Bundesliga

Ticker - Bierhoff: "Gespürt, dass die Spieler verunsichert sind"

Aktuelle Entwicklungen nach der Länderspielabsage

Ticker - Bierhoff: "Gespürt, dass die Spieler verunsichert sind"

"Erleichtert und glücklich", das niemandem etwas passiert ist: Teammanager Oliver Bierhoff.

"Erleichtert und glücklich", das niemandem etwas passiert ist: Teammanager Oliver Bierhoff. picture alliance


+++ 18.41 Uhr - Bierhoff: "Es war natürlich nochmal ein Schrecken" +++

Die Erlebnisse von Paris und Hannover haben beim DFB-Team Spuren hinterlassen. "Man hat gespürt, dass es die Spieler getroffen hat und dass sie auch verunsichert sind. Der eine ist ein bisschen gefestigter, der andere ist dann doch sehr besorgt. Man hat doch gemerkt, dass alle froh waren, dass sie nach dieser Länderspielreise nach Hause konnten", sagte Oliver Bierhoff bei DFB-TV. Der Teammanager zeigte sich "erleichtert und glücklich", dass niemandem etwas passiert sei.

Man sei auf eine derartige Entscheidung vorbereitet gewesen, vorher "schon ein paar Worst-Case-Szenarios mit der Organisation durchgegangen", meinte Bierhoff: "Aber es war natürlich schon nochmal ein Schrecken. Wir wussten zunächst nicht genau, was der Grund war, was passieren könnte." Die Nachricht habe Bierhoff im Bus kurz vor der Ankunft im Stadion sofort an die Mannschaft weitergegeben, diese habe "sehr kontrolliert und auch professionell reagiert".

Zur Auslosung der EM-Gruppen am 12. Dezember wird eine DFB-Delegation nach Paris zurückkehren. Bierhoff: "Wir müssen uns dort zeigen, für unsere Werte einstehen und zeigen, dass das Leben weitergeht."

+++ 16.22 Uhr: Nationalspieler waren "besorgt, nicht paralysiert" +++
Wie haben die deutschen Nationalspieler den Abend in Hannover wahrgenommen? "Die Spieler waren – soweit ich es beobachten konnte – besorgt, aber nicht paralysiert", berichtete nun Hans-Dieter Hermann, der Sportpsychologe der DFB-Auswahl, auf der Verbandswebsite. "Sie wirkten allerdings, als der Bus plötzlich in eine andere Richtung fuhr und die Nachricht der Absage verkündet wurde, deutlich angespannt. Das löste sich erst so langsam wieder, als wir nach zwei Stunden nach Barsinghausen zurückkamen." Zwar betont Hermann, dass man die Situation gestern nicht mit der am Freitag gleichsetzen dürfe ("In Paris war die Gefahr konkreter, in Hannover war sie eher abstrakt"); die Spielabsage könnte dennoch den Verarbeitungsprozess stören: "Für den gesamten Prozess ist es nicht gut, dass die Spieler gestern nicht spielen konnten. Das Spiel wäre als Zeichen nach außen gut gewesen, aber auch nach innen, ganz persönlich, für jeden Spieler einzeln."

+++ 16.13 Uhr: Internationale Pressestimmen zur Absage +++
"Wenn dies ein Freundschaftsspiel war, dann wurde deutlich, dass wir mit dem echten Spiel nicht weitermachen können": Besorgt hat auch die internationale Presse auf das abgesagte Länderspiel zwischen Deutschland und der Niederlande am Dienstagabend reagiert. Hier geht's zum Überblick.

+++ 16.02 Uhr: DFB-Sicherheitsbeauftragter warnt vor Panik +++

Hendrik Große Lefert

Warnte ausdrücklich vor einer zu großen Angst vor Terroranschlägen beim Fußball: DFB-Sicherheitsbeauftragter Hendrik Große Lefert. picture alliance

Der DFB-Sicherheitsbeauftragte Hendrik Große Lefert hat die reguläre Austragung des nächsten Bundesliga-Spieltags verteidigt und vor einer zu großen Angst vor Terroranschlägen beim Fußball gewarnt. "Sicherlich müssen wir alle wachsam sein. Aber es gibt keine Erkenntnisse von jedweder Gefährdung. Wir sollten nicht in Panik verfallen, sondern uns auf das konzentrieren, was über Jahre im Sicherheitsbereich entwickelt wurde", sagte er am Mittwochnachmittag in der DFB-Zentrale in Frankfurt am Main.

