Bundesliga

Darmstadts Hünen jubeln - Köln nur remis beim HSV

Nullnummern für BVB und Bayern - Stuttgart weiter furios

Darmstadts Hünen jubeln - Köln nur remis beim HSV

Hammer mit links: Müller traf zum 1:1 für den HSV.

Hammer mit links: Müller traf zum 1:1 für den HSV. Getty Images

Schmeichelhaftes 1:1 gegen Köln: HSV holt den ersten Punkt

Im ersten Sonntagsspiel des 20 Spieltags trennten sich der Hamburger SV und der 1. FC Köln 1:1 unentschieden. Obwohl die Hanseaten gut in die Partie fanden, übernahm der FC nach rund 15 Minuten die Initiative und verdiente sich die 1:0-Halbzeitführung redlich. Erst traf Modeste per Kopf nur die Latte, dann war Zoller nach einem Fehler des Hamburger Abwehrchefs Djourou hellwach und markierte mit der Pike das 1:0. In der Halbzeit fand dann HSV-Coach Bruno Labbadia offensichtlich die richtigen Worte - und hatte personell das richtige Händchen, indem er Rudnevs für den blassen Lasogga brachte. Zwei Minuten später legte der Angreifer für Müller auf, der mit einem satten Linksschuss den Ausgleich markierte. Der HSV war nun voll da, Kacars Hammer lenkte FC-Keeper Horn über die Latte. Insgesamt wurde die Partie im zweiten Abschnitt wesentlich unterhaltsamer, denn nach der Drangphase der Hamburger traten auch wieder die Kölner aufs Gaspedal – und hatten bei Risses Freistoß Pech, den Adler an die Latte boxte. Kurz danach parierte er klasse gegen Mladenovics Schuss, zudem vergab Modeste zu eigensinnig. Unter dem Strich blieb es aber beim Remis, das sich für die Hausherren ein wenig schmeichelhaft anfühlen dürfte. Immerhin war es für den Bundesliga-Dino der erste Zähler in der Rückrunde und somit ein kleines Geschenk für Labbadia, der am Montag seinen 50. Geburtstag feiert.

2:0 bei Hoffenheim: Nach Ecken schlagen Darmstadts Hünen zu

Zum Abschluss des Spieltages fuhren die Darmstädter den zweiten Auswärtssieg in der Rückrunde ein. Die Lilien siegten beim Tabellenschlusslicht TSG Hoffenheim mit 2:0 und halten einen Fünf-Punkte-Vorsprung zum Relegationsplatz. Im ersten Abschnitt agierten die Südhessen sehr effizient. Rajkovics Kopfball klatschte gegen die Latte, Sulu dagegen nickte nach einer Ecke zur Führung ein, wobei TSG-Keeper Baumann keine gute Figur abgab. Mehr Offensivaktionen verzeichnete die Schuster-Elf nicht, den Kraichgauern dagegen fehlte im Vorwärtsgang der Esprit. Die Mannschaft von Trainer Huub Stevens versuchte es zu kleinteilig und verlegte sich zu sehr auf Einzelaktionen. Zudem spielte die TSG fast immer im gleichen Tempo – so war gegen die gewohnt defensivstarken Darmstädter nichts zu holen. In der Schlussphase machte mit Rajkovic ein weiterer Innenverteidiger den Sack zu. Der Serbe traf wie schon Sulu zuvor nach einer Ecke zum 2:0-Endstand. Die Lilien bleiben nach dem Erfolg in Sinsheim die drittbeste Auswärtsmannschaft, Hoffenheim fehlen nun schon sieben Zähler zum rettenden Ufer.

Keine Tore in Leverkusen: Müllers Schwung verpufft - Ampelkarte Alonso

Coman scheitert an Leverkusens Keeper Leno.

Coman scheitert an Leverkusens Keeper Leno. imago

Am Samstagabend hätte der FC Bayern bei Bayer Leverkusen die Führung an der Tabellenspitze ausbauen können, doch nach der Nullnummer der Dortmunder in Berlin kamen auch die Münchner nicht über ein torloses Remis hinaus. Der Werksklub unterband das Kombinationsspiel der Guardiola-Elf mit frühem Pressing und einer teilweise sehr ruppigen Zweikampfführung (Kießling). Bis zur Halbzeitpause gaben beide Mannschaften jeweils nur einen Torschuss ab (Toprak per Kopf, Coman) - für die laufende Spielzeit ein Tiefstwert. Mit Beginn des zweiten Durchgangs wurde die Partie offener und unterhaltsamer. Die Schmidt-Elf hatte Drangphasen, doch beim Abschluss agierte sie zu umständlich. Als bei den Bayern Müller und Thiago kamen, verzeichnete der Spitzenreiter sogleich seine ersten Großchancen, doch der deutsche Nationalspieler verzog zweimal. In der Schlussviertelstunde wollten die Bayern den Dreier etwas mehr, doch die Bayer-Defensive um Toprak und Tah hielt dicht - auch weil die Münchner nach Alonsos Ampelkarte einige Minuten in Unterzahl spielen mussten.

