungsvermögen in den Zweikämpfen mangelte.

Spielbericht

"Wir sind derzeit in einer schwierigen Phase. Wir spielen im Moment nicht wie eine Mannschaft. Das ist derzeit das Grundübel", analysierte Hecking. Um dies zu ändern, will der Coach nun "die richtigen Schlüsse für die kommenden Wochen ziehen".

Draxler: "Alles im Rahmen" beim "Spiel zum Vergessen"

Wenig erfreulich verlief also die Rückkehr für Julian Draxler an alte Wirkungsstätte. "Es war generell ein Spiel zum Vergessen. Wir haben ein ganz wichtiges Spiel 0:3 verloren. Das ist am bittersten", meinte der 22-Jährige, der wie gesamte Abteilung Offensive des VfL über ein paar vielversprechende Ansätze nicht hinausgekommen war. "Wir tun uns im Moment in allen Belangen schwer. Schalke hat das super genutzt. Wir brauchen keine Ausreden suchen, da muss mehr kommen", nahm Draxler sich und seine Teamkollegen für die nächsten Wochen in die Pflicht.

Für mich war es trotzdem schön, die alten Gesichter zu sehen.

Julian Draxler

Dass die Schalker Fans ihm den Bundesliga-internen Wechsel Ende August 2015 von den Königsblauen gen Niedersachsen noch immer übelnehmen, war bei jedem Ballkontakt des Nationalspielers in Form eines Pfeifkonzerts zu hören. Draxler indes zeigte Verständnis für die Schalker Volksseele: "Ich verstehe die Fans und finde, dass alles im Rahmen war. Für mich war es trotzdem schön, die alten Gesichter zu sehen. Das ist ein wunderschönes Stadion und ich freue mich immer, wenn ich hier bin. Das ist unabhängig von der Stimmung auf den Rängen."

Die Partie zwischen seinem neuen und alten Klub machte aber auch deutlich, dass sich der Transfer vom Traditionsklub aus dem Ruhrpott zum deutschen Meister von 2009, den Draxler auch deswegen angetreten hatte, weil er in Gelsenkirchen eine gewisse Stagnation erkannte, für ihn sportlich noch nicht bezahlt machte. Denn nach dem heutigen Spiel trennen Schalke und Wolfsburg in der Tabelle nicht nur sechs Punkte, der VfL muss als derzeitiger Achter sogar aufpassen, dass selbst die Europa-League-Plätze nicht langsam außer Reichweite geraten.

jom

Bilder zur Partie FC Schalke 04 - VfL Wolfsburg