Bundesliga

Dortmund weiter an der Spitze - Gladbachs Horror-Start

Stuttgart verliert weiter - Köln dreht gegen den HSV das Spiel

Dortmund weiter an der Spitze - Gladbachs Horror-Start

Hummels schraubt sich hoch und trifft zum 1:0.

Hummels schraubt sich hoch und trifft zum 1:0. Getty Images

Dortmund siegt weiter - Erstes Gegentor

Borussia Dortmund hat auch das dritte Ligaspiel in Folge gewonnen und behauptet mit den punktgleichen Münchnern die Tabellenspitze. Dank des 3:1 gegen Hertha BSC grüßt die Mannschaft von Trainer Thomas Tuchel am Sonntagnachmittag weiter von ganz oben. Die Berliner traten beim BVB mit einem engmaschigen Verbund an - Haraguchi war die einzige Spitze -, so dass die Borussen lange brauchten, um Lücken zu finden. Zudem lauerten die Hauptstädter geschickt auf Konter über den schnellen Japaner, doch weder Haraguchi noch Darida nutzten diese Gelegenheiten. Als die Hertha-Defensive dann auf Kagawa zu wenig Druck ausübte, konnte der Dortmunder Offensivmann butterweich auf Hummels flanken, der aus kurzer Distanz einnickte. Trotz der Führung ließen sich die Gäste bis zum Pausenpfiff nicht groß herauslocken, so dass es nur noch einen Aufreger gab: Mkhitaryan fasste sich aus der Distanz ein Herz, Keeper Kraft faustete die Kugel weg. In der Halbzeitpause kam bei Berlin Weiser, doch die Musik spielte sich im Strafraum der Dardai-Elf ab. Mkhitaryan rutschte hauchdünn vorbei, Aubameyang legte nach einer schönen Stafette über Kagawa und Ginter zum 2:0 nach. Das Spiel schien entschieden, die Borussen vergaben durch Kagawa und Reus weitere Hochkaräter, so dass es nach Kalous Anschlusstreffer nochmal spannend wurde. Doch für einen Zähler reichte es der Hertha nicht, nach einer Zauberfußball-Kombination machte der Ex-Herthaner Ramos den 3:1-Endstand.

Stindls Premierentor hilft Gladbach nicht

Bremens Vestergaard freut sich über das 2:1.

Bremens Vestergaard freut sich über das 2:1. Getty Images

Borussia Mönchengladbach tritt auf der Stelle - und das auf dem letzten Tabellenplatz. Der Champions-League-Starter verlor am Sonntagabend auch das dritte Bundesligaspiel und macht den historisch schlechtesten Start in die Saison perfekt. Die Mannschaft von Trainer Lucien Favre unterlag einer leidenschaftlichen Bremer Elf mit 1:2. An der Weser trafen Johannsson per Foulelfmeter und Vestergaard nach einer Ecke, das zwischenzeitliche 1:1 erzielte Stindl mit seinem ersten Treffer für den VfL unmittelbar vor dem Halbzeitpfiff. In der speziell im zweiten Abschnitt unterhaltsamen Partie verdienten sich die Hanseaten den ersten Dreier in dieser Spielzeit, weil sie ihre Chancen eiskalt verwandelten und in Ujah einen stetigen Brandherd auf dem Platz hatten. Obwohl die Bremer in der 53. Minute den 2:1-Führungstreffer erzielten, lief die Skripnik-Elf danach noch mehrere Male in Konter, doch sowohl Herrmann als auch Joker Hahn vergaben freistehend vor SVW-Keeper Wiedwald. In der Schlussphase, als das Spiel auf des Messers Schneide stand, verpasste Bartels ebenso das mögliche dritte Bremer Tor wie Kroos, der einen Elfmeter neben das Tor setzte.

Souveräne Bayern bezwingen harmloses Bayer

Jubelnder Jubilar: Thomas Müller freut sich über sein soeben erzieltes 1:0.

Jubelnder Jubilar: Thomas Müller freut sich über sein soeben erzieltes 1:0. Getty Images

Das Topspiel am Abend versprach viel, traf doch der FC Bayern auf Bayer Leverkusen, das nach dem 3:0 in der Champions-League-Qualifikation gegen Lazio Rom mit viel Selbstvertrauen nach München reiste. Beide Mannschaften hatten in der Bundesliga vor dem Duell eine blütenweiße Weste (zwei Spiele, zwei Siege). Dass das nicht so bleiben würde, war schon vor Anpfiff klar. Personell löste Bayerns Trainer Pep Guardiola seine Abwehrsorgen durchaus kreativ: Xabi Alonso und Alaba bildeten die Innenverteidigung, während Dante bemerkenswerterweise auf der Bank Platz nahm. Und die Rechnung des Katalanen ging auf, denn Bayer blieb über das gesamte Spiel hinweg weitestgehend harmlos, während auf der anderen Seite Müller und Douglas Costa wirbelten.

