Das Podium, auf dem bei den Hannoveranern neue Gesichter präsentiert werden, gleicht derzeit fast einem Taubenschlag. Am Montag stellte sich Schaaf erstmals den Medien, kurz danach lächelte Yamaguchi in die Kameras.
Tags darauf durften sich dann Szalai und Fossum den Medienschaffenden offiziell präsentieren. Besonders der Wechsel des ungarischen Stürmers versprüht bei den 96ern mehr Hoffnung auf Tore, gerade in dieser Hinsicht hat die Mannschaft von der Leine dringenden Nachholbedarf (bisher 18 Treffer).
Szalais erste Worte umrissen dann auch schon den ganzen Hintergrund seines Wechsels von der TSG Hoffenheim nach Hannover. "Ich will möglichst schnell viele Punkte mit der Mannschaft holen und durch meine Leistung im EM-Kader dabei sein." Beide Ambitionen - Spiele in der Bundesliga und sich für das ungarische Nationalteam zu präsentieren - kamen bei den Kraichgauern in dieser Spielzeit zu kurz.
Szalai stand nur einmal in der Startelf der TSG, bezeichnenderweise im letzten Spiel von Ex-Trainer Markus Gisdol, das mit 0:1 gegen den Hamburger SV verloren ging. Für Ungarn absolvierte der bullige, 28-jährige Stürmer 29 Länderspiele, bei der EM in Frankreich sollen weitere hinzukommen. In den beiden Play-off-Spielen gegen Norwegen stand er im ersten Duell in der Startelf, beim 2:1-Heimsieg schmorte er 90 Minuten auf der Bank.
Hannover war der einzige Verein, der mich kontaktiert hat.
Adam Szalai
Doch so richtig weit vorausschauen will Szalai gar nicht, seine Pläne sind nach den weniger erfolgreich verlaufenen Stationen in Schalke und Hoffenheim eher kurzfristiger Natur. "Zunächst plane ich, erst mal an der Nachmittagseinheit teilzunehmen", so das ehemalige Mitglied der "Mainzer Boygroup", von dem sich Schaaf im Angriff mehr Wucht erwartet. "Es wäre respektlos meinen Kollegen gegenüber, wenn ich mich als Heilsbringer bezeichnen würde", sagte Szalai, bemerkte aber auch: "Ich habe schon das Gefühl, dass die mich brauchen." Immerhin war er dann auch so ehrlich zuzugeben, dass "Hannover der einzige Verein war, der mich kontaktiert hat".
Das Kapitel Hoffenheim ist für die TSG-Leihgabe bis zum Sommer jetzt erst einmal beendet. "Ich will nicht mehr über Hoffenheim reden. Vielleicht lag es an mir. Ich will niemandem die Schuld geben. Ich hoffe, dass ändert sich jetzt", sagte Szalai, der mit Hannover am 33. Spieltag auf seinen Ex-Klub trifft. Angesichts der aktuellen Tabellenlage könnte dies ein Abstiegsendspiel werden.
Iver Fossum: "Großer Schritt"
Möchte schnell in der Bundesliga ankommen: Hannovers Iver Fossum. Getty Images
Nicht ganz so hoch sind die Erwartungen an Iver Fossum. Der norwegische U-21-Nationalspieler hat bei seinem Ex-Klub Strömsgodset IF Drammen aber gezeigt, dass er trotz seiner erst 19 Jahre schon zum Stammspieler und Leistungsträger taugt. Im offensiven Mittelfeld soll der 1,80 große Fossum nun die Optionen erhöhen. Der Norweger selbst weiß, dass eine große Herausforderung auf ihn wartet. "Für mich ist es ein großer Schritt von der norwegischen Liga in die Bundesliga", so Fossum am Dienstagmittag.