Bundesliga

Schaaf: "Wir haben wenig zu sagen"

Gesprächsrunde beim Internationalen Trainer-Kongress

Schaaf: "Wir haben wenig zu sagen"

Fordert für Trainer mehr Mitspracherecht: Thomas Schaaf.

Fordert für Trainer mehr Mitspracherecht: Thomas Schaaf. picture alliance

Als Vorkämpfer der Trainergilde präsentierte sich Thomas Schaaf, Präsidiumsmitglied beim Bund Deutscher Fußball-Lehrer und in dieser Funktion beim Kongress in Wolfsburg bestätigt. Mit einem Bonmot bezog der frühere Coach in Bremen und Frankfurt bei der Podiumsdiskussion Stellung. "Der Trainer ist für alles verantwortlich, aber er hat am wenigsten zu sagen."

Thematisiert wurde die Rolle des Trainers in der heutigen Zeit, die Jörg Schmadtke, der Kölner Manager, so beschrieb: "Früher war der Trainer ein Übungsleiter, heute ist er eher ein Kleinunternehmer, der die Gruppe der Spieler führen muss." Auch Schaaf sprach diesen Wandel an und hielt ein Plädoyer für die Fußballlehrer: "Wir stehen immer vorn und kriegen am meisten ab, doch in vielen Sachen haben wir nichts mitzureden." Als Beispiel nannte der 54-Jährige den Komplex Schiedsrichter. "Damit werden wir ständig konfrontiert, werden aber kaum gehört."

Trainersteckbrief Schaaf
Schaaf

Schaaf Thomas

Trainersteckbrief Hecking
Hecking

Hecking Dieter

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Ein weiterer Punkt bei der Gesprächsrunde, an der auch Bayerns Mediendirektor Markus Hörwick und DFB-Trainer Bernd Stöber teilnahmen: Die Verwissenschaftlichung des Fußballs. "Mir ist es fast schon zu wissenschaftlich", erklärte Dieter Hecking. Zu viele Daten, zu viele Informationen in der täglichen Arbeit. "Als Trainer", so der Wolfsburger weiter, "muss ich erkennen können, ob meine Spieler fit sind oder nicht." Gleichlautend formulierte Schmadtke: Es dürfe nicht dazu kommen, dass der Trainer überflüssig werde.

Hans-Günter Klemm