Bundesliga

Hertha schießt die TSG ans Ende - Ingolstadt gewinnt

Überblick: Martinez löst den Knoten - VfB desolat

Hertha schießt die TSG ans Ende - Ingolstadt gewinnt

Spielentscheidende Szene in Berlin: Polanskis (nicht im Bild) Ball fliegt ins eigene Tor.

Spielentscheidende Szene in Berlin: Polanskis (nicht im Bild) Ball fliegt ins eigene Tor. Getty Images

Pechvogel Polanski - Dardai schlägt Stevens

Im ersten Sonntagsspiel schlug Hertha BSC die TSG Hoffenheim mit 1:0 und steht damit auf dem vierten Tabellenplatz. Zudem war es ein Erfolg für Berlins Coach Pal Dardai über seinen einstigen Trainer Huub Stevens, der die Kraichgauer vor dem Abstieg in die 2. Liga retten soll. Mit der verdienten Auswärtsniederlage in der Hauptstadt wird die Abstiegsangst bei der TSG als neues Schlusslicht der Liga aber nicht kleiner. Just als die Schweigeminute im Olympiastadion zu Ende war, begann es heftig zu schneien. Binnen Minuten mutierte das satte Grün zu einer weißen Fläche, auf dem das Fußballspielen immer schwieriger wurde. Passend dazu das Führungstor der Herthaner: Polanski lenkte einen Plattenhardt-Feistoß ins eigene Netz. In der Halbzeitpause wurde der Rasen mit Tornetzen vom Schnee befreit und die Hoffenheimer erhöhten danach den Druck. Doch das Aufbauspiel der Gäste blieb behäbig, Lücken fand die Stevens-Elf so gut wie keine. Die Herthaner mussten nicht viel machen, um den knappen Vorsprung über die Zeit zu bringen und den siebten Saisonsieg einzufahren.

Hartmann entscheidet das Aufsteigerduell

Am Abend feierten die Minimalisten aus Ingolstadt einen 3:1-Heimsieg im Aufsteigerduell gegen den SV Darmstadt 98. Zunächst mussten sich Trainer und Spieler etwas gedulden, denn der Anpfiff wurde wegen der umfangreicheren Einlasskontrollen um zehn Minuten auf 17.40 Uhr verschoben. Die Anfangsphase geriet erwartungsgemäß zerfahren und umkämpft, bot aber auch den frühen Führungstreffer für die Lilien: Ecke Rausch, Kopfball Sulu, 1:0 für Darmstadt. Mitte des ersten Abschnitts wurden die Oberbayern dann jedoch druckvoller, aber Groß, Hartmann und Hinterseer vergaben gute Gelegenheiten zum möglichen Ausgleich. Nach dem Seitenwechsel drückte der FCI weiter aufs Tempo und wurde mit einem Doppelschlag belohnt. Erst hämmerte Bauer, der für den verletzten Suttner (Mittelfußbruch) kam, den Ball zum 1:1 unter die Latte. Dann holte Groß einen Elfmeter raus, den Hartmann zum 2:1 verwandelte. Binnen zwei Minuten war das Spiel verdientermaßen gedreht. Allerdings blieb den Darmstädtern noch eine halbe Stunde, um noch einen Punkt zu ergattern. Die Lilien öffneten wieder das Visier, doch zu größeren Chancen kamen sie nicht mehr. Vielmehr machte Hartmann per Kopf den Deckel zum 3:1-Endstand drauf.

Martinez löst den Knoten

Vom Regen in den Jubel: Bayerns Javi Martinez war mit dem Kopf spielentscheidend zur Stelle.

