Bundesliga

Robben: "Mit Objektivität hat das nichts zu tun"

Bayern-Star zieht im kicker Bilanz

Robben: "Mit Objektivität hat das nichts zu tun"

"Mir fehlen die Zwischentöne in der Bewertung": Arjen Robben weist die Kritik an Bayerns Saison zurück.

"Mir fehlen die Zwischentöne in der Bewertung": Arjen Robben weist die Kritik an Bayerns Saison zurück. Getty Images

Bemerkenswert überschwänglich feierte Arjen Robben am letzten Spieltag seine achte Meisterschaft. "Das lasse ich mir von niemandem nehmen", sagt der 31-Jährige im Interview mit dem kicker (Montagausgabe) - und so sieht er auch die komplette Saison des FC Bayern. Er findet: Genießen muss erlaubt sein. Die anhaltende Kritik nach dem holprigen Bundesliga-Finale und den Halbfinalniederlagen in DFB-Pokal und Champions League kann er nicht verstehen.

"Wenn ich das alles so höre, da muss ich oft lachen, und das ist auch das Einzige, was man manchmal tun kann", sagt er. "Das darf man nicht zu ernst nehmen. Man sollte die Dinge doch realistisch sehen. Wir waren in einer Saison nach der WM. Schauen Sie mal bitte, was die Leute alles im vergangenen Jahr geschrieben haben. Alle waren sich einig, dass es die schwerste Saison seit Jahren werden würde. Und dann? Wir sind Meister mit zehn Punkten Vorsprung geworden. Eine riesige Leistung."

Und in den Halbfinals seien dann eben Details entscheidend. "Im Finale in London gegen Dortmund beispielsweise waren die positiv für uns, nun negativ. So ist das, aber es gibt keinen Grund, sich für diese Saison zu schämen", betont Robben. "Im Gegenteil. Mir fehlen die Zwischentöne in der Bewertung. Wenn man gewinnt, ist alles toll, wenn man verliert, alles schlecht."

Ich habe sehr viel Vertrauen in den Kader, der da ist.

Arjen Robben

Es könne nicht sein, dass "man nach so einer Saison alles infrage stellt, den Trainer, die Spieler. Das ist völlig unbegründet. Mit Objektivität hat das nichts zu tun. Wir sind nicht unkritisch, im Gegenteil. Wir wissen immer, wenn wir nicht so gut gespielt haben, aber man muss auch die Kirche im Dorf lassen, wenn man Meister wird und zwei Halbfinals erreicht."

"...dann kann kommen, wer will, wir greifen an"

Entsprechend zurückhaltend bewertet Robben die Forderungen, der Bayern-Kader müsse auch angesichts seiner Altersstruktur reformiert werden. "Ich habe sehr viel Vertrauen in den Kader, der da ist", sagt Robben und erinnert an die Rückkehrer Javi Martinez, Thiago, Franck Ribery, David Alaba und nicht zuletzt sich selbst. "Dann kann kommen, wer will, wir greifen an."

Schon nach der titellosen Saison 2011/12 habe es diese Fragen gegeben. "Alle sagten, der Verein brauche einen Umbruch, eine andere Generation", erinnert er. "Und was kam dann? Das Triple. Man muss vorsichtig sein. Wenn es Spieler gibt, die Qualität haben und uns weiterbringen, dann ist das super. Aber einfach nur holen, weil manche sagen: Holt? Nein, das wäre nicht gut, und das brauchen wir auch nicht."

Robben über seine "total überraschenden" Verletzungen, über Pep Guardiola und darüber, welches Ereignis ihn weniger verbissen gemacht hat: Das komplette Interview lesen Sie im aktuellen kicker vom Montag.

jpe

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