Keine Tore für Mourinho: Aubameyang & Co. finden keine Lücke

Tritt vorbei: Berlins Weiser gegen Dortmunds Mkhitaryan.

Tritt vorbei: Berlins Weiser gegen Dortmunds Mkhitaryan. Getty Images

Das tabellarische Topspiel des 20. Spieltags stieg in der Hauptstadt, wo die drittplatzierten Herthaner den Bayern-Verfolger Borussia Dortmund empfingen. Allerdings boten die ersten 45 Minuten speziell vonseiten des BVB wenig Ansehnliches - und das, obwohl Dortmunds Klubboss Watzke den derzeit vereinslosen Trainer Mourinho ins Olympiastadion eingeladen hatte. Der sonst so furiose BVB-Sturm war bei der Hertha-Defensive in den besten Händen, so dass es torlos in die Kabinen ging. Mit Wiederbeginn wurden die Borussen wesentlich druckvoller - Reus und Mkhitaryan sorgten für erste Torannäherungen, die Hertha konnte kaum noch für Entlastung sorgen. Doch in den entscheidenden Momenten fehlte es der Tuchel-Elf an Entschlossenheit, um mehr als einen Zähler einzufahren.

Draxler an alter Wirkungsstäte blass wie der VfL - Schalke souverän

Der Schalker Geis zirkelt den Ball über Draxler zum 2:0 in die Maschen.

Der Schalker Geis zirkelt den Ball über Draxler zum 2:0 in die Maschen. imago

Der FC Schalke ließ dem VfL Wolfsburg bei Draxlers Rückkehr in die Arena keinen Stich und siegte völlig verdient mit 3:0. Die Defensive der Niedersachsen agierte sehr nachlässig, in der Offensive hatte Caligiuri im ersten Abschnitt immerhin einen Lattenkracher zu verzeichnen. Treffsicher zeigten sich dagegen die Königsblauen: Huntelaar traf flach aus der Distanz, VfL-Keeper Benaglio sah nicht allzu gut aus. Noch vor dem Seitenwechsel zirkelte Geis einen Freistoß gekonnt über die Mauer zur Halbzeitführung für die Breitenreiter-Elf. In Hälfte zwei schaltete der S04 klar zurück, aber kontrollierte trotzdem weiter das Geschehen. Wolfsburg hatte nun mehr Ballbesitz, doch in der Offensive ging bei den Wölfen fast nichts. Für Schalke besorgte Neuzugang Schöpf mit seinem Premieren-Tor den 3:0-Endstand. Mit der erneuten Auswärtsniederlage (Letzter der Auswärtstabelle) und dem siebten Spiel in Folge ohne Dreier versinkt die Hecking-Elf im Mittelfeld.

VfB: Vierter BL-Sieg in Folge - Didavi und Zambrano fliegen

Stuttgart jubelt über das 4:2 in Frankfurt.

Stuttgart jubelt über das 4:2 in Frankfurt. Getty Images

Wie losgelöst präsentiert sich weiterhin der VfB Stuttgart unter Trainer Jürgen Kramny. Die Schwaben gewannen bei Eintracht Frankfurt mit 4:2 und verabschieden sich damit aus dem Abstiegskampf. Das Spiel begann flott mit frühen Chancen auf beiden Seiten, noch unmittelbar vor dem 1:0 für den VfB köpfte Eintracht-Torjäger Meier aus bester Position vorbei. Danach schlugen die Gäste zweimal eiskalt zu: Gentner veredelte Rupps perfektes Zuspiel, mit dem Pausenpfiff erhöhte Didavi im Anschluss an eine Ecke. Pech hatten die Hessen, als ihnen ein klarer Handelfmeter (Gentner) verweigert wurde. Frankfurts Trainer Armin Veh weckte seine Elf in der Halbzeitpause und forderte offensichtlich mehr Zielstrebigkeit ein. Besonders gut hatte Meier zugehört, der zum 1:2 abstaubte und kurz darauf fast erneut getroffen hätte, doch Gentner klärte auf der Linie. Der VfB sammelte sich kurz und schlug dann durch Niedermeiers Kopfball zum 3:1 zurück - den Vorsprung bauten die Schwaben dann auch in Unterzahl noch aus, nachdem Didavi per Ampelkarte vom Platz geflogen war - Kostic erhöhte per Elfmeter zum 4:1, beim vorangegangenen Foul sah Frankfurts Zambrano die Ampelkarte. Den Schlusspunkt setzte Huszti mit dem Treffer zum 2:4.