Vom Regen in den Jubel: Bayerns Javi Martinez war mit dem Kopf spielentscheidend zur Stelle. Getty Images

Schalke setzte gegen den Tabellenführer Bayern auf eine Fünferkette mit Neustädter als zusätzlichem Verteidiger. Viele Lücken fanden die spielbestimmenden Münchner nicht - doch der Zufall kam ihnen zur Hilfe. Alabas Schuss aus der Distanz fälschte Goretzka derart unglücklich ab, dass der Ball in hohem Bogen ins Tor fiel (9.). Doch Schalke kam zurück: Sané setzte sich im Mittelfeld mit Glück und Können durch und passte auf Meyer, der nicht richtig gestört wurde. Sein Schuss aus 16 Metern landete im langen Eck, Keeper Neuer sah nicht gut aus (17.). Die Bayern taten sich danach äußerst schwer mit bissigen Gelsenkirchenern, die bei Ballbesitz schnell nach vorne spielten. Auch nach Wiederanpfiff das gleiche Bild: Bayern wirkte ideenlos, Schalke kalkulierte das Risiko sorgfältig. Nach einer schier endlosen Ballstafette fanden die Münchner doch noch die Lücke: Robben flankte auf Martinez, der völlig freie Spanier köpfte locker zum 2:1 ein. S04 löste daraufhin die Fünferkette auf, doch es half nichts mehr - Müller machte den Sack in der Nachspielzeit endgültig zu. Die Schalker sind seit nunmehr sieben Pflichtspielen ohne Sieg, Bayern hat seinen Vorsprung auf acht Punkte vor dem BVB ausgedehnt.

Schuberts Chefcoach-Debüt gelingt mit Mühe

Mönchengladbachs Coach Andre Schubert bestritt sein erstes Spiel als Chefcoach der Borussia. Es hätte eine frühe kalte Dusche geben können, wenn nicht Jantschke nach Sobiechs Abschluss auf der Linie geklärt hätte (4.). Danach aber waren die Fohlen spielbestimmend, der starke Traoré münzte die Überlegenheit in Zählbares um (34.). Zuvor hatte Stindl bereits den Pfosten getroffen (13.), in der 62. Minute gelang ihm dieses Kunststück nochmals. Hannover wusste sich aber in der zweiten Halbzeit zu steigern, nach Großchancen durch Bech (50., ebenfalls an den Pfosten) und Karaman (53.) drückte Sobiech das Leder aus dem Gewühl zum 1:1 über die Linie (65.). Die Partie blieb abwechslungs- und chancenreich, die beiden Torhüter Sommer und Zieler verrichteten Schwerstarbeit. Doch da Gladbach letztlich noch mehr Druck ausübte, war der 2:1-Siegtreffer von Raffael nicht unverdient (84.).

0:4 gegen das Schlusslicht: Pfiffe in Stuttgart

Alexander Zorniger

Zum Verzweifeln: VfB-Trainer Alexander Zorniger wollte gegen Augsburg gar nicht mehr hinsehen. Getty Images

Das schwäbische Kellerduell zwischen Stuttgart und Schlusslicht Augsburg begann wegen erhöhter Sicherheitsvorkehrungen vor dem Stadion mit einer Viertelstunde Verspätung. Die Verzögerung schien den Augsburgern nicht viel auszumachen: Esswein behielt in der 11. Minute allein vor Keeper Vlachodimos (Tyton fehlte erkrankt) die Nerven war auch am 2:0 beteiligt, als sein Schuss von Baumgartl ins Tor abgefälscht wurde (17.). Trainer Zorniger hatte bereits nach 26 Minuten genug gesehen und wechselte Stürmer Kliment für Innenverteidiger Sunjic ein. Es half nichts - Callsen-Bracker traf per Kopf nach einer Ecke zum 3:0 (36.), die Stuttgarter Zuschauer quittierten die Leistung ihrer Mannschaft mit einem gellenden Pfeifkonzert. Nach dem 4:0 durch Koo (54.) gingen viele schlicht nach Hause, sie verpassten nicht mehr viel. Augsburg meldet sich damit eindrucksvoll zurück, während der VfB diesen schweren Nackenschlag erst einmal verdauen muss.

