Bundesliga

Bayerns Wintertransfers - keine Erfolgsgeschichte

Schönt Tasci die Münchner Bilanz?

Bayerns Wintertransfers - keine Erfolgsgeschichte

Selten gefeiert, öfter gescheitert: Wo reiht sich Serdar Tasci (u.l.) bei Bayerns Wintertransfers ein?

Selten gefeiert, öfter gescheitert: Wo reiht sich Serdar Tasci (u.l.) bei Bayerns Wintertransfers ein? imago (3) / picture alliance

Uli Hoeneß war seinerzeit, am Dreikönigstag 2000, selbst gespannt. Mit dem Namen Slawomir Wojciechowski konnte er nicht so recht was anfangen. Aber der damalige Trainer Ottmar Hitzfeld wollte den polnischen Linksfüßer als Alternative für das linke Mittelfeld gerne haben, 1,5 Millionen Mark (heute rund 700.000 Euro) kassierte der FC Aarau. Sei's drum, sagte Hoeneß damals großzügig, Hitzfelds Schweizer Ex-Klub tat das Geld gut - und dem FC Bayern wohl nicht so weh. Denn rentiert hat sich diese Investition nicht, Wojciechowski war für die Bayern dreimal in der Bundesliga (1 Tor) aktiv, einmal in der Champions League und zweimal im DFB-Pokal. Nach anderthalb Jahren kehrte er nach Aarau zurück, für 600.000 Euro, der Verlust hielt sich in Grenzen, 100.000 Euro.

Bei Luiz Gustavo hingegen machten die Münchner finanziell ein Plus-Geschäft. Der Brasilianer, dessen Wechsel im Januar 2011 der TSG Hoffenheim 17 Millionen Euro aufs Konto spülte, verließ den Rekordmeister im August 2013 für 20 Millionen Euro in Richtung Wolfsburg. In 64 Bundesligaspielern gelangen dem Defensivallrounder sechs Tore, den Aufstieg zur absoluten FCB-Stammkraft schaffte er jedoch nicht. Als er seinerzeit etwas verspätet und viel beachtet im Trainingslager in Katar eintraf, empfing ihn Trainer Louis van Gaal eher diskret: Der Brasilianer müsse sich erst an das Pass- und Positionsspiel des FC Bayern gewöhnen.

Donovan war Klinsmanns Wunschspieler

Als im Januar 2009 Landon Donovan gebührenfrei von Los Angeles Galaxy ausgeliehen wurde, versprach Trainer Jürgen Klinsmann sich und der Münchner Fußballwelt viel von diesem Offensivmann. Donovan war sein Wunschspieler gewesen. Nach gut zwei Monaten mit sechs Bundesligaeinsätzen und null Toren war der Amerikaner im März schon wieder weg.

Von Abwehrtalent Breno - im Januar 2008 zwölf Millionen Euro teuer - kann man aus den bekannten Umständen ebenso wenig von einem Glücksgriff sprechen wie von Julio dos Santos, der im Januar 2006 für zwei Millionen Euro von Cerro Porteno kam. Der offensive Mittelfeldspieler aus Paraguay durfte fünfmal für München in der Bundesliga mitwirken, ehe er Anfang Januar nach Wolfsburg verliehen wurde und ein Jahr später zu Almeria, um dann ablösefrei bei Atletico Paranese zu landen, zu Beginn der Saison 2008/09.

Postiver Ausreißer: Die Rückkehr von Bixente Lizarazu

Positiver für Klub und Spieler verlief die zweite Profizeit Bixente Lizarazus in München. Der Franzose, schon von 1997 bis 2004 höchst erfolgreich in München aktiv, rief im Winter bei Uli Hoeneß an, um ihm mitzuteilen, wie unzufrieden er bei Olympique Marseille war und dass er seine große Karriere beenden wolle. Hoeneß rief den verlorenen Sohn zurück, Lizarazu half in 31 Liga-Einsätzen zwischen Januar 2005 und Saisonende 2005/06 als Linksverteidiger mit, dass der FC Bayern zweimal die Meisterschaft gewann - den DFB-Pokal obendrein.

Bislang ist die Geschichte der FCB-Wintereinkäufe keine strahlende Erfolgsgeschichte. Serdar Tasci, die Winterleihgabe aus Moskau, soll in den kommenden Monaten als Abwehrkraft mithelfen, dass sie geschönt wird. Das Triple ist das Ziel, auch wenn Sportvorstand Matthias Sammer nun wieder die "magische 4" und damit die Einmaligkeit der vierten deutschen Meisterschaft hervorhebt.

Karlheinz Wild