Bundesliga

Effizienter FC überrascht den VfB - "Wölfe"-Arbeitssieg

1. Spieltag: BVB spielt groß auf - S04 siegt in Bremen

Effizienter FC überrascht den VfB - "Wölfe"-Arbeitssieg

Langeweile? Zumindest in Durchgang eins Fehlanzeige! Wolfsburgs Rodriguez und Frankfurts Stefan Aigner (re.).

Langeweile? Zumindest in Durchgang eins Fehlanzeige! Wolfsburgs Rodriguez und Frankfurts Stefan Aigner (re.). Getty Images

Wolfsburg mit Mühe - aber erfolgreich

Der VfL Wolfsburg, der in der vergangenen Saison ohne Heimniederlage geblieben war (13/4/0), startete auch in die neue Spielzeit gewohnt heimstark. Die "Wölfe" bezwangen am Sonntagnachmittag Frankfurt mit 2:1, hatten mit der Eintracht aber eine harte Nuss zu knacken. Die Hessen begannen mutig, wurden aber nicht belohnt. Vielmehr zeigte sich die Elf von Trainer Dieter Hecking eiskalt und verwertete die sich bietenden Chancen durch Perisic und Dost. Die Eintracht ließ sich durch die Effizienz des VfL nicht beeindrucken, Neuzugang Reinartz sorgte schnell für den Anschluss in einer rasanten ersten Hälfte. Der zweite Durchgang begann etwas zäh. Der VfL verwaltete den knappen Vorsprung, die SGD agierte nicht konsequent im Spiel nach vorne. Mit zunehmender Dauer spielte Wolfsburg zu sorglos in der Abwehr und gestattete der Veh-Elf so Möglichkeiten, die konnte daraus aber kein Kapital schlagen.

Köln reagiert eiskalt auf Stuttgarter Vollgasfußball

Kölner Jubel in Stuttgart: Modeste, Osako, Zoller und Lehmann (v.li.).

Kölner Jubel in Stuttgart: Modeste, Osako, Zoller und Lehmann (v.li.). Getty Images

Am Sonntagabend rundeten Stuttgart und Köln den 1. Spieltag mit einem schmeichelhaften 3:1 für den FC ab. Eine Niederlage, die dem VfB nicht schmecken kann, denn die Schwaben hatten nicht nur mehr vom Spiel, sondern auch eine Reihe von klasse Gelegenheiten. Dabei begann die Partie mit einem Warnschuss für den VfB von Lehmann an den Pfosten (2.). Die Zorniger-Elf, die, wie vom Trainer angekündigt, tor- und abschlussorientiert agierte, hatte aber auch zwei Aluminiumtreffer in der ersten Viertelstunde zu verzeichnen. Stuttgart drückte, brachte den Ball aber nicht im FC-Gehäuse unter. Daran änderte sich auch im zweiten Durchgang nichts. Ginczek, Didavi und vor allem Harnik ließen gleich reihenweise gute Chancen liegen. Dies sollte sich rächen: Modeste per Elfmeter und Zoller stellten den Spielverlauf auf den Kopf. Didavis Strafstoßtor ließ die Schwaben hoffen, am Ende traf Osako aber noch nach einem Konter und Köln nahm glücklich drei Punkte mit.

Bayer 04 dreht das Spiel gegen 1899

Torjäger unter sich: Kevin Kuranyi (li.) und Stefan Kießling.

Torjäger unter sich: Kevin Kuranyi (li.) und Stefan Kießling. imago

Temporeich ging es am Samstagnachmittag in der Begegnung der beiden für ihren aggressiven Stil bekannten Teams aus Leverkusen und Hoffenheim zu. Die TSG begann mit Kuranyi in der Startelf, für die frühe Auswärtsführung sorgte aber Zuber, der in der 5. Spielminute völlig frei Leno tunnelte. Bayer-Torjäger Kießling stellte aber seine Qualitäten unter Beweis und markierte in bester Abstaubermanier kurz vor dem Pausenpfiff den Ausgleich. Bayer 04 drehte im zweiten Durchgang auf, erarbeitete sich ein klares Chancenplus und kam durch einen Joker letztlich zum 2:1-Siegtreffer: Brandt kam nach gut einer Stunde für Son ins Spiel und traf wenig später abgeklärt zum Leverkusener Auftakterfolg.

FCA vs. Hertha: Zwei Platzverweise, ein Elfer, viermal Alu

Beim 1:0 von Hertha BSC in Augsburg stand Schiedsrichter Tobias Welz häufiger im Mittelpunkt, als ihm lieb gewesen sein dürfte. Zwei Platzverweise sprach er aus, verhängte zudem einen Elfmeter. Augsburgs Bobadilla, dessen Vertragsverlängerung unmittelbar zuvor bekanntgegeben worden war, musste in der Nachspielzeit der ersten Hälfte ebenso mit Gelb-Rot vom Platz wie später Berlins Beerens. Dazwischen sorgte Kalou, der zuvor schon den Pfosten getroffen hatte, mit seinem Tor per Elfmeter für die Entscheidung in dieser Partie, in der der FCA insgesamt dreimal am Alu scheiterte und mit großer Moral für eine ungemein spannende Schlussphase sorgte. Auch im fünften Anlauf gelingt Augsburg damit kein Sieg zum Saisonstart.

Pfiffe und drei Punkte bei di Santos Rückkehr

Auftritt an alter Wirkungsstätte: Franco di Santo.