+++ 15.48 Uhr: Hertha verzichtet auf Turban-Aktion +++

Salomon Kalou

War mit Turban zuletzt dreimal erfolgreich für die Hertha in Hannover: Salomon Kalou. Getty Images

Salomon Kalou hatte vor der Länderspielpause bei Herthas 3:1-Sieg in Hannover dreimal getroffen - mit Turban! Deswegen wollten die Berliner ihren Fans beim Heimspiel gegen Hoffenheim am Sonntag die Chance bieten, sich gegen eine Spende für die Kalou-Stiftung den Kalou-Turban wickeln zu lassen. Doch nach den Vorfällen in Paris und Hannover sagte Hertha die Aktion am Mittwoch ab. Begründung: "Wir denken, dass sie derzeit nicht angemessen ist."

+++ 15.41 Uhr: UEFA: Europapokal-Spiele werden nicht abgesagt +++
Auch die Spiele im Europapokal sollen wie geplant stattfinden, das teilte die Europäische Fußball-Union am Mittwoch mit. In der kommenden Woche trifft der FC Bayern in der Champions League auf Olympiakos Piräus (Dienstag, 20.45 Uhr), der FC Augsburg spielt gegen Athletic Bilbao (Donnerstag, 19.00 Uhr).

+++ 15.12 Uhr: Hannover trainiert wieder regulär +++
Aufs Vormittagstraining hatte Hannover 96 verzichten müssen, nun konnte der Bundesligisten aber die Vorbereitungen auf das Gastspiel in Mönchengladbach am Samstag fortsetzen. Die Spieler konnten sich dafür auch in dem Stadion umziehen, in dem am Dienstagabend der Test Deutschland gegen Niederlande hätte stattfinden sollen.

+++ 14.31 Uhr: Koller für EM-Auslosung in kleinem Rahmen +++
Österreichs Fußball-Teamchef Marcel Koller plädiert dafür, die EM-Auslosung in Paris am 12. Dezember angesichts der jüngsten Terroranschläge aufs Nötigste zu reduzieren. "Man könnte das auch in kleinerem Rahmen machen oder über das Fernsehen. Dann müssten nicht alle vor Ort sein, das wäre vielleicht nicht so eine schlechte Entscheidung", sagte der Schweizer.

+++ 14.00 Uhr: Ansetzungen der Bundesliga und 2. Liga bleiben unverändert +++

Dr. Reinhard Rauball

Die Deutsche Fußball Liga um Ligapräsident Dr. Reinhard Rauball hält an den Bundesliga-Spielen des Wochenendes fest. picture alliance

Die Deutsche Fußball Liga (DFL) teilte mit, dass die Spielansetzungen der Bundesliga und 2. Liga für das kommende Wochenende unverändert bleiben. "Wir haben großes Vertrauen in die Sicherheitsbehörden in Bund und Ländern. Auf der einen Seite gilt weiterhin: Wir wollen dem Terror nicht weichen. Auf der anderen Seite muss der Schutz von Menschenleben höchste Priorität genießen", wird Ligapräsident Dr. Reinhard Rauball in der Pressemitteilung zitiert.

Gleichzeitig appellierte der Vorsitzende der Innenministerkonferenz der Bundesländer, Roger Lewentz, an die Fans: "Ich weiß, dass viele das Zünden von Pyrotechnik und Böllern bei Spielen für selbstverständlich halten. Ich halte es grundsätzlich für zweifelhaft. In der aktuellen Lage wäre es aber geradezu fahrlässig. Liebe Fans, lasst die Pyrotechnik zu Hause, Ihr helft in dieser angespannten Sicherheitslage damit der Polizei."

+++ 12.56 Uhr: Merkel verteidigt Absage +++
Bundeskanzlerin Angela Merkel hat die Absage des Länderspiels zwischen Deutschland und den Niederlanden verteidigt. Die Sicherheitsbehörden hätten eine richtige und verantwortliche Entscheidung getroffen und sich im Zweifel für Sicherheit entschieden, sagte Merkel am Mittwoch in Berlin auf einer kurzfristig angesetzten Pressekonferenz. "Ich war genauso traurig wie Millionen Fans, dass diese Absage erfolgen musste. Aber die Sicherheitsbehörden haben eine verantwortliche Entscheidung getroffen", so Merkel. "Gestern ist sie, und das ist richtig, im Zweifel für die Sicherheit getroffen worden."

+++ 12.37 Uhr: Gladbach erhöht Sicherheitsvorkehrungen +++
Auch Borussia Mönchengladbach reagiert vor dem Heimspiel gegen Hannover 96 am Samstag auf die Vorkommnisse in Paris und Hannover: Die Sicherheitsvorkehrungen im und rund um das Stadion werden erhöht - vor allem bei den Einlasskontrollen. Deswegen bittet der Gastgeber um frühzeitige Anreise. "Wir möchten ausdrücklich darauf hinweisen, dass es derzeit keine konkreten Hinweise auf eine Gefahrenlage beim Spiel gegen Hannover am Samstag gibt", sagt Borussias Geschäftsführer Stephan Schippers. "Dennoch haben wir uns aufgrund der Ereignisse der vergangenen Tage und der allgemeinen Lage dazu entschlossen, die Sicherheitsvorkehrungen zu erhöhen."

