Bundesliga

Heißer Derby-Sieger BVB - Bremen jubelt im Keller

Überblick: Bayern ganz locker - Köln im Derby-Himmel

Heißer Derby-Sieger BVB - Bremen jubelt im Keller

Dortmunds Ginter erzielt kurz vor der Pause das 2:1 gegen Schalke.

Dortmunds Ginter erzielt kurz vor der Pause das 2:1 gegen Schalke. Getty Images

Ginter legt auf und trifft - Huntelaars Flaute endet

Am Sonntagnachmittag stieg das mit Spannung erwartete Revierderby zwischen Borussia Dortmund und dem FC Schalke 04. Die Königsblauen konnten überraschend doch auf Defensivmann Matip (nach Hexenschuss) zurückgreifen und sahen sich in der Anfangsphase einem überlegen kombinierenden BVB gegenüber. S04 verteidigte resolut, doch nach einer halben Stunde ging die Tuchel-Elf in Front. Ginter hatte von rechts prima geflankt und der nicht als Kopfball-Ungeheuer bekannte Kagawa nickte ein. Allerdings hatte die Führung der Schwarz-Gelben nicht lange Bestand, denn nach einem Fehlpass von Hummels konterten die Schalker über Sané, der Huntelaar zum 1:1 mustergültig bediente. Die Tor-Flaute des Niederländers endete damit nach 420 Minuten. Der BVB behielt aber auch nach dem Ausgleich seine offensive Marschroute bei und belohnte sich nach einer Ecke durch Ginters Kopfball mit der 2:1-Pausenführung. Mit Wiederbeginn legte der BVB sofort ein Höllentempo vor: Gündogans Freistoß rauschte knapp vorbei, Aubameyang schloss in der 48. Minute eiskalt zum 3:1 ab - Schalke hätte in dieser Phase des Spiels böse unter die Räder kommen können. Speziell auf den beiden Außenverteidigerpositionen wackelten die Knappen bedenklich - S04-Torwart Fährmann verhinderte Schlimmeres. Der BVB hatte das Duell voll im Griff, doch beim ersten Angriff der Schalker in Hälfte zwei klingelte es erneut hinter Bürki. Sokratis klärte zu lässig, Huntelaar verkürzte per Lupfer aus dem Nichts zum 2:3 und eröffnete so in der 71. Minute eine spannende Schlussphase. Einen Schuss des eingewechselten Höjbjergs lenkte Bürki an den Pfosten, doch zu mehr reichte es nicht. Ein richtig unterhaltsames, gutklassiges und am Ende hitziges Revierderby entschied der BVB knapp, aber verdient mit 3:2 für sich.

Pizarro löst den Knoten - Verhaegh kommt zu spät

Bremens Joker Pizarro sticht zum 1:0 in Augsburg.

Bremens Joker Pizarro sticht zum 1:0 in Augsburg. imago

Im zweiten Sonntagsspiel ging es um wichtige Zähler im Keller. Augsburg, zuletzt mit neuem Selbstvertrauen aus der Europa League ausgestattet, empfing den SV Werder Bremen. Die erste Hälfte war nicht wirklich gesegnet mit zahlreichen Torchancen, was auch daran lag, dass beide Mannschaften sehr konsequent verteidigten. Die besten Annäherungsversuche verzeichneten FCA-Stürmer Bobadilla, der einen Heber am Tor vorbei schoss, dabei aber ungeahndeter Weise im Abseits stand. Für die Bremer hatte Bartels Pech, dass er beim Schussversuch nur den Pfosten anvisierte. Insgesamt ging allerdings in der Offensive wenig zusammen bei beiden Teams, SVW-Trainer Viktor Skripnik tauschte deshalb den wohl nicht fitten Ujah (Rippenprellung) gegen Pizarro aus. Ein gelungener Schachzug: Denn nach Bobadillas Fehlpass und Garcias Flugball auf den Peruaner löste der 37-Jährige nicht nur seinen persönlichen Knoten (1. Tor in dieser Saison), sondern auch den von Werder. Nach dem 1:0-Führungstreffer wirkten die Bremer immer sicherer, der FCA stemmte sich gegen die neuerliche Niederlage, doch als Bartels Klavan düpierte und auf 2:0 stellte, war das Kellerduell zugunsten der Norddeutschen entschieden - Verhaeghs Anschlusstreffer zum 1:2 per Handelfmeter in der Nachspielzeit kam zu spät. Augsburg bleibt damit Letzter, Bremen klettert auf Rang 14.

VfB rennt ins offene Messer - Müller trifft und legt auf

Bayern jubelt, der VfB ist konsterniert: Müller, Robben und Vidal nach dem 1:0.

