Bundesliga

Schmidt: "Das konnten wir nicht auf uns sitzen lassen"

Mainz: Der FSV-Trainer feilt am Zweikampfverhalten

Schmidt: "Das konnten wir nicht auf uns sitzen lassen"

"Wenn du keine Balleroberungen hast, hast du kein Umschaltspiel": Der Mainzer Trainer Martin Schmidt.

"Wenn du keine Balleroberungen hast, hast du kein Umschaltspiel": Der Mainzer Trainer Martin Schmidt. imago

Die Korrektur gelang postwendend, am Ende lagen beide fast gleichauf, 46:54 aus Gästesicht. Dennoch legt der Schweizer den Fokus in der Trainingswoche vor der Partie gegen den VfB Stuttgart (Fr., 20.30 Uhr, LIVE! bei kicker.de) klar auf Defensivverhalten, Anlaufen, Blockbildung und Raumaufteilung gegen den Ball. "Das haben wir aus der Hamburger Analyse herausgenommen", erklärt Schmidt.

"Die Defensive ist unser Baustein", führt der Schweizer weiter aus. "Wenn du keine Balleroberungen hast, hast du kein Umschaltspiel." Eine einfache Gleichung und die ganz simple Grundrechnung des aktuellen Mainzer Erfolgsrezepts, schließlich sammelten die Rheinhessen aus den vergangenen fünf Partien satte elf Zähler. Nur in Augsburg (3:3) kassierten sie dabei mehr als einen Gegentreffer, gegen Wolfsburg (2:0) und in Köln (0:0) stand defensiv die Null.

Die ist enorm wichtig für Schmidts Umschaltphilosophie, genauso wie Führungen, um aus dem Block zu kontern. Das beweist ein Blick in die Statistik. Siebenmal gelang dem FSV in der laufenden Bundesliga-Saison das 1:0, daraus entsprangen sechs Siege und ein Remis. Einzig in der zweiten DFB-Pokalrunde verspielte Mainz gegen 1860 München eine Führung.

Die Pressingzonen variieren

"Deshalb arbeiten wir so intensiv am Defensivblock", rechtfertigt Schmidt diese akribische, für die Spieler manchmal auch mental erschöpfende Trainingsarbeit auf engen Feldern ohne Tore. Für den 48-Jährigen weniger entscheidend ist, wo die Pressingzonen angesiedelt sind. Zuletzt standen die Nullfünfer eher tief. "Eigentlich wollen wir nicht abwarten, aber: Wenn ich das Gefühl habe, dass es dem Team gut tut, am Mittelkreis zu pressen, damit wir viel Grün vor uns haben und unser Tempo ausspielen können, dann richte ich die Zone da ein. Aber die kann je nach Gegner auch hoch sein."

"In der Zone wollen wir aggressiv sein"

Den Gegner kommen lassen und im richtigen Moment zuschnappen - damit scheinen sich seine Schützlinge aktuell wohler zu fühlen als mit hohem, teils riskantem Anlaufen. "Wenn der Gegner im Mittelfeld gut zurückpresst, dann kriegen wir keine Panik, sondern stehen einfach nochmal 15 Meter tiefer." Entscheidend ist ohnehin die Wehrhaftigkeit in engen Räumen. Schmidts Credo: "In der Zone wollen wir aggressiv sein - auch viel aggressiver als in Hamburg."

Benni Hofmann