Bundesliga

Gladbach wieder Dritter - FC Bayern ist Meister

VfB 2:2 gegen Freiburg - HSV reißt das Ruder herum

Gladbach wieder Dritter - FC Bayern ist Meister

Stoppelkamp jubelt über das 2:0 für Paderborn.

Stoppelkamp jubelt über das 2:0 für Paderborn. imago

Bremens Joker Hajrovic spuckt Paderborn in die Suppe

Der SC Paderborn verpasste ein weiteres Lebenszeichen im Abstiegskampf und musste am Sonntagnachmittag gegen den SV Werder Bremen eine 2:0-Führung noch hergeben - am Ende hieß es 2:2. Die Ostwestfalen hatten den zweiten Heimsieg in Folge (zuvor 2:1 gegen Augsburg) vor Augen, doch mit dem Remis bleiben sie auf einem Abstiegsplatz - wenngleich nun Stuttgart Tabellenletzter ist. Die Breitenreiter-Elf ging mit großen Engagement in das Duell mit den Hanseaten und beeindruckte diese mit Zweikampfstärke und mutigem Pressing. Belohnt wurde der SCP erstmals durch Vrancics Führungstor im Anschluss an eine Ecke, Stoppelkamp legte nur 90 Sekunden später zum 2:0 nach. Nun zeigte die Skripnik-Elf eine Reaktion, wagte sich mehr nach vorne und schaffte durch Selke noch vor dem Seitenwechsel den Anschlusstreffer. Wer gedacht hätte, mit Beginn der zweiten Hälfte würden die Bremer mit Wucht die Aufholjagd fortsetzen, sah sich zunächst bitter getäuscht - Paderborn blieb das aktivere Team und drängte auf den dritten Treffer. Weil dieser aber nicht fiel, blieb die Partie offen und die Skripnik-Elf kam durch Joker Hajrovic noch zum 2:2. Kurz nach dem Ausgleichstreffer flog auch noch der Paderborner Heinloth vom Platz, doch in Unterzahl verteidigte der SCP den einen Zähler und spielte weiter munter nach vorne - am Ende schmeichelte das Unentschieden den Bremern.

Kruse schießt Gladbach auf Platz drei - FC Bayern ist Meister

Siegtorschütze der Gladbacher: Max Kruse.

Siegtorschütze der Gladbacher: Max Kruse. Getty Images

Borussia Mönchengladbach verhalf dem FC Bayern am Sonntagabend zur 25. deutschen Meisterschaft . Durch das 1:0 gegen den Tabellenzweiten VfL Wolfsburg sind die Münchner nun auch rechnerisch nicht mehr von Platz eins zu verdrängen. Für die Elf von Trainer Lucien Favre war der spät herausgeschossene Erfolg im Fernduell mit Bayer Leverkusen ein Big Point - die Borussia überholt wieder Bayer und hat nun zwei Zähler Vorsprung. Die beiden Kontrahenten duellieren sich am übernächsten, dem 32. Spieltag. Gegen die Wölfe waren die Fohlen das deutlich aktivere Team, hatten auch die besseren Chancen, doch ins Schwarze trafen sie lange nicht. Die Mannschaft von Trainer Dieter Hecking, der wieder auf De Bruyne zurückgreifen konnte, verteidigte bisweilen nachlässig, in der Offensive ging bei den Wolfsburgern fast nichts. Erst in der Nachspielzeit war dann Kruse zur Stelle, der die x-te Chance der Fohlen nutzte und den Ball aus kurzer Distanz zum Siegtor über die Linie bugsierte.

Schweinsteiger: Matchwinner und "Meistermacher"

Matchwinner für die Bayern und der Vorbereiter Weiser: Bastian Schweinsteiger traf zum 1:0 gegen die Hertha.

Matchwinner für die Bayern und der Vorbereiter Weiser: Bastian Schweinsteiger traf zum 1:0 gegen die Hertha. Getty Images

Am Samstagabend mühte sich der FC Bayern zu einem wenig ansehnlichen 1:0-Arbeitssieg gegen Hertha BSC und erledigte damit die Pflicht für die Meisterschaft am Sonntagabend auf der Couch, nachdem Wolfsburg in Mönchengladbach nicht gewinnen konnte.