Zuerst legte der pfeilschnelle Brasilianer für Müller auf, der in seinem 200. Bundesligaspiel sein 75. Tor markierte (26.). Kurz darauf hatte Douglas Costa dann Pech mit einem Lattenknaller (31.). So blieb es zumindest spannend, ehe Hilbert Vidal im eigenen Sechzehner foulte. Den fälligen Elfmeter verwandelte Müller nach einer Stunde sicher zum 2:0. Danach brach der Werksklub auseinander und handelte sich nach einem Handspiel von Hilbert noch einen Strafstoß ein. Robben verwandelte sicher zum 3:0 (71.). Am Ende hätte der FCB sogar noch höher gewinnen können, ließ vor dem Tor aber ein wenig die Kaltschnäuzigkeit vermissen. Unter dem Strich stand ein eindrucksvoller Sieg der Bayern und die desaströse Bilanz der Werkself in München bekam ein weiteres Kapitel spendiert: Bayer gewann nur eines seiner letzten 26 Spiele bei den Bayern.

Pechvogel Hlousek - Chancentod Harnik

Auf dem Weg zum ersten Dreier: Spieler der Frankfurter Eintracht.

Auf dem Weg zum ersten Dreier: Spieler der Frankfurter Eintracht. Getty Images

Der VfB Stuttgart war sowohl gegen Köln als auch in Hamburg mit wehenden Fahnen untergangen und hatte defensiv große Lücken offenbart. Der Glaube an das Team ist in Stuttgart aber ungebrochen. "Wir sind von unserer Mannschaft und unserer Konzeption voll überzeugt", sagte Sportvorstand Robin Dutt vor dem Heimspiel gegen die Frankfurter Eintracht, die mit dem alten VfB-Trainer Armin Veh ebenfalls den ersten Dreier anpeilte. Die Hessen bekamen die Führung dann auf dem Silbertablett serviert: Hlousek lenkte einen Seferovic-Kopfball unglücklich ins eigene Netz (11.). Der VfB bewies jedoch Moral, zog erneut sein aggressives und laufintensives Spiel auf und glich durch Didavi aus (30.). Harnik hätte den Spieß gar noch komplett umdrehen können, doch der Österreicher scheiterte aus zwei Metern kläglich (34.).

Die Quittung folgte auf den Fuß, als Castaignos einen Konter prima abschloss und der Eintracht die 2:1-Pausenführung einbrachte. In der Pause musste Veh wechseln, da sowohl Chandler (Knie verdreht) als auch Russ (Oberschenkelprobleme) verletzungsbedingt aufgeben mussten. Mit Ignjovski und Abraham kam es bei der Eintracht nicht zum Bruch im Spiel, anders beim VfB, der schon wieder einen Platzverweis kassierte: Diesmal sah Tyton wegen Notbremse die Rote Karte. Vlachodimos wurde ins kalte Wasser geworfen, war bei Seferovics Elfmeter aber machtlos (69.). Damit nicht genug, denn Castaignos sorgte kurz vor Schluss noch für den 4:1-Endstand (87.). Für die Eintracht war es der erste Auswärtssieg seit November 2014.

FCI: Torwartrotation und drei Punkte

Das bayerische Derby zwischen Augsburg und Ingolstadt war lange Zeit eine hart umkämpfte Angelegenheit. Das war der Spielweise der Schanzer, bei denen Trainer Ralph Hasenhüttl wieder im Tor rotieren ließ und diesmal Özcan den Vorzug gab, geschuldet. Die Ingolstädter kauften dem FCA mit viel Biss den Schneid ab und machten ein Stück weit den besseren Eindruck. Pech hatte aber Suttner mit seinem direkten Freistoß, der an die Latte klatschte (31.). Die Schwaben wachten erst nach Wiederanpfiff auf, mussten dann aber erneut mit ihrer schlechten Chancenverwertung hadern, so vergab Werner aus vier Metern (53.). Das rächte sich, denn Leckie düpierte den in dieser Szene unglücklich agierenden Hitz mit einem Schuss aus 22 Metern ins rechte Eck. Es sollte der goldene Treffer bleiben, der dem FCI den ersten Pflichtspielsieg gegen die Fuggerstädter einbrachte.

HSV verliert Adler, Spahic und das Spiel

Jubelsprung: Lewis Holtby nach seinem 1:0.

