Bundesliga

Was Hasenhüttl mit Bibiana Steinhaus besprach

Ingolstadt: Trainer beschreibt die Unterhaltung als "amüsant"

Was Hasenhüttl mit Bibiana Steinhaus besprach

"Die Entschuldigung kommt fünf Minuten später": Trainer Ralph Hasenhüttl im Gespräch mit Bibiana Steinhaus.

"Die Entschuldigung kommt fünf Minuten später": Trainer Ralph Hasenhüttl im Gespräch mit Bibiana Steinhaus. Picture Alliance

In der 59. Minute erzielte Didavi das 1:0 für Stuttgart, er und zwei Mitspieler standen bei der Flanke von Florian Klein allerdings im Abseits. Die Fahne von Assistent Markus Schüller blieb jedoch unten, der Treffer zählte - eine Fehlentscheidung.

Hasenhüttl redete in den Minuten danach am Spielfeldrand energisch mit Bibiana Steinhaus, er war sich gleich relativ sicher, dass das Tor nicht hätte zählen dürfen, und entsprechend aufgebracht. Mit einer Nacht Abstand wirkte der Ingolstädter Coach am Montag wieder ganz entspannt, als er das Gespräch mit der vierten Offiziellen im Rückblick als "amüsant" beschrieb. Es sei "eigentlich eine geile Strategie, alle Fehler sofort zuzugeben. Dann kannst du als Trainer nichts mehr sagen, nur es ändert nichts an der Tatsache, dass der Fehler passierte." Steinhaus habe jedenfalls schnell gewusst, dass das Tor irregulär war, berichtet Hasenhüttl: "Ich kann mir schon vorstellen, dass da auch irgendwas geflüstert wird."

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Eingreifen konnte die Unparteiische zu diesem Zeitpunkt aber nicht mehr, das Spiel lief bereits wieder. Hätte Steinhaus am Spielfeldrand sofort ein Fernsehbild zur Verfügung gehabt, hätte sie die Entscheidung des Gespanns um Guido Winkmann sofort erkennen und korrigieren können. "Aber das ist ja nicht erlaubt, das gibt es im Fußball leider nicht. Deswegen kommt die Entschuldigung fünf Minuten später. Von der hast du dann relativ wenig", meint Hasenhüttl.

Zeit für solch einen Videobeweis wäre genug vorhanden, findet der FCI-Trainer. Das Spiel sei ohnehin ständig unterbrochen, gerade in solchen entscheidenden Momenten. "Dann noch mal drüber zu gucken, ob alles gepasst hat, wäre kein Thema. Ob man es will, ist die Frage", sagt Hasenhüttl. "Dann würden wir heute nicht über dieses irreguläre Tor diskutieren. Das war gestern abendfüllend, das war heute Hauptthema in allen Medien. Und ich glaube, genau das will man."

Wenn ich benachteiligt werde, wünsche ich es mir. Wenn ich bevorzugt werde, bin ich froh, dass es das nicht gibt.

Ralph Hasenhüttl

Auch beim 1:0-Sieg von Hannover in Köln sorgte ein irreguläres Siegtor für Aufregung. Die Frage, ob er selbst für die Einführung des Videobeweises sei, beantwortet Hasenhüttl mit einem Scherz: "Wenn ich benachteiligt werde, wünsche ich es mir. Wenn ich bevorzugt werde, bin ich froh, dass es das nicht gibt." Als Ausrede für die Niederlage zieht der Österreicher das irreguläre Gegentor jedenfalls nicht heran: "Die vierte Offizielle kann relativ wenig dafür, wenn wir einen Elfmeter verschießen", sagt der Coach. Das zumindest ist sicher - auch ohne Videobeweis.

David Bernreuther