Mit Rückkehrer Schweinsteiger sowie Weiser und Gaudino in der Startelf schafften es die Münchner im ersten Abschnitt nicht, trotz rund 80 Prozent Ballbesitz zu Chancen zu kommen. Herthas Keeper Burchert, der den angeschlagenen Stammtorwart Kraft vertrat, wurde lediglich mit einigen harmlosen Schüssen geprüft. Auf der Gegenseite erlebte Neuer eine ebenso ruhige erste Halbzeit – von zwei brenzligen Momenten aus der Anfangsphase abgesehen. Die Berliner standen total kompakt, gaben der Guardiola-Elf kaum Raum. In der zweiten Hälfte feierte Youngster Kurt bei den Münchnern sein Pflichtspieldebüt, doch wesentlich schwungvoller wurde das Offensivspiel des FCB nicht. Zudem konnte sich der Rekordmeister bei Torwart Neuer bedanken, der in einer Eins-gegen-eins-Situation gegen Schulz die Null festhielt. Nichts deutete darauf hin, dass die Münchner den Druck wesentlich erhöhen würden, doch dann vernaschte Weiser auf rechts vier Gegenspieler und bediente Schweinsteiger. Der nahm genau Maß und schlenzte das Leder zum 1:0-Siegtreffer in die Maschen.

BVB besiegt Frankfurt und hat Schalke in Reichweite

Pierre-Emerick Aubameyang und Shinji Kagawa

Torschützen unter sich: Dortmunds Pierre-Emerick Aubameyang und Shinji Kagawa. Getty Images

Borussia Dortmund hat die Hoffnung auf die Europa League noch lange nicht aufgegeben. In der Liga peilt der BVB Platz sieben an, nach dem 2:0-Heimsieg gegen Eintracht Frankfurt beträgt der Rückstand auf die direkten Qualifikationsplätze nur noch drei Punkte. Gegen die Hessen brachte Aubameyang die Klopp-Elf mit einem frechen Elfmetertor auf die Siegerstraße. Gegen die nachlässig verteidigenden Hessen legte Kagawa noch vor dem Seitenwechsel zum 2:0 nach. Nach dem Seitenwechsel übernahm Frankfurt die Initiative, die Schwarz-Gelben lauerten auf Konter. Mitte der zweiten Halbzeit kam der zuletzt verletzte Reus zurück, doch Zählbares sprang für den BVB nicht mehr heraus. Mit dem verdienten Heimsieg hat Dortmund nun drei Zähler Rückstand auf Augsburg und Schalke.

Rheinderby: Die Joker Brandt und Finne treffen

Im Fernduell um Platz drei zwischen Bayer Leverkusen und Borussia Mönchengladbach hat die Werkself einen Dämpfer abbekommen. Die Schmidt-Elf kam im rheinischen Derby in Köln nur zu einem 1:1. In der ausgeglichenen ersten Hälfte hatte Calhanoglu die große Chance zur Führung, doch der schussgewaltige Offensivmann scheiterte vom Elfmeterpunkt an FC-Keeper Horn. Kießling hatte den Strafstoß sehr aktiv herausgeholt – eine grenzwertige Entscheidung. Nach dem Wechsel brachte Joker Brandt die Leverkusener mit einem wuchtigen Schuss von der Strafraumkante auf die Siegerstraße. Köln wagte nun mehr Risiko, hatte Chancen zum Ausgleich, doch lief die Stöger-Elf auch Gefahr, ausgekontert zu werden. Als FC-Coach Stöger Joker Finne brachte, tat er einen Glücksgriff - der Stürmer traf zum 1:1-Endstand.

Doppelpack Lasogga als Signal im Keller

Matchwinnner für den HSV: Doppelpacker Lasogga.

Matchwinnner für den HSV: Doppelpacker Lasogga. Getty Images

Der Fokus der Spiele am Samstagnachmittag lag aber auf dem Abstiegskampf. Der Hamburger SV feierte dabei einen ganz wichtigen Dreier gegen zunächst schläfrige Augsburger und bejubelte unter dem neuen Coach Bruno Labbadia den ersten Sieg. Nach einem Stieber-Schuss hielt Olic das linke Knie hin und fälschte das Leder unhaltbar zum 1:0 ab – das erste Saisontor des Kroaten für den Bundesliga-Dino und nach 595 Minuten mal wieder eines für den HSV. Lasogga legte per Kopf nach und beruhigte die Gemüter an der Alster. Allerdings nicht lange, denn Bobadilla schaffte per Kopf den Anschluss. Fortan begannen die Hausherren wieder etwas mehr zu zittern. Vor allem im Spielaufbau war wenig Ruhe zu sehen, doch sie brachten den Vorsprung in die Halbzeit. Mit Wiederbeginn legte der FCA mächtig los, stürzte die HSV-Defensive in mehrere brenzlige Situationen - und belohnte sich mit dem Ausgleich durch Werner. Die Weinzierl-Elf jubelte offenbar noch, da schlug Lasogga nur 73 Sekunden nach dem 2:2 zurück. Mit voller Wucht hämmerte er das Leder aus zehn Metern unter die Latte des FCA-Gehäuses zum 3:2-Siegtreffer und ließ sich gebührend feiern.

