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Bargfrede: "Philipp, du Idiot!"

Bremen: Mittelfeldspieler kehrt nach Rotsperre zurück

Bargfrede: "Philipp, du Idiot!"

Bremens Philipp Bargfrede fordert Teamgeist und Leidenschaft ein.

Bremens Philipp Bargfrede fordert Teamgeist und Leidenschaft ein. Getty Images

Die anfängliche Euphorie zu Saisonbeginn ist an der Weser längst verflogen. Mit zuletzt vier Niederlagen in Folge nähern sich die Bremer bedrohlich der katastrophalen Startbilanz der Vorsaison an, als nach acht Spieltagen lediglich vier Punkte zu Buche standen. Nun sind es sieben, die den Grün-Weißen zumindest einen aktuellen Abstiegsplatz ersparen.

Das Programm der kommenden Wochen hat es jedoch in sich, beginnend mit dem Heimspiel-Knaller gegen den FC Bayern nach der Länderspielpause. Die Erinnerungen an den Oktober 2014 sind dabei alles andere als angenehm: Am achten Spieltag der Vorsaison wurde Werder beim Rekordmeister mit 0:6 regelrecht abgewatscht.

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Für bekömmlichere Gedanken sorgt da schon, dass nach abgesessener Rotsperre Philipp Bargfrede wieder zur Verfügung steht, der im defensiven Mittelfeld kaum zu ersetzen ist. An seinen Blackout gegen den FC Ingolstadt, als er voller Frust in der Nachspielzeit Alfredo Morales abräumte, denkt der 26-jährige nicht gerne zurück: "Schon bevor der Schiedsrichter mir die Rote Karte gezeigt hat, dachte ich mir: 'Philipp, du Idiot!', aber da war es schon zu spät. So etwas darf mir nicht passieren." Eine bedrohliche Lage sieht das Bremer Eigengewächs nach den jüngsten Negativerlebnissen zwar nicht, schließlich sei es noch früh in der Saison. Die aktuelle Entwicklung versucht er aber keineswegs zu beschönigen: "Wir haben uns in den letzten zwei Wochen viel kaputtgemacht!"

Sportdirektor Eichin rechnet nicht mit einem Sieg seiner Mannschaft

Die Frage lautet jetzt also: Wie soll der Turnaround geschafft werden? Bargfrede schlägt da in dieselbe Kerbe wie sein Teamkamerad Zlatko Junuzovic: "Wir müssen noch enger zusammenrücken. Letzte Saison haben wir in der Rückrunde gezeigt, was mit Teamgeist und Leidenschaft alles möglich ist." Ob diese Tugenden allein schon gegen den derzeit übermächtig erscheinenden FC Bayern reichen werden? Wenn selbst Sportdirektor Thomas Eichin öffentlich bekundet, er gehe nicht von einem Sieg seiner Mannschaft aus? Bargfrede: "Wir werden die Partie nicht abschenken und wollen, dass die Fans und wir nach dem Abpfiff von einem guten Spiel sprechen können." Gegen den Spitzenreiter bedeutet das in diesen Wochen wohl nur eins: Eine Klatsche wie im Vorjahr zu vermeiden.

Karsten Lübben