Bayern jubelt, der VfB ist konsterniert: Müller, Robben und Vidal nach dem 1:0. imago

Am Samstagnachmittag ließ der FC Bayern nach dem 5:1 gegen den FC Arsenal die nächste Gala folgen - auch wenn diese nur bis zur Pause dauerte. Gegen heillos überforderte Stuttgarter schoss die Guardiola-Elf einen klaren Sieg heraus, der breits mit dem 4:0-Halbzeitstand eingetütet war. Der VfB ließ sich schon in der 11. Minute auskontern, wobei das 1:0 durch Robben eher am Ende eines wahren Überfalls stand. Beim 2:0 durch Douglas Costa übersah das Schiedsrichtergespann eine Abseitsposition Müllers, Lewandowski erhöhte zum 3:0. Müller legte dann noch vor der Pause munter nach, allerdings war im Vorfeld wieder eine Abseitsposition nicht geahndet worden. Der Stuttgarter Kostic hatte zwischenzeitlich die Latte getroffen. Nach dem Seitenwechsel ließen es die Münchner langsamer angehen, Robben vergab eine Riesenchance, ehe der Stuttgarter Werner ein reguläres Tor erzielte, das wegen Abseits nicht erkannt wurde. Ein personeller Höhepunkt der Partie war dann noch das Comeback von Badstuber, der letztmals am 21. April in einem Pflichtspiel (6:1 in der CL gegen Porto) auf dem Platz stand. Sonst passierte nicht mehr viel.

Maroh, der Matchwinner im Derby - Papadopoulos fliegt

Das mit Spannung erwartete Rheinderby zwischen Bayer Leverkusen und dem 1. FC Köln sah zunächst einen forsch auftretenden Geißbock-Klub, der sich durch Marohs Tor auch belohnen konnte. Die Schmidt-Elf fand nur schwer in die Partie, doch ab Mitte des ersten Durchgangs wurde die Werkself zielstrebiger. Zudem verfügt Bayer mit Chicharito einen eiskalten Knipser - sein Kopfball zum 1:1-Pausenstand war sein siebter Treffer in den letzten fünf Pflichtspielen. Im zweiten Abschnitt blieb die Partie zunächst ausgeglichen, doch in der 53. Minute dezimierten sich die Leverkusener selbst. Papadopoulos foulte den durchgebrochenen Modeste, Schiedsrichter Zwayer legte dies als Notbremse aus und stellte den Griechen vom Platz. Nun war der FC darauf aus, das Spiel zu gewinnen und konnte sich dabei erneut auf Maroh verlassen, der nach einer Risse-Ecke knallhart zum 2:1-Siegtreffer einköpfte.

Doppelpack im Rheinderby: Kölns Maroh.

Doppelpack im Rheinderby: Kölns Maroh. imago

Schuberts siebter Streich bleibt aus

In Mönchengladbach war die Frage des Tages: Knackt VfL-Trainer Andre Schubert den Start-Rekord mit sieben Ligasiegen in Folge? Die Gäste-Elf aus Ingolstadt war im ersten Abschnitt jedenfalls nicht gewillt, nur Spalier zu stehen und spielte vor allem in der Anfangsphase mutig nach vorne. Borussias Keeper Sommer musste einige brenzlige Situationen überstehen. Das Pfeifkonzert der Gladbacher Fans spiegelte das Geschehen korrekt wider, zumal die Fohlen mit dem 0:0 eigentlich gut bedient waren. Mit Beginn des zweiten Abschnitts wurden die Aktionen der Gladbacher druckvoller, Schubert hatte Stürmer Drmic für Mittelfeldmann Dahoud gebracht. Doch die entscheidenden Lücken fanden die Hausherren nicht, der FCI blieb defensiv kompakt und brachte das 0:0 über die Zeit.

Draxler sieht früh Rot - Benaglios Patzer hilft Mainz

Wolfsburgs Draxler, der sich am Boden um Gegenspieler Jara kümmert, sieht glatt Rot.

Wolfsburgs Draxler, der sich am Boden um Gegenspieler Jara kümmert, sieht glatt Rot. Getty Images

Der VfL Wolfsburg wollte sich beim 1. FSV Mainz 05 im Verfolgerfeld hinter Spitzenreiter FC Bayern etablieren, doch schon nach 14 Minuten erhielt die Hecking-Elf einen herben Dämpfer. Draxler nahm das Bein sehr hoch, schaute nur nach dem Ball und krachte so in Jara hinein. Zur Strafe gab es die Rote Karte, und die Wölfe mussten ab sofort zu zehnt auskommen. Die Niedersachsen versuchten kompakt zu stehen, nach vorne ging verständlicherweise wenig - und dann patzte Keeper Benaglio entscheidend. Der Schweizer ließ eine Flanke direkt vor die Füße von De Blasis fallen, der locker einschieben konnte. Auch im zweiten Abschnitt enttäuschten die Wolfsburger und kassierten durch Mallis siebten Saisontreffer mit dem 2:0 den entscheidenden Schlag.

