Bundesliga

Prophet und Realist Labbadia lobt Ekdal

HSV-Trainer erkennt die Schwächen im Team

Prophet und Realist Labbadia lobt Ekdal

Unter Bruno Labbadia ist der Hamburger SV wieder heimstark.

Unter Bruno Labbadia ist der Hamburger SV wieder heimstark. Getty Images

" Ich habe der Mannschaft in der Halbzeit gesagt: Wir drehen das Ding heute noch! ", sagte Hamburgs Trainer Labbadia nach dem furiosen Finale im wieder offiziell sogenannten Volksparkstadion. "Der Sieg heute war absolut erarbeitet. Die Jungs haben Moral bewiesen." Sein Team drehte nach dem 1:2-Rückstand zur Halbzeit und nach der Ampelkarte für Stuttgarts Florian Klein mehr und mehr auf. Die Belohnung folgte in den Schlussminuten: Joker Pierre-Michel Lasogga stach in der 84. Minute, ehe Kapitän Johan Djourou von der Mittellinie startete und eine Kopfballvorlage von Lasogga eiskalt in der 89. Minute zum 3:2 verwertete.

Das Stadion verwandelte sich in ein Tollhaus, in dem Coach Labbadia nach seinem Jubel über den wichtigen Dreier schnell sachlich analysierte: "Wir hatten von Beginn an einen klaren Plan, wollten dem starken Pressing der Stuttgarter aus dem Weg gehen. Wir wollten zum Beispiel über die Abwehr kommen, was uns beim 1:1 gelungen ist." Gegenüber Sky ergänzte der 49-Jährige: "Uns fehlt die Ruhe am Ball, wir agieren teilweise zu hektisch."

Spielersteckbrief Djourou
Djourou

Djourou Johan

Spielersteckbrief Lasogga
Lasogga

Lasogga Pierre-Michel

Spielersteckbrief Ilicevic
Ilicevic

Ilicevic Ivo

Spielersteckbrief Ekdal
Ekdal

Ekdal Albin

Spielersteckbrief M. Diaz
M. Diaz

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Trainersteckbrief Labbadia
Labbadia

Labbadia Bruno

Djourou: "Wir haben alles gegeben"

Schnell kam Labbadia auch auf den Verein selbst zu sprechen, der aufgrund der letzten Zeit und der jüngsten Auffälligkeiten ( Rucksack-Affäre und Fanshop-Fehler ) einiges hat durchmachen müssen: "Der Verein hat zwei Jahre Relegation gespielt, da ist einfach keine Sicherheit da. Die müssen wir uns erarbeiten. Ich habe der Mannschaft schon gesagt: Wir werden kein Spiel in dieser Saison locker gewinnen. Wir haben oft keine Struktur – auch die müssen wir uns erarbeiten."

Pierre-Michel Lasogga und Johan Djourou

Matchwinner: Kapitän Johan Djourou belohnte seinen finalen Sprint von der Mittellinie aus mit dem 3:2, zuvor stach Pierre-Michel Lasogga. Getty Images

Matchwinner Djourou, der in seinem 70. Bundesliga-Spiel (Hannover 96 und Hamburg, früher Arsenal) seinen ersten Treffer erzielte, erkannte derweil im Sieg potenzielle Kraft für die Zukunft: "Ich glaube, dass heute die Mannschaft einen großen Charakter gezeigt hat. Wir haben alles gegeben, das war am Ende eine ganz starke Leistung. Die Einstellung, das Herz, der Kampf haben gestimmt. Ich hoffe, dass wir die nächste Woche etwas in Ruhe arbeiten können. Wir müssen diese Mentalität behalten und uns auf nächste Woche konzentrieren."

Ekdal wird gelobt - Diaz wird herbeigesehnt

Nachgefragt über potenzielle Neuzugänge bis zum Ende des Transferfensters am 31. August, sagte Coach Labbadia leicht genervt: "Ich arbeite mit der Mannschaft, die da ist. Fertig." Vielmehr hob er Leistungen wie die von Aufbauspieler Albin Ekdal (Cagliari Calcio), der 10,99 Kilometer abspulte, 95 Ballkontakte hatte und 72 Prozent der Zweikämpfe gewann, hervor: "Ich fand, dass Ekdal heute immer besser geworden ist. Er ist ein Spieler, der den Platz vor sich braucht."

Spielbericht

Vermisst hat er dagegen den wieder auf der Bank sitzenden Relegationshelden Marcelo Diaz: "Ich hätte gerne noch Marcelo Diaz eingewechselt. Er ist derjenige, der das Spiel von uns mit seiner Ruhe und guten Bällen besser macht. Doch er ist noch nicht ganz fit und wir sind noch nicht so weit, um für sein Spiel bereit zu sein." Vermissen will Labbadia, der seit seinem Amtsantritt Mitte April kein Heimspiel verloren hat (3:2 gegen Augsburg, 1:1 gegen Freiburg, 2:0 gegen Schalke, 1:1 gegen Karlsruhe, 3:2 gegen Stuttgart), auf keinen Fall die Fans im Rücken: "Wir sind natürlich auch wegen den Leuten hinter uns in der Liga geblieben, die uns auch heute extrem gepusht haben."

mag

Bilder zur Partie Hamburger SV - VfB Stuttgart