Bundesliga

S04 fährt ins Trainingslager und schottet sich ab

Freier Tag gestrichen - Höger und Farfan angeschlagen

S04 fährt ins Trainingslager und schottet sich ab

Konsequenzen gezogen: Schalke-Manager Horst Heldt fordert eine "Trendwende".

Konsequenzen gezogen: Schalke-Manager Horst Heldt fordert eine "Trendwende". picture alliance

Abschottung ist also angesagt bei den Schalkern, um sich optimal auf die kommende Partie gegen Stuttgart am kommenden Samstag vorbereiten zu können. "Wir müssen alle Möglichkeiten ausschöpfen, auch Dinge verändern, um die Qualifikation für die Europa League zu schaffen. Deshalb fahren wir ins Trainingslager", erklärte Trainer Roberto di Matteo. Nach Spielschluss hatte ein sichtlich frustrierter Heldt bereits Konsequenzen angekündigt. Die erste: Am Samstag fiel der trainingsfreie Tag ins Wasser, dazu kam nun die Entscheidung, ins Trainingslager nach Ostwestfalen zu fahren.

Heldt ist auch aufgrund der Tormisere (nur zehn Tore in 13 Spielen) angefressen. "Erklären kann man das nur bedingt. Klare Möglichkeiten werden nicht genutzt, egal wer es war, ob Huntelaar, Farfan oder Choupo-Moting. Und dann leisten wir uns so kapitale Fehler hinten. Klar, dass die Fans die Nase voll haben, kann ich verstehen." Heldt forderte deutlich eine "Trendwende. Wir müssen schauen, was wir kurzfristig für Entscheidungen treffen." Trainer di Matteo nahm er hingegen in Schutz: "Ich glaube nicht, dass die Mannschaft falsch eingestellt ist oder keinen Plan hatte. Was sich abspielte, hatte nichts mit dem Trainer zu tun. Da muss die Mannschaft Verantwortung zeigen."

Spielersteckbrief Höger
Höger

Höger Marco

Spielersteckbrief Huntelaar
Huntelaar

Huntelaar Klaas Jan

Spielersteckbrief Farfan
Farfan

Farfan Jefferson

Trainersteckbrief di Matteo
di Matteo

di Matteo Roberto

Di Matteo: "Wir haben den Faden verloren"

Spielbericht

Nüchtern fasste derweil Coach di Matteo die Niederlage zusammen: "Wir haben das Spiel sehr gut angefangen und uns in den ersten 20 Minuten klare Chancen herausgespielt. Wir hätten in Führung gehen müssen, bekommen aber stattdessen zwei Gegentore nach zwei Standardsituationen. Das ist natürlich ärgerlich. Danach haben wir den Faden verloren." Nach dem Doppelschlag durch Innenverteidiger Stefan Bell haben seine Schützlinge "zwar viel versucht, doch uns ist nicht mehr so viel gelungen".

Höwedes: "Wir müssen den Arsch hochkriegen!"

Geknickt und enttäuscht war auch Benedikt Höwedes. "Wir haben derzeit einfach nicht die Leichtigkeit in unserem Spiel. Wir müssen uns mehr denn je Gedanken um die Europa League machen", erklärte er gegenüber der Schalker Website. Verständnis brachte der S04-Kapitän zudem den Anhängern entgegen: "Ich kann den Ärger der Fans verstehen. Sie nehmen einiges auf sich, um uns zu supporten. Das machen sie sensationell und bekommen von uns momentan sehr wenig zurück."

Der Kapitän fand inzwischen noch drastischere Worte für die Misere. "Wir müssen langsam wieder den Arsch hoch kriegen und Tore machen, unsere spielerische Qualität ins Spiel bringen. Das, was wir auch können. Wir reden immer davon, aber wir zeigen es einfach zu wenig", erklärte Höwedes. "Natürlich müssen wir uns Sorgen machen über die Europa-League-Qualifikation. Es wäre leichtfertig, wenn wir sagen, wir schaffen es sowieso."

Sorgen um Höger und Farfan

Marco Höger

Humpelte vom Feld und aus der Coface-Arena: Marco Höger. Getty Images

Zumal erneut das Verletzungspech zuschlug: Marco Höger kehrte nach abgesessener Sperre (10. Gelbe Karte) für Dennis Aogo wieder in die Startelf zurück, doch nach wenigen Minuten war für ihn das Spiel schon wieder gelaufen. Der Mittelfeldspieler kam gegen Gegenspieler Ja-Cheol Koo einen Schritt zu spät und knickte mit dem linken Bein weg. Zwar probierte es der 25-Jährige noch einmal, doch schnell war klar, dass es nicht weitergehen würde (13.). Ob sich Höger etwas Schlimmeres zugezogen hat, ist bislang unklar. Der Verein hat sich noch nicht zu seinem Schützling geäußert. Allerdings humpelte er beim Verlassen der Coface-Arena. Lädiert zog auch Farfan ab, der in der 63. Minute durch Julian Draxler ersetzt wurde. Am rechten Oberschenkel wurde der Peruaner direkt mit Eis behandelt. Auch hier droht ein Ausfall.

Wenn wir spielerisch nicht glänzen können, dann müssen wir mehr kämpfen, mehr laufen. Dann muss mehr kommen!

Ralf Fährmann

Die beiden verletzten Akteure passten an diesem Abend irgendwie ins insgesamt schwache königsblaue Bild: Lediglich in der Anfangsphase entwickelte die Elf von Trainer Roberto di Matteo Druck, doch im Abschluss blieb sie wie zuletzt schwach (nur ein Tor aus den letzten fünf Spielen). Sinnbild dafür: Angreifer Huntelaar, der nun seit 1187 (!) Minuten ohne eigenen Treffer ist.

mag/las

Bilder zur Partie 1. FSV Mainz 05 - FC Schalke 04