Zweite Nullnummer unter Stevens - Frankfurt vergibt zu viele Chancen

Beim Heimdebüt von Hoffenheims neuem Trainer Huub Stevens kreuzte mit Eintracht Frankfurt der Lieblingsgegner des Niederländers auf, doch im ersten Abschnitt waren nur die Hessen am Drücker. Das Problem der Veh-Elf: Sie konnte ihre vorhandenen Chancen nicht nutzen. Pech hatte die SGE zudem kurz vor der Pause, als Hasebe elfmeterreif gelegt wurde, der Pfiff jedoch ausblieb. Auch im zweiten Durchgang blieb Frankfurt optisch überlegen, auch wenn die Aktionen weniger druckvoll waren. Hoffenheim konnte in der Offensive so gut wie nichts zulegen und war mit der Nullnummer gut bedient. Nach dem 0:0 der TSG in Köln war es das zweite torlose Remis der Kraichgauer unter Stevens.

Remis in Darmstadt: Lasogga humorlos - Heller hellwach

Humorlos zum 1:0 vom Punkt: Der Hamburger Lasogga.

Humorlos zum 1:0 vom Punkt: Der Hamburger Lasogga. imago

Am Samstagabend kehrte Bruno Labbadia und sein Assistent Eddy Sözer nach Darmstadt zurück. Als Stürmer und späterer Coach erlebte der jetzige HSV-Coach bei den Lilien erfolgreiche Tage. Entsprechend warmherzig war der Empfang für den 49-Jährigen. Mit dem Anpfiff war es dann jedoch vorbei mit den Nettigkeiten, die ersten zwanzig Minuten agierte der Aufsteiger sehr bissig und erspielte sich auch einige Gelegenheiten – Adler im HSV-Tor zeigte sich jedoch auf dem Posten, Rausch traf per Freistoß nur die Latte. Mitte des ersten Durchgangs wurde der HSV jedoch ballsicherer und dominanter in den Zweikämpfen. Entscheidend wurde dies bei Gregoritsch, der gegen Niemeyer einen Elfmeter herausholte. Lasogga trat an und vollstreckte gewohnt humorlos. Dank der besseren Spielanlage war die Halbzeitführung verdient, doch in der Pause rüttelte Darmstadts Coach Dirk Schuster seine Elf wach, denn mit Wiederbeginn drehten die Lilien auf: Heller machte per Kopf den Ausgleich und fortan waren die Hausherren viel galliger. Die Hamburger mussten so manche brenzlige Situation überstehen und konnten sich kaum mehr befreien. Erst in der 68. Minute tauchte der HSV wieder vor dem SV98-Tor auch: Lasogga köpfte daneben. In der Schlussphase behielten beide Teams das Visier offen, der Siegtreffer wollte aber nicht mehr fallen, so dass es beim gerechten Remis blieb.

Matchwinner Kalou - Kiyotakes Elfmeter reicht nicht

Herthas Kalou zieht aus dem Getümmel ab und trifft zum 1:0.

Herthas Kalou zieht aus dem Getümmel ab und trifft zum 1:0. Getty Images

Am Freitagabend empfing Hannover 96 die Berliner Hertha, konnte aber den Aufwärtstrend nicht fortsetzen. Die Hauptstädter, die zuletzt gegen Gladbach unter die Räder kamen, gewannen bei den Niedersachsen mit 3:1 und springen in der Tabelle wieder in den vorderen Bereich. Die Mannschaft von Trainer Pal Dardai übernahm nach zehn verhaltenen Minuten das Kommando und trat auf wie eine Heimmannschaft. Mit frühem Stören unterbanden die Berliner den Spielaufbau der 96er und hatten durch Haraguchi die ersten beiden Chancen. Treffsicherer zeigte sich dann jedoch sein Kollege Kalou, der per Flachschuss die verdiente Führung erzielte. Hannover blieb in der Offensive weitestgehend blass - nur ein Schuss durch Kiyotake sprang in den ersten 45 Minuten heraus. Mit Beginn des zweiten Abschnitts versuchte die Frontzeck-Elf, mehr Druck aufzubauen, aber die Herthaner standen sattelfest. Zudem konterten sie eiskalt: Nach einer Stunde war Kalou entwischt und ließ Nationalkeeper Zieler abermals keine Chance. 96 schien geschockt, schöpfte aber neue Hoffnung, als Plattenhardt Bech im Strafraum umriss und Kiyotake den fälligen Strafstoß zum 1:2 versenkte. In der Schlussphase versuchte 96 noch den Ausgleichstreffer zu erzielen, aber außer einem abgefälschten Distanzschuss von Sané sprang nichts heraus. Vielmehr kassierten die Hausherren noch den dritten Treffer durch Kalous Elfmeter.

bst

Spieltagsbilder 12. Spieltag 2015/16