Dunkle Wolken über Hannover - Mainz jubelt dank Jairo

Hannovers Hugo Almeida

In der Offensive ging nichts: Hannovers Hugo Almeida. imago

In Hannover wird es langsam, aber sicher dunkel. Die 96er verloren auch das dritte Rückrundenspiel unter Neu-Trainer Thomas Schaaf – gegen die forschen Mainzer setzte es eine verdiente 0:1-Heimniederlage. Im ersten Abschnitt enttäuschten die Hannoveraner auf der ganzen Linie und verzeichneten keinen einzigen Abschluss. Noch vor der Pause korrigierte Schaaf seine erste Elf und brachte Sané für Yamaguchi, so dass zumindest die körperliche Note ins Spiel der Hausherren Einzug hielt. Zu diesem Zeitpunkt lag die Schaaf-Elf allerdings schon zurück – Jairo brachte den FSV per Flachschuss in Front, zudem verpassten die Rheinhessen das mögliche 2:0 vor dem Wechsel. Auch nach der Pause blieb Hannover harmlos. Und das, obwohl Schaaf drei Stürmer auf dem Platz hatte.

Matip und Hartmann zeigen Ingolstadts Standard-Stärke

Im bayerischen Duell zwischen Ingolstadt und Augsburg gab die Hasenhüttl-Elf im ersten Abschnitt zwölf Torschüsse ab, doch in Führung gingen die Gäste. Stafylidis schweißte einen zu kurz abgewehrten Ball ins rechte obere Eck zur 1:0-Halbzeitführung. Die Ingolstädter strahlten vor allem bei Standards Gefahr aus und jubelten nach einem ruhenden Ball auch über den 1:1-Ausgleich: Innenverteidiger Matip war per Kopf zur Stelle. Nun wollte der FCI mehr und kam durch einen zweifelhaften Elfmeter zum 2:1-Heimsieg - einmal mehr traf Hartmann cool vom Punkt.

Gladbach besiegt den Freitags-Fluch - Pizarro trifft im Jübiläumsspiel

Mönchengladbach jubelt über die Tor-Gala gegen Bremen

Mönchengladbach jubelt über die Tor-Gala gegen Bremen. imago

Mit Personalsorgen trat Bremen am Freitag in Gladbach an, Verletzungen etlicher Stammspieler und die am Nachmittag bestätigte Sperre gegen Neuzugang Sambou Yatabaré verhalfen Youngster Leon Guwara zu seinem Bundesligadebüt, Kleinheisler zu seinem Startelfdebüt. Die Elf von Andre Schubert startete besser in die Partie, Stindl traf nach zwölf Minuten zum 1:0 für die Fohlen, die in den sechs Freitagspartien zuvor kein Tor erzielten und fünf Niederlagen (0/1/5) kassiert hatten. Werder, das zuvor ebenfalls in sechs Freitagpartien sieglos geblieben war, kam nach dem Rückstand etwas besser in die Partie, Zählbares sprang dabei aber nicht heraus. Vielmehr offenbarte Werder anschließend Unsicherheiten in der Defensive, Andreas Christensen wurde nach 31 Minuten von den Hanseaten förmlich eingeladen, den 2:0-Pausenstand zu erzielen. Von der Werder-Offensive war in der ersten Hälfte nicht allzu viel zu sehen.

Kurz nach dem Seitenwechsel die Vorentscheidung: Nach einem Eckball war die Bremer Defensive erneut im Tiefschlaf, Christensen durfte völlig freistehend zum 3:0 einköpfen (50.). Doch nur sechs Minuten später foulte Hinteregger Öztunali im Strafraum. Den fälligen Elfmeter verwandelte Pizarro sicher. Der Peruaner erzielte damit in seinem 400. Bundesligaspiel seinen 182. Treffer. Eine Viertelstunde war ein wenig Spannung in der Partie, Öztunali und Pizarro ließen ihre Chancen jedoch liegen. Dann fiel Vestergaard in der 70. Minute über die Füße von Stindl, den fälligen Strafstoß verwandelte Raffael zum 4:1. Bremen konnte nichts mehr entgegensetzen, vielmehr setzen die Fohlen durch Nordtveit den Schlusspunkt (88.). Gladbach kehrte nach zwei Niederlagen in Folge wieder in die Erfolgsspur zurück, Bremen bezog die erste Niederlage in der Rückrunde.

bst

Spieltagsbilder 20. Spieltag 2015/16