Auftritt an alter Wirkungsstätte: Franco di Santo. imago

Die Rückkehr von Bremens Ex-Angreifer di Santo mit dem FC Schalke 04 schlug im Vorfeld hohe Wellen. Am Samstag musste sich der Argentinier etliche Pfiffe gefallen lassen, konnte sich aber mit drei Punkten trösten. Ein Treffer gelang ihm an alter Wirkungstelle nicht, die Schalker Führung besorgte ein aktueller Bremer: Gebre Selassie bugsierte den Ball ebenso kurios wie unglücklich über Torwart Wiedwald hinweg unter die Latte des eigenen Tores. Choupo-Moting und Huntelaar nach einem beeindruckenden Sané-Solo sorgten in der zweiten Hälfte für den 3:0-Endstand und einen verdienten Schalker Sieg gegen offensiv zu ideenarme Bremer, bei denen auch die Neuzugänge Ujah (Startelf) und Johannsson (eingewechselt) keine Akzente setzen konnten.

Aufsteiger I: Sofort drei Punkte für Ingolstadt

Im Pokal hatte der FC Ingolstadt beim 1:2 in Unterhaching ein trauriges Bild abgegeben, zur Bundesliga-Premiere zeigte sich der 54. Erstligist der Ligageschichte von einer anderen Seite. Mit großem Einsatzwillen machte der FCI Gastgeber Mainz 05 in einer chancenarmen Begegnung das Leben schwer und schlug nach gut einer Stunde zu: Hinterseer schlenzte den Ball zum ersten Bundesliga-Tor der Ingolstädter ins Netz und buchte damit gleich zum Start die ersten drei Zähler auf das Punktekonto der Oberbayern.

Aufsteiger II: Darmstadt führt zweimal gegen Hannover

Das altehrwürdige Stadion am Böllenfalltor erlebte gleich beim ersten Spiel der Lilien nach der Erstliga-Rückkehr nach 33 Jahren gleich eine besondere Partie. Die Lilien verpassten einen Sieg zum Saisonstart knapp, zweimal ging der SV98 in Führung, zweimal war Heller verantwortlich. Sehenswert vor allem das 1:0, das Heller in eine 96-Drangphase hinein nach einem fulminenten Sololauf über nahezu das ganze Feld erzielte. Hannover zeigte sich nach der Pause verbessert, der zur zweiten Hälfte gekommene Benschop traf schon nach nicht einmal drei Minuten. Nach Hellers zweitem Tor verpasste Benschops Sturmpartner Erdinc mit einem sehr schwach getretenen Strafstoß zunächst den Ausgleich, für den später 98-Kapitän Sulu mit einem Eigentor sorgte. In der Schlussphase lag ein Darmstädter Auftaktsieg in der Luft, Pfosten und Latte standen aber im Weg.

4:0 - Dortmund setzt ein Zeichen gegen Gladbach

Erfolgreiches Offensivquartett: Aubameyang, Kagawa, Mkhitaryan, Reus (v.l.).

Erfolgreiches Offensivquartett: Aubameyang, Kagawa, Mkhitaryan, Reus (v.l.). imago

Am Samstagabend hatte Dortmund den Vorjahresdritten aus Mönchengladbach zu Gast - und schickte die Favre-Elf mit mehr als einem blauen Auge nach Hause. Mönchengladbach trat im Signal-Iduna-Park ungewohnt passiv auf, ließ der BVB-Offensive Räume, die diese dankend nutzte. Ein Mkhitaryan-Treffer fand zwar noch wegen Abseits keine Anerkennung (8.), doch die Spielfreude der Westfalen schlug sich bald auf der Anzeigentafel nieder: Reus und Aubameyang sorgten bis zur 21. Minute für ein beruhigendes 2:0, jeweils leiteten Pässe von Hummels die Tore ein. Gladbach konnte sich gegen einen sehr hoch stehenden BVB nie wirklich befreien. Zwei Treffer von Mkhitaryan schraubten das Ergebnis auf 4:0, das die Kräfteverhältnisse an diesem Samstagabend durchaus passend ausdrückte.

Das Eröffnungsspiel: Fehlstart für den HSV

Jubelsprung: Die Bayern freuen sich über das 1:0.

Jubelsprung: Die Bayern freuen sich über das 1:0. imago

Am Freitagabend fiel der Startschuss in die neue Bundesliga-Saison. Zum ersten Mal wird auch die Torlinientechnik "Hawk Eye" in der höchsten deutschen Spielklasse zum Einsatz kommen, in München war sie aber beim klaren 5:0-Sieg des FC Bayern gegen den heillos überforderten Hamburger SV nicht nötig. Die Bayern begannen mit den Neuzugängen Douglas Costa und Vidal und brauchten eine Weile, um den sehr defensiv ausgerichteten HSV erstmals zu knacken: Xabi Alonso fand mit seiner Freistoßflanke Benatia, der per Kopf das allererste Tor der neuen Spielzeit markierte. Mit der Führung im Rücken lebte es sich aus FCB-Sicht leichter: Die Bayern übernahmen die Initiative, kamen aber erst nach Wiederanpfiff zum 2:0 (Lewandowski, 53.).

Damit waren die Würfel gefallen, zumal die Bayern Lust auf Fußball bekamen und die Rothosen in der Folge mit teils sehr sehenswerten Kombinationen auseinandernahmen. Zuerst schnürte Müller einen Doppelpack (69., 73.), ehe der auffällige Douglas Costa sein Premieren-Tor in der Bundesliga markierte (87.). Das 5:0 des Brasilianers bedeutete zugleich den Endstand. Während der FCB einen traumhaften Start in die Liga hinlegte, stehen den Hanseaten turbulente Zeiten bevor: Erst das peinliche Pokal-Aus, dann die Rucksack-Affäre und nun fünf Gegentore zum Start.

kon

Spieltagsbilder 1. Spieltag 2015/16