Jubelsprung: Lewis Holtby nach seinem 1:0. Getty Images

In Köln war der Hamburger SV zu Gast und musste in der 40. Minute eine bittere Pille schlucken: Torhüter Adler verletzte sich an der Schulter und musste daraufhin raus. Hirzel kam so unverhofft zu seinem Bundesliga-Debüt. Spielerisch war die Partie kein Zuckerschlecken, hüben wie drüben mangelte es an Struktur und zündenden Ideen. Das änderte sich aber unmittelbar nach Wiederanpfiff, als Schipplock gut bis zur Grundlinie durchbrach und anschließend wohlüberlegt nach hinten zu Holtby passte, der die Hanseaten in Führung brachte. Die Freude darüber währte aber nicht lange, denn im weiteren Verlauf überschlugen sich die Ereignisse: Zuerst glich der eingewechselte Hosiner bei seinem Bundesliga-Debüt für den Geißbock-Klub aus (76.), dann stellte Schiedsrichter Deniz Aytekin Hamburgs Spahic wegen einer Notbremse mit Rot vom Platz und gab zudem Strafstoß - eine sehr harte Entscheidung. Der Bosnier ging ungläubig vom Feld, HSV-Trainer Bruno Labbadia kochte vor Wut und Modeste stellte auf 2:1 für Köln (81.). Dabei blieb es dann auch, sodass der FC weiterhin ungeschlagen ist.

Mainzer Muto kommt gleich auf den Geschmack

Mann des Tages in Mainz war Neuzugang Muto. Der Japaner erzielte beim Abschiedsspiel von Hannovers Sportdirektor Dirk Dufner seine ersten beiden Tore in der Bundesliga und führte die Rheinhessen so zu einer 2:0-Pausenführung. Nach Wiederanpfiff stellte Malli schließlich den 3:0-Endstand her. Während die Mainzer mit zwei Siegen aus drei Spielen nach oben blicken dürfen, ist der Katastrophenstart der 96er, die noch immer auf den ersten Sieg warten, perfekt.

Darmstadt: Drittes Remis im dritten Spiel

Ein eher schwaches Spiel sahen die Zuschauer in Darmstadt. Die Lilien kamen gegen Hoffenheim nicht über ein 0:0 hinaus. Lange Zeit neutralisierten sich beide Mannschaften auf überschaubarem Niveau, erst zum Ende hin wurde es besser - und turbulenter. Die Kraichgauer hätten in dieser Phase beinahe die drei Punkte entführt, doch Kuranyi rutschte zuerst am Ball vorbei (82.) und scheiterte dann an Caldirola, der spektakulär per Spagat auf der Linie rettete (90.+1). Die TSG muss damit weiterhin auf den ersten Dreier warten, während die Lilien mit drei Remis aus drei Spielen noch immer ungeschlagen sind.

Wolfsburg: Alles klar dank Schweizer Doppelpack

Jubelsprung: Die Wolfsburger Rodriguez und Klose (re.) freuen sich.

Jubelsprung: Die Wolfsburger Rodriguez und Klose (re.) freuen sich. Getty Images

Am Freitagabend eröffnete der 3. Spieltag mit der Partie zwischen Wolfsburg und Schalke. Vor allem die Wölfe wollte die Chance ergreifen, um neben dem De-Bruyne-Hick-Hack auch wieder für sportliche Schlagzeilen zu sorgen. Und das gelang auch: Ohne die abwanderungswilligen De Bruyne, dessen Wechsel zu Manchester City laut Klaus Allofs nur noch Details im Wege stehen, und Perisic, der zu Inter Mailand möchte, legten die Wölfe einen exzellenten Start hin und führten nach einer Flanke von Träsch und einem Treffer von Dost rasch mit 1:0 (17.). Danach wachten die anfangs sehr passiven Schalker zwar auf, und drängten fortan auf den Ausgleich. S04 blieb aber vor dem Tor viel zu harmlos - und kassierte dafür in Durchgang zwei die Quittung: Erst verwandelte Rodriguez einen glasklaren Elfmeter (Kolasinac an Luiz Gustavo) sicher zum 2:0 (59.), ehe sein Schweizer Landsmann Klose nach einer Ecke das 3:0 markierte (61.). Der eidgenössische Doppelpack nahm dann auch die Rest-Spannung aus der Partie, die am Ende ein klares Statement der Niedersachsen war, die eindrucksvoll zur Schau stellten, dass sie auch ohne De Bruyne eine ernstzunehmende Mannschaft sind. Der VfL bleibt damit in der laufenden Saison ungeschlagen, Schalke kennt nun das Gefühl der Niederlage.

drm