29 Punkte in zwölf Ligaspielen sammelte Dortmund bisher ein, das sind 18 (!) mehr als im Vorjahr. In der derzeit von Manchester City (26 Punkte) angeführten englischen Premier League würde die Borussia mit dieser Ausbeute von ganz oben grüßen, auch in Italien, wo Inter Mailand (27 Punkte) den Platz an der Sonne einnimmt. Als Spitzenreiter Spaniens kommt Barcelona nach elf gespielten Begegnungen auf 27 Zähler. Eine ähnliche Dominanz wie Bayern München in Deutschland übt in den kontinentalen Top-Ligen nur Frankreichs Meister Paris St. Germain aus (35 Punkte/13 Spiele).
Wir sind auf dem absolut richtigen Weg.
Ilkay Gündogan
Solange die Bayern nicht straucheln, orientiert sich der BVB deshalb nur an sich selbst. "Unser Anspruch ist, immer eine Topleistung zu bringen und nicht auf die Tabelle zu schielen", sagt Zorc, "das eine können wir beeinflussen, das andere weniger". Was seine Elf in dieser Saison anbietet, findet der Sportdirektor "brutal stark", was die imponierende Gesamtleistung der Borussia tatsächlich angemessen umschreibt. "Wir sind auf dem absolut richtigen Weg", bekräftigt Ilkay Gündogan.
Gündogan schaut "nicht nach oben"
Wie Zorc vergeudet auch Dortmunds Mittelfeldstratege keine Energie darauf, sich mit bestenfalls vagen Titelperspektiven auseinanderzusetzen. Zwar seien fünf Punkte Rückstand "nicht die Welt", gesteht Gündogan, aber trotzdem schaue er "nicht nach oben". Selbst überragenden Fußball zu zeigen, Sieg an Sieg zu reihen und ungeachtet dessen nur Zweiter zu sein, sei nun einmal allein "der Qualität der Bayern geschuldet". Selbstbestätigung bezieht die Borussia daraus, dass der Abstand zu vormals hoch gewetteten Teams wie Wolfsburg, Schalke oder Leverkusen wächst und wächst. "Es ist ein schönes Gefühl, das wir oben sicher stehen und den 2. Platz gefestigt haben", verrät Gündogan. So könnte es auch am Ende der Saison aussehen, wenn Dortmund als "Meister vom Rest" unangefochten die Zulassung zur Teilnahme an der Champions League 2016/17 erwirbt.
Nur Leverkusen war 2001/02 noch besser
Bester Tabellenzweiter seit Einführung der Drei-Punkte-Regel ist der BVB übrigens nicht: Bayer Leverkusen sammelte in den ersten zwölf Spielen der Saison 2001/02 30 Zähler (neun Siege, drei Unentschieden). Meister wurde damals: Borussia Dortmund.