Bundesliga

DFL verbietet Mehrfachbeteiligung - mit Bestandsschutz

Mitgliederversammlung in Frankfurt

DFL verbietet Mehrfachbeteiligung - mit Bestandsschutz

Das VW-Emblem auf einem Bayern-Trikot. Der Konzern ist über Audi am Rekordmeister beteiligt.

Das VW-Emblem auf einem Bayern-Trikot. Der Konzern ist über Audi am Rekordmeister beteiligt. imago

So gelte für bestehende Beteiligungen "Bestandsschutz" - prominentestes Beispiel ist VW: Der Volkswagen AG gehört der Profibetrieb des Bundesliga-Zweiten VfL Wolfsburg, Tochter Audi ist mit 8,33 Prozent an Tabellenführer FC Bayern München beteiligt, auch bei Zweitligaklassenprimus FC Ingolstadt besitzt der Konzern über eine Audi-Tochter Anteile. Insgesamt sponsert der Automobilkonzern 16 der 36 deutschen Profiklubs. "Wenn VW das richtig ernst nimmt, werden alle Grenzen gesprengt", hatte Borussia Dortmunds Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke unlängst gesagt.

"Alle Beteiligungen wurden erworben, als die Statuten noch nicht gegriffen haben", erklärte Christian Seifert, Vorsitzender der DFL-Geschäftsführung, am Donnerstag im Frankfurter Vorort Neu-Isenburg. Ansonsten aber sind derlei Mehrfachbeteiligungen "zum Schutz von Integrität und Glaubwürdigkeit" in Zukunft nicht mehr erlaubt.

Klubs seien nun "verpflichtet, durch geeignete, rechtlich mögliche und zumutbare Maßnahmen auf die Einhaltung der beschlossenen Beschränkung von Mehrfachbeteiligungen hinzuwirken", teilte die DFL mit. Akute Fälle hat Seifert jedoch nicht im Blick: "Stand heute sehen wir keine Investoren, die die Absicht haben, sich an einem vierten Klub zu beteiligen. Es geht mehr darum, einen bisher ungeregelten Zustand zu regeln."

WM in Katar: Seifert hält juristisches Nachspiel für möglich

Neben den Mehrfachbeteiligungen, den Anfeindungen gegen RB Leipzig und dem Fall Heinz Müller kam am Donnerstag auch die Winter-WM 2022 zur Sprache. Diesbezüglich kündigte Seifert an, dass "die eine oder andere Liga darüber nachdenken" werde, "juristisch zu hinterfragen, ob man solche Entscheidungen hinnehmen muss". Dass die FIFA die Abstellungsgebühren "signifikant" erhöht hat, sei allerdings ein "positives Zeichen".

jpe/dpa