Wolfsburg zerlegt überforderte Bremer

Wolfsburg ließ gegen Werder Bremen von Beginn an wenig Zweifel daran, wer Herr im Hause ist. Für den ersten Treffer benötigten die Wölfe allerdings ein wenig Mithilfe - Galvez klärte vor dem einschussbereiten Dost ins eigene Tor, ehe Kruse kurz vor der Halbzeit per Kopf auf 2:0 stellte (44.). Bereits in der 56. Minute sorgte Vieirinha für die Vorentscheidung zugunsten des VfL, der aber noch lange nicht genug hatte. Guilavogui legte gegen überforderte Bremer nach (67.), Dost musste nach einem schönen Spielzug nur noch den Fuß hinhalten (78.). Das halbe Dutzend voll machte letztlich Kruse in der 87. Minute - 6:0!

Chicharito schnürt den Doppelpack

Nur einen Sieg aus acht Ligapartien (1/4/3) hatte Frankfurt vor dem Spiel gegen die Leverkusener zu verzeichnen, die selbst zwei Pleiten in Folge hatten hinnehmen müssen – aber wesentlich agiler wirkten. Chicharito gelang in der 23. Minute die Führung, in der 39. Minute legte der Mexikaner - allerdings aus leichter Abseitsposition - nach. Medojevic, der vor dem 0:2 gepatzt hatte, brachte mit seinem ersten Bundesligatreffer noch vor der Pause wieder Spannung in die Partie (45.). Die nahm Calhanoglu in der 72. Minute wieder raus, sein Schuss wurde von Chandler noch leicht abgefälscht. Frankfurt hatte an diesem Nachmittag nicht mehr die Spritzigkeit, um dem Spiel nach dem 1:3 noch einmal eine Wende zu geben, Aigner vergab in der 90. Minute die letzte Großchance.

Keine Tore in Köln

Aufsteigende Tendenz zeigten zuletzt sowohl Köln als auch Mainz, die jeweils vier Punkte aus den letzten beiden Spielen ergatterten. Viele hochkarätige Chancen gab es im ersten Durchgang nicht zu bewundern, Hosiner hatte bereits in der 7. Minute die beste Chance, verfehlte das Tor aber um Zentimeter. Kurz nach Wiederanpfiff war Modeste noch näher dran, der FC-Angreifer scheiterte am Pfosten. Die Hausherren hatten in der zweiten Hälfte generell mehr vom Spiel, Mainz kam nur noch selten zu konstruktiven Offensivaktionen. Letztlich blieb es bei der wenig heiteren Nullnummer im Duell der Karnevalsvereine. Zum dritten Mal in Folge gelingt dem FC damit kein Tor vor heimischem Publikum.

Jäh gestoppt! HSV beendet die BVB-Serie

Führungsjubel: Lasogga (2.v.li.) behielt vom Punkt die Nerven.

Führungsjubel: Lasogga (2.v.li.) behielt vom Punkt die Nerven. Getty Images

Am Freitagabend endete nicht nur die Länderspielpause, sondern auch zwei Serien: Der Hamburger SV beendete die Heimmisere, Dortmunds sieben Pflichtspiel-Dreier hintereinander sind ebenfalls Geschichte. Gestoppt wurde der BVB - zuletzt noch umjubelter Derby-Sieger gegen Schalke (3:2) - von einem kämpferisch starken HSV, der die Tuchel-Elf von Beginn an früh attackierte und so keinen Spielfluss bei den Borussen aufkommen ließ. Ein Elfmeter-Tor von Lasogga, ein Fehlpass von Ginter, den Holtby nutzte - der HSV ging mit einem 2:0 in die Kabine. Die Labbadia-Elf, die vier Heimspiele in Serie nicht gewinnen konnte (0/2/2) hatte in Durchgang zwei zunächst Schwerstarbeit zu verrichten, weil die Schwarz-Gelben die Schlagzahl erhöhten. Aubameyang bot sich früh (52.) die Großchance zum Anschluss. Spätestens mit dem Eigentor von Hummels (55.) war das Spiel aber gelaufen. Dortmund zeigte sich bemüht, scheiterte aber zweimal am glänzend reagierenden Adler (63. Aubameyang, 76. Gündogan). Aubameyangs Treffer zum 1:3 kam zu spät, auch wenn der HSV am Ende noch einmal wackelte.

cru/bst

Spieltagsbilder 13. Spieltag 2015/16