Petersens Doppelpack schockt den VfB

Schock für den VfB: Freiburgs Petersen markiert den 2:2-Endstand.

Schock für den VfB: Freiburgs Petersen markiert den 2:2-Endstand. Getty Images

In Stuttgart empfing der VfB den SC Freiburg zum Derby und legte eine starke erste Hälfte hin. Die Breisgauer kamen kaum zur Entfaltung, hatten im ersten Abschnitt keine Torchance und mussten in der Defensive Schwerstarbeit verrichten. Zweimal allerdings schlug die Stevens-Elf zu: Ginczek machte im Fallen den Führungstreffer – sein sechstes Tor in seinen letzten fünf Spielen und eben eines in echter Torjäger-Manier. Harnik legte zum 2:0-Halbzeitstand nach und verwandelte die Stuttgarter Arena in ein Tollhaus. Nach dem Wechsel versuchte sich die Streich-Elf ins Spiel zurückzufinden und schaffte dies durch Petersens sicher verwandelten Elfmeter zum 1:2-Anschlusstreffer. Nun entwickelte sich ein offenes Spiel: Stuttgart versuchte den dritten Treffer nachzulegen, doch musste die Stevens-Elf durch Hlouseks Ampelkarte einen Rückschlag verdauen. Die Schwaben machten nun dicht und wollten den knappen Vorsprung über die Zeit bringen, doch Petersen stand ein zweites Mal goldrichtig und staubte zum 2:2-Endstand ab.

Frontzeck: ein bitteres 1:2 zum Einstand

Ganz bitter ging die Rückkehr von Michael Frontzeck auf die Bundesliga-Bühne los. Schon nach wenigen Sekunden schlug es im Tor von Hannover 96 ein, zudem stand Hoffenheims Torschütze Modeste einen großen Schritt im Abseits. Allerdings zeigten die Niedersachsen eine Reaktion, fanden gut ins Spiel zurück und glichen durch Stindls souverän verwandelten Elfmeter verdient zum 1:1 aus. In der zweiten Halbzeit blieb das Duell ausgeglichen, die 96er kamen häufiger in Abschlusspositionen. Hoffenheim konterte und kam entscheidend zum Zug: Schipplock köpfte das 2:1 für die Kraichgauer, die damit wieder die Europa League im Visier haben.

Bell lässt es gegen Schalke gleich doppelt klingeln

Mainzer Torjäger: Stefan Bell (#16) jubelt.

Mainzer Torjäger: Stefan Bell (#16) jubelt. picture alliance

Am Freitagabend verschärfte der 1. FSV Mainz 05 die Krise der Schalker. In einem recht unterhaltsamen Spiel hatten die Königsblauen, die früh in der Partie den verletzungsbedingten Ausfall von Höger zwar den besseren Start, ließen aber einmal mehr vielversprechende Chancen liegen und wurden von den Rheinhessen bitter bestraft. Der FSV entpuppte sich als bärenstark nach ruhenden Bällen und schlug in Person von Bell gleich zweimal zu (28., 31.). 2:0 nach einer halben Stunde, ein Tiefschlag für die Gelsenkirchener, die danach in eine Art Schockstarre verfielen und erst tief in der zweiten Hälfte wieder zu sich fanden.

Mit den eingewechselten Goretzka und Draxler sollte die Wende eingeleitet werden, doch die Mainzer präsentierten sich äußert gut strukturiert und bei Kontern brandgefährlich: So verpasste es Koo, mit seinem Lattentreffer frühzeitig alles klar zu machen (70.). Großartig nachtrauen wird der Südkoreaner der vergebenen Chance am Ende aber nicht, da es für die Nullfünfer zum Dreier reichte. Auf der anderen Seite haben die Knappen, bei denen Torjäger Huntelaar inzwischen seit 1187 Minuten auf ein Tor wartet, nach nunmehr sechs Spielen ohne Sieg ein echtes Problem und müssen jetzt mehr denn je ums internationale Geschäft bangen.

drm/bst

Spieltagsbilder 30. Spieltag 2014/15