+++ 12.08 Uhr: Wendt: "Bundesliga ist zu meistern" +++
Polizeigewerkschafts-Chef Rainer Wendt erwartet für die Sicherung von zehntausenden Zuschauern bei den einzelnen Spielen der Fußball-Bundesliga keine zusätzlichen Auswirkungen durch die Ereignisse von Hannover: "Aufgrund der allgemeinen Lage ist ja schon einiges, ob sichtbar oder nicht sichtbar, hochgefahren worden. Bundesligaspiele und auch komplette Spieltage sind für die Polizei aber zu meistern." Die Gefährdungslage für Sport-Großereignisse sei unverändert.

+++ 11.45 Uhr: Absage des Clasico nicht geplant +++
Die spanischen Behörden denken nicht an eine Absage des am Samstag anstehenden Topspiels zwischen Real Madrid und dem FC Barcelona . "Ich verstehe die Aufregung, aber die Leute können Vertrauen haben in die Sicherheitskräfte und deren Kampf gegen den Terrorismus", sagte Spaniens Innenminister Jorge Fernandez Diaz am Mittwoch dem Radiosender RAC1. Der Minister kündigte für den Clasico im Madrider Bernabéu-Stadion umfassende Sicherheitsvorkehrungen an.

+++ 11.25 Uhr: Fans in Hannover bekommen Eintrittsgeld zurück +++
Jeder Ticketkäufer habe "selbstverständlich das Recht auf eine Erstattung", teilte Hannover 96 mit. Die Fußballfans bekommen ihr Geld für die Eintrittskarten des abgesagten Länderspiels Deutschland gegen die Niederlande zurück. Der Ablauf soll im Lauf des Tages geklärt und veröffentlicht werden.

+++ 10.42 Uhr: HSV bestätigt Spiel gegen BVB +++

Das HSV-Spiel gegen den BVB in Hamburg soll am Freitagabend stattfinden.

Das HSV-Spiel gegen den BVB in Hamburg soll am Freitagabend stattfinden. Getty Images

Der Hamburger SV hat das kommende Freitagabendspiel (20.30 Uhr) gegen Borussia Dortmund bestätigt. Dieses werde "trotz der jüngsten Vorkommnisse planmäßig stattfinden", schrieb der HSV auf seiner Internetseite.

+++ 10.38 Uhr: Keine Reaktion der UEFA +++
Die Europäische Fußball-Union (UEFA) hält sich weiterhin bedeckt. "Die UEFA ist nicht in die Organisation von Freundschaftsspielen involviert und kann deswegen keine Stellung nehmen", teilte der Verband am Mittwoch auf SID-Anfrage mit. Für eine Neubewertung ihrer Pläne zur Ausrichtung der EM-Endrunde 2016 in Frankreich (10. Juni bis 10. Juli) sieht die UEFA keinen Anlass.

+++ 10.35 Uhr: Watzke: Bundesliga-Spieltag muss stattfinden +++
BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke hat sich am Mittwoch für die Durchführung des anstehenden Bundesliga-Spieltages am Wochenende ausgesprochen. "Dass gespielt wird, steht außerhalb jeder Frage. Das wäre eine solche Kapitulation, das würde ja Freudenstürme in Syrien und anderswo auslösen", sagte der 59-Jährige auf SID-Anfrage.

+++ 10.24 Uhr: 1. FC Köln erhöht Präsenz von Ordnungskräften +++
Der 1. FC Köln hat für die Partie am Samstag gegen Mainz angekündigt, die Präsenz von Ordnungskräften sichtbar zu erhöhen. Welche Maßnahmen genau nötig sind, werde im Gespräch mit der Polizei und den Behörden abgestimmt.

Der Dienstagabend

+++ 8.19 Uhr: Kein Vormittagstraining bei Hannover 96 +++
Bundesligist Hannover 96 teilte mit, dass die Vormittagseinheit entfällt. Um 14.30 Uhr soll aber wieder trainiert werden. H96 nutzt gewöhnlich die Räumlichkeiten in der am Dienstag evakuierten HDI-Arena und die daran anliegenden Sportflächen für ihren Trainingsbetrieb.

+++ 8.00 Uhr: DFB-Team komplett abgereist +++
Gegen 7 Uhr reiste Weltmeister Shkodran Mustafi (FC Valencia) als letzter Profi aus dem Quartier der deutschen Nationalmannschaft in Barsinghausen ab. Bundestrainer Joachim Löw hatte das Sporthotel Fuchsbachtal nach der Länderspiel-Absage gegen die Niederlande bereits am späten Abend verlassen und die Nacht in Hannover verbracht.

cfl/jpe/sid/dpa