Bundesliga

Zorniger: "Nagt nicht an meinem Selbstverständnis"

Auch ohne Systemdiskussion - VfB-Misere geht weiter

Zorniger: "Nagt nicht an meinem Selbstverständnis"

Haderte mit der erneuten Niederlage in Berlin: VfB-Coach Alexander Zorniger.

Haderte mit der erneuten Niederlage in Berlin: VfB-Coach Alexander Zorniger. picture alliance

"Das ist extrem bitter, weil die Jungs wirklich Gas geben. Trotzdem laufen wir mit null Punkten hinterher. Das ist überhaupt nicht zu vereinbaren mit der Spielweise", haderte Alexander Zorniger, der seine Mannschaft mit zurückgezogener Pressing-Linie und tiefer stehender Defensive taktisch etwas anders eingestellt hatte, als noch in den ersten drei Bundesliga-Spielen.

Dennoch schafften es die Schwaben nach dem 0:1-Rückstand und dann doch etwas "zu passivem Beginn" (Zorniger), sich klare Feldvorteile zu erspielen und den verdienten Ausgleich durch Neuzugang Toni Sunjic zu markieren.

Spielersteckbrief Ginczek
Ginczek

Ginczek Daniel

Trainersteckbrief Zorniger
Zorniger

Zorniger Alexander

VfB Stuttgart - Vereinsdaten
VfB Stuttgart

Gründungsdatum

09.09.1893

Vereinsfarben

Weiß-Rot

mehr Infos

Das sehr späte 2:1 in der ersten Hälfte nach fast 180 Sekunden Nachspielzeit - von Referee Tobias Stieler waren zunächst zwei Minuten angezeigt gewesen - fiel aus Sicht der Berliner beinahe aus heiterem Himmel. Und so fand nicht nur der Herthaner Torschütze Fabian Lustenberger den Erfolg seiner Hauptstädter "vielleicht ein bisschen glücklich". Noch weiter ging sogar sein Team- und Abwehrkollege Sebastian Langkamp, der konstatierte: "Wir müssen anerkennen, dass es ein glücklicher Sieg war."

Spielbericht

Doch warum verlor der VfB diesmal erneut, obwohl nicht nur dank Sunjic diesmal mehr Ordnung in der Hintermannschaft herrschte? Vielleicht fehlte den Schwaben einfach nur ein bisschen Glück. Die leidige Systemdiskussion brachte Zorniger in jedem Fall nach dem Spiel im Interview bei Sky auf die Palme. "Die ganze Systemgeschichte sollte man jetzt mal in Frieden lassen. Fallen Tore durch das System? Nein. Wirkt die Mannschaft verunsichert? Nein", fauchte der Coach.

Für Selbstzweifel sorgt die erneute Pleite beim Stuttgarter Trainer indes nicht. "Das nagt nicht an meinem Selbstverständnis, da habe ich auch schon andere Sachen erlebt. Aber natürlich macht man sich Gedanken", räumte Zorniger ein, der sich auch darüber ärgerte, dass sein Team im zweiten Durchgang zu sehr "mit dem Kopf durch die Wand" gewollt habe. Der Druck vor dem kommenden Heimspiel gegen den FC Schalke 04 (Sonntag, den 20. September, 15.30 Uhr) steigt angesichts des prekären Punktekontos mit null Zählern nun bereits deutlich an, weiß auch der in Berlin gut bewachte Stürmer Daniel Ginczek: "Natürlich ist das eine Scheißsituation. Aber es hilft jetzt auch nicht, wenn wir jammern."

Am treffendsten umschrieb des Ergebnis im Olympiastadion wohl ein Spieler, der noch bis vor kurzem in Diensten der Stuttgarter gestanden hatte: Vedad Ibisevic, der meinte: "Es fühlt sich super an, so ist das in der Bundesliga: Wenn man gewinnt, hat man alles richtig gemacht."

jom

Bilder zur Partie Hertha BSC - VfB Stuttgart