Bundesliga

Dardai: "Wir haben noch drei Matchbälle"

Hertha: Abstand zur Abstiegszone schmilzt

Dardai: "Wir haben noch drei Matchbälle"

"Einmal müssen wir noch gewinnen": Hertha-Coach Pal Dardai bleibt gelassen.

"Einmal müssen wir noch gewinnen": Hertha-Coach Pal Dardai bleibt gelassen. picture alliance

Vor zweieinhalb Wochen hatte Michael Preetz mit Blick auf die anstehende Partie gegen den 1. FC Köln (0:0) gesagt, dass das Heimspiel gegen den Aufsteiger für ihn keine besondere Bedeutung habe. Die Begründung des Managers: "Ich gehe nicht davon aus, dass wir danach nichts holen." Mit danach meinte Preetz die drei folgenden Spiele beim FC Bayern, gegen Borussia Mönchengladbach und in Dortmund. Zwei dieser drei Begegnungen hat Hertha mittlerweile absolviert, und auch wenn in München und gegen Gladbach ein Zähler jeweils im Bereich des Möglichen war, liegt die Ausbeute - wie von vielen vorher erwartet - bei null Punkten.

Dardai: "Wir hatten vier Matchbälle, jetzt haben wir noch drei"

"Wir müssen das akzeptieren, der Gegner war einen Tick besser", beurteilt Dardai das Kräftemessen seines Teams mit dem Champions-League-Anwärter. Die Gesamtsituation betrachtet der Hertha-Coach gelassen. "Wir hatten vier Matchbälle, jetzt haben wir noch drei", sagt er. Klar ist für ihn aber auch, was notwendig ist, um den sportlichen Bestand zu sichern: "Einmal müssen wir noch gewinnen."

34 Zähler am 31. Spieltag reichten oft, um die Klasse zu halten, aber nicht immer. Seit Einführung der Drei-Punkte-Wertung in der Saison 1995/96 stiegen fünf Klubs noch ab, die am 31. Spieltag mindestens 34 Zähler auf dem Konto hatten: Eintracht Frankfurt (in der Saison 2010/11, 34 Punkte nach 31 Spielen, 34 am Ende), Arminia Bielefeld (2002/03, 36, 36), die SpVgg Unterhaching (2000/01, 34, 35), der 1. FC Köln (1997/98, 35, 36) und der Karlsruher SC (1997/98, 34, 38). Bielefeld, Unterhaching und der KSC stiegen indes jeweils als Tabellen-16. direkt ab.

Nach dem freien Montag wird Dardai sein Team von Dienstag an (Training um 15 Uhr) darauf einstimmen, dass Hertha den von ihm geforderten Sieg noch erringt und am Ende mindestens 15. wird. Das nächste Duell führt sein Team jedoch erneut mit einem individuell deutlich überlegenen Kontrahenten zusammen: Borussia Dortmund.

Statistik macht Hertha Mut

Hoffnungsschimmer für Hertha: Von den vergangenen sechs Partien in Dortmund verloren die Berliner nur eine (0:2 am 30. Oktober 2009, Tore für den BVB Nuri Sahin und Lucas Barrios), die letzten beiden Duelle im Signal-Iduna-Park gewann Hertha mit 2:1. Die Bilanz aus den letzten zehn Partien in Dortmund: drei Siege, vier Remis, drei Niederlagen.

Nach dem Gastspiel in Dortmund folgt die Heimpartie am 16. Mai gegen Eintracht Frankfurt sowie am letzten Spieltag der Auftritt in Hoffenheim. Gegen Frankfurt ist Herthas Bilanz aus den letzten zehn Heimspielen positiv: Sieben Siege, drei Niederlagen. Spektakulär war das letzte Kräftemessen beider Vereine im Olympiastadion: Am ersten Spieltag der Saison 2013/14 siegte Hertha gegen die Eintracht 6:1 (Tore: Adrian Ramos 2, Sami Allagui 2, John-Anthony Brooks, Ronny - Gegentor Alexander Meier). Von den vier Begegnungen, die Hertha in der Bundesliga bislang in Hoffenheim zu bestreiten hatte, gewannen die Berliner immerhin zwei (ein Unentschieden, eine Niederlage). Die Statistik spricht also dafür, dass Dardais Team die erforderlichen Punkte zur Rettung noch einfährt.

